Auf der A10 bis Salzburg Süd/Berchtesgaden oder der A8 bis Traunstein. Auf der Deutschen Alpenstraße B305 bis Berchtesgaden. Auf der B20 bis Schönau am Königssee. Hierher auch von Bad Reichenhall auf der B20.
Charakteristik
Die Besteigung des Großen Teufelshorns am ersten Tag mit Übernachtung auf der urigen Wasseralm, die einsame Überschreitung des Funtenseetauerns mit Übernachtung im Kärlingerhaus und das Abschiedsgipferl Feldkogel mit Abstieg über die Saugasse nach St. Bartholomä ergeben eine ausgiebige und eindrucksvolle Dreitagesrunde im Nationalpark Berchtesgaden. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, etwas Klettergeschick und Ausdauer sind nötig.
Die Tour beginnt gemütlich mit der Schifffahrt auf dem Königssee bis an sein Ende bei Salet. Der Zustieg zur Wasseralm verläuft zuerst am rechten Oberseeufer, dann zum Talschluss nahe des Röthbachfalls. Links davon geht es am Röthsteig teils seilgesichert in mehreren Kehren durch die Steilwand hinauf in die Röth. Nun wellig im Wald zuletzt im weiten Linksbogen zur Wasseralm. Hinter der Alm kurz über den Bach, dann zweigt vom Weg 416 rechts der Anstieg zum Großen Teufelshorn ab. In mehreren Stufen geht es im Wald teils auf erdigem, teils auch auf schrofigem Steig an einer überhängenden Felswand vorbei in das Kar unter den Teufelshörnern. Im weiten Linksbogen nähern wir uns über Karren und Bergwiesen der auffallenden Verschneidung am Fuß der Westwand. Über gut gestuften, jedoch leicht abdrängenden Fels wird diese hinaufgekraxelt. Darüber im Rechtsbogen in eine Geröllrinne, die bald nach links zu einer weiteren Verschneidung verlassen wird. Dieses steile Band leitet zum breiten Gipfelrücken hinauf. Der mittelsteile und sehr breite Westrücken wird nun auf Grasmatten und karstigem Gestein etwas langatmig bis zum Gipfel mit Metallkreuz angestiegen. Abstieg zur Wasseralm entlang des Anstiegs. Übernachtung. Von der Wasseralm am Röthsteig 100 Meter zurück, dann links abzweigen und am Weg 424 (Lange Gasse) über eine steile Schrofenstufe in den Hochwald hinein. Bei den ersten großen Felsblöcken, dort wo der Weg 424 nach links schwenkt, verlassen wir ihn an geeigneter Stelle nach rechts in die breite Blockmulde hinein. Zuerst ist kaum ein Pfad erkennbar, es existieren keine Markierungen. Nach mehreren kurzen Stufen weitet sich die Mulde und wird übersichtlicher - die ersten Steindauben sind erkennbar. Wir folgen der riesigen Karstmulde bis unter die Gamsscheibe. Im Linksbogen wird die steile Karrenstufe auf eine Abflachung hinauf überwunden. Auf einem Rücken geht es südwärts in eine quere Mulde hinab. Das typische Karrengelände ist nun weitläufig und unübersichtlich, ein Steig ist kaum mehr zu finden. Ausschau halten nach dem nächsten Steinmann! So findet man in leichter Kraxelei durch den imposanten Unsönnigen Winkl zur Scharte zwischen Leiterkopf und Graskopf hinauf. Kurz in einer brüchigen Felsrinne steil südwärts hinab in das Muldensystem unter dem Graskopf. In einigem Auf und Ab geht es in der Steinigen Grube Stufe für Stufe westwärts Richtung Funtenseetauern. Vor den Felstürmen des Südgrats steigen wir im weiten Rechtsbogen zu seiner Südwand. Links des Gipfels in einer angedeuteten Mulde über Blockgelände steil hinauf zum Gipfelkamm und am Westgratrücken auf steinigem Pfad ostwärts zum nahen Gipfelkreuz des Funtenseetauern. Wir steigen am Westgratrücken bis zum Sattel vor dem Stuhljochgrat ab. Nun entweder am Stuhljochgrat teilweise recht exponiert in leichter Kraxelei hinunter zu den Westabstürzen oder am markierten Normalweg über die schrofendurchsetzte Südwiese hinunter bis zu einem Abbruch. Nun rechts in die sehr steile Südflanke des Stuhljochs hinein. Diese felsig-schrofige Wand wird auf einem teilweise sehr exponierten Pfad komplett bis zu den Westabstürzen gequert. Nun nahe der Abbruchskante in mehreren Stufen auf eine Kuppe hinunter. Dahinter bricht das Gelände felsig ab. Geschickt windet sich der Pfad durch diese exponierte Wand, manchmal muss abgekraxelt werden. Bald münden wir in den Weg von der Langen Gasse. Auf ihm nun im schütteren Wald in einem Bachgraben hinunter zu den Almwiesen vor dem Funtensee. Am linken Ufer leicht bergauf zum Kärlingerhaus. Übernachtung. Vom Kärlingerhaus hinunter zum Funtensee und am linken Ufer bis zur Wegverzweigung. Gerade weiter über eine kurze Schrofenstufe zum Nordrand der Almwiesen. Wir queren am erdigen Steig in den bewaldeten Hang hinein. Schöne felsdurchsetzte Wiesenmulden führen in mehreren Stufen nordostwärts bis zu einem Sattel vor den Nordabbrüchen. Über ein schmales Felsband kann rechts das Gipfelkreuz des Feldkogels erreicht werden. Zurück zum Kärlingerhaus. Nun wandern wir am Weg 10 aus dem Kessel hinauf zum Funtenseesattel. Links einer Mulde gehen wir bis zum Einstieg der Saugasse hinunter. Diese imposante felsflankierte Steilmulde wird in unzähligen Kehren abgestiegen (zuletzt ein höhlenartiger Rastplatz). Nun in einer milden Mulde an einer Holzstube vorbei talauswärts bis zur Schrainbachschlucht. Rechts der Schlucht geht es in vielen Kehren die bewaldete Steilflanke bis zum Königssee hinunter. Beim Schrainbachfall wird die Schlucht überbrückt und zum großen Schwemmkegel von St. Bartholomä hinuntergequert. Am Königsseeufer entlang bis zur Anlegestelle. Mit dem Schiff zurück nach Königssee.
Wasseralm: http://www.wasseralm-berchtesgaden.de/ Kärlingerhaus: https://kaerlingerhaus.de/ Saletalm, Fischunkelalm, St. Bartholomä
Karten
Amap ÖK50 Blatt 3215+3216 ÖAV Karten Steinernes Meer + Hochkönig Hagengebirge DAV Karte BY 21 Watzmann
Bemerkung
Eine frühe Abfahrt für die genussvolle Königssee Schifffahrt wählen: https://www.seenschifffahrt.de/de/koenigssee/fahrplan/fahrplan/ Die Vorbuchung ist nicht sinnvoll, da nur eine Hin- und Retourfahrt am selben Tag möglich ist. Daher direkt am Schalter das Ticket besorgen.