Auf der Tauernautobahn A 10 bis zur Ausfahrt Zederhaus im Lungau. Gleich nach der Abfahrt bzw. Mautstelle links ab und über Bruckdorf und Gries bis nach Mühlbach zum Parkplatz am Eingang des Nahendfeldtales (ca. 3,5 km ab der Mautstelle).
Charakteristik
Die Röthspitze liegt im langen Verbindungsgrat, der das Zederhaustal im Südwesten begrenzt. Sichere Schneeverhältnisse vorausgesetzt, kann dieser anspruchsvolle Skigipfel über das Kühkar und den Nordgrat am einfachsten erreicht werden. Vom Gipfel bieten sich mehrere Abfahrtsmöglichkeiten, von denen jene über die sehr steile Nordwestflanke bei gutem Pulverschnee ein echter Leckerbissen ist. Auch das angrenzende Soliesingkar bietet neben dem Aufstiegsweg eine gute, jedoch ebenfalls recht steile Abfahrtsmöglichkeit. Steht man einmal auf dem eher selten bestiegenen Gipfel, werden einem sofort einige andere Tourenziele zuwinken, wie zum Beispiel die Plankowitzspitze oder der Barleitenkopf. Von letzterem bietet sich als schöne Draufgabe zur Röthspitze die Abfahrt durch die gut 35 Grad steile Nordostrinne an. Man sollte sich darauf einstellen, dass der Anstieg zur Röthspitze nicht immer gespurt ist.
Gipfel / Berg
Röthspitze, 2413 m – Barleitenkopf, 2431 m
Ausrüstung
Übliche Skitourenausrüstung, Harscheisen
Wegbeschaffenheit
Forstweg freies Gelände Wald
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz ein kurzes Stück talein, über die Brücke und rechts aufwärts zum letzten Wohnhaus. Weiter auf dem Sommerweg, der teils flach, teils steiler hoch über dem Bachgraben in das Nahendfeldtal führt. Man kommt an der Dicktlalm vorbei und geht noch ein kurzes Stück weiter zur Lechneralm, wo sich das Tal deutlich verbreitert und man einen ersten Blick auf die schönen und meist steilen Skigipfel des Talschlusses hat. Links ab, über den Bach und talaus Richtung Bartlalm. Hierher gelangt man schon vor Erreichen der Dicktlalm, indem man beim Wegweiser zur Bartlalm auf der links abzweigenden Forststraße über den Graben geht und auf der anderen Grabenseite sofort wieder rechts dem Steig zur Pfeifenbergeralm bzw. Bartlalm folgt. Von der Bartlalm steigt man auf der rechten Seite des Grabens, der vom Kühkar herunterkommt, durch den steilen, meist aber gut begehbaren Wald auf. Dort wo die Hänge flacher werden und sich der Wald allmählich lichtet, bleibt man knapp über der Grabensohle und geht so lange aufwärts, bis man zu einem Jagdstand kommt. Hier erweitert sich das Kühkar. Geradeaus führt der Aufstieg zur Silberplatten. Um zur Röthspitze zu gelangen, verlässt man diese Route und steigt über mäßig steile, nur mehr locker bewaldete Hänge nach Südwesten auf. Man steuert auf eine Mulde zu, die einen überraschend einfachen Durchstieg auf den Nordgrat der Röthspitze ermöglicht. Über diesen, der sich nach einer Engstelle zunehmend verbreitert, anhaltend steil zum höchsten Punkt. Man kann anfangs auch noch knapp links des Grates aufsteigen und erst weiter oben auf den Gipfelsteilhang hinausqueren.
AUFSTIEGSVARIANTE Nordgrat: Von der Lechneralm im Tal weiter, an der Abzweigung zur Bartlalm noch vorbei und nach etwa 300 m den Aufstieg zur Plankowitzspitze nach links verlassen. Über die flachen Böden der Soliesingalm, wobei man sich am besten auf der Ostseite des Grabens hält, der in das Soliesingkar führt. Sobald es die Steilhänge linker Hand zulassen, steigt man oberhalb derselben links hinaus und über einen ebenfalls sehr steilen Hang zum Nordgrat hinauf. Auf dem teilweise schmalen Grat zur Vereinigung mit dem Anstieg, der aus dem Kühkar heraufkommt und weiter wie oben beschrieben zum Gipfel. Diese Variante sollte nur bei sehr sicheren Schneeverhältnissen als Aufstieg in Betracht gezogen werden. Sie kann auch für die Abfahrt genützt werden.
Abfahrt
ABFAHRT Nordwestflanke (bis 40 Grad oder etwas mehr): Noch deutlich steiler als das Soliesingkar und felsdurchsetzt. Die Abfahrt ist nur bei besten Verhältnissen und ausreichend hoher Schneelage ratsam, wobei es mehrere etwa gleich steile Möglichkeiten gibt. Vom Gipfel links vom Nordgrat so lange abwärts, bis die Flanke deutlich steiler wird. Wenn keine Spuren vorhanden sind, ist es nicht ganz einfach, einen der Durchlässe zwischen den Felsen zu finden. Sehr steil und eng ist der von oben gesehen rechte, während die linken Durchfahrtsmöglichkeiten etwas breiter, aber ebenfalls sehr steil sind. Die unterhalb liegenden Hänge bieten bei gutem Pulverschnee und sofern keine Lawinenkegel liegen, feinstes Skivergnügen. Weiter im Soliesingraben bzw. links oder rechts davon, schließlich über die flachen Böden der Soliesingalm bis zur Vereinigung mit den Anstiegen, die zur Plankowitzspitze bzw. dem Barleitenkopf führen und die man auf einer Höhe von ca. 1700 m erreicht.
AUFSTIEG Barleitenkopf: Auf der meist vorhandenen Spur geht man zuerst noch moderat ansteigend über einen Rücken bis zu einer Hütte hinauf. Etwas weiter oberhalb werden die Hänge der Nahendfeldalm deutlich steiler, um dann zwischen 2000 m und 2200 m wieder etwas abzuflachen. Das Stück in den weiten Sattel zwischen der Plankowitzspitze und dem Barleitenkopf steilt nochmals stark auf. Je nachdem wie stark die Wechtenbildung ist, kann man mehr oder weniger schwierig auf den Sattel aussteigen. Aus dem Sattel nach rechts über den unschwierigen Südostrücken auf den Barleitenkopf.
ABFAHRT vom Barleitenkopf über die Nordostrinne (um 35 Grad): Vom Gipfel auf dem Anstiegsrücken wenige Höhenmeter abwärts, bis man links die Nordostrinne einsehen kann. Die Einfahrt kann mitunter durch Wechten erschwert sein. Durch die verlockende und wenn man Glück hat unberührte Rinne in toller Fahrt auf die darunter liegenden schönen Hänge. Weiter über diese und erst auf einer Höhe von ca. 2050 m schräg rechts Richtung Anstiegsroute. Man quert zwei Gräben und fährt hinüber zur Aufstiegsspur. Oder bei genügend hoher Schneelage sehr schön und teilweise recht steil rechts des großen Hauptgrabens weiter abfahren. Stets oberhalb des Grabens halten bis man wieder zur Aufstiegsspur gelangt. Weiter entlang dieser durch das Nahendfeldtal zum Ausgangspunkt.
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Bemerkung
Lawinensichere Verhältnisse sind unbedingt notwendig, insbesondere gilt dies für die Abfahrt von der Röthspitze über die Nordwestflanke oder durch das Soliesingkar und auch für die Nordostrinne vom Barleitenkopf.