Auf der A22 (Brennerautobahn) bis Trento Nord, dann Richtung Gardasee. In Sarche auf der SS237 westwärts bis Tione di Trento hinauf, hier rechts abbiegen Richtung Madonna di Campiglio. Nach Pinzolo folgt nahtlos Carisolo. Hier zweigt links die Bergstraße ins Val Genova ab. Wir folgen der Straße bis zur Malga Genova. Ab hier besteht tagsüber Fahrverbot: Es muss mit dem Nationalparkbus bis zur Malga Bedole gefahren werden. Frühmorgens und nachts darf die schmale Bergstraße mit dem PKW bis zur Malga Bedole befahren werden.
Charakteristik
Kriegshistorisch interessante, abwechslungsreiche Halbtageshochtour (Akklimatisationstour) vom Rifugio Lobbia Alta. Etwas Klettergeschick ist nötig, Steigeisen sind sinnvoll, Spaltengefahr ist eher gering.
Gipfel / Berg
Cima Giovanni Paolo II 3208m, Cresta della Croce 3330m
Der gletscherfreie Anstieg zum Rifugio Lobbia Alta über den Sentiero Materot ist beschrieben bei: http://www.alpintouren.com/de/touren/wandern/tourbeschreibung/tourdaten_27840.html . Der Anstieg über das Rifugio Mandrone und den bei weitem nicht spaltenfreien Mandronegletscher ist einfacher, bedarf aber am Gletscher entsprechender Ausrüstung und guter Sicht. Vom Rifugio Lobbia Alta führt eine kurze Stahltreppe ins Blockgelände. Ohne Höhengewinn wird über die Granitplatten und Blöcke zum nahen Passo della Lobbia Alta gewandert. Hier verlassen wir die Markierungen und queren links unterhalb der Gratkante (Vorsicht Stacheldrahtreste!) leicht ansteigend zum Einstieg in das obere Firnfeld. Wir ziehen nun steil eine Firnspur über den ersten Steilhang bis zur oberen Abflachung. Das kleine Becken wird Richtung Gratfelsen durchschritten. Zuletzt geht es recht steil zum Ausstieg hinauf. Ein fast senkrechter Riss in der glatten Granitwand (kurz UIAAIII) wird mithilfe eines Einfachfixseiles überwunden. Wir wechseln über die Gratkante in die Nordflanke und klettern über große Blöcke und kurze Wandstufen (evtl. auch kleine steile Firnfelder) im Schatten bis unter den Gipfelfels der Cima Giovanni Paolo II. Der Gipfelaufbau wird nördlich umklettert. Das große Granitkreuz wird aus dem Westsattel über wenige einfache Blöcke erreicht. Ein flacher Firngratrücken leitet südwärts zum unüberwindlich wirkenden Hauptgipfel. Wir finden Spuren im vereisten, steilen Schutt der Nordwestflanke, wählen aber die wärmere Südseite zum Anstieg. Vor dem Gipfelfels steigen wir kurz südseitig im Schutt ab. Dann erklettern wir den Gipfelsockel über eine plattige Granitrinne. Eine großplattige, fast senkrechte Wand lässt sich über einen breiteren Riss (UIAA II) erklettern, danach führt eine schmale Blockrinne südwestseitig unter den Gratzacken. Einige Blöcke am waagrechten Grat werden überklettert, dann queren wir eine ausgesetzte senkrechte Platte an einem schmalen Riss drei Meter zu einer Gratverbreiterung (UIAA I-II). Über mehrere Blöcke erreichen wir nun etwas ausgesetzt das kleine Gipfelkreuz über der Cannone 149 (dieser Abschnitt kann auch nordwestseitig umgangen werden und so die Cannone 149 von Westen über Blockgelände erreicht werden). Der schmale ausgesetzte Grat wird vom Kreuz in die kleine Abflachung hinunter, wo die Kanone plaziert ist, vorsichtig abgeklettert. Die grobblockige Westflanke wird nun leicht fallend weglos zum Rest einer großen Stellung gequert. Bald dahinter erreichen wir die Abbruchskante zur tiefen Firnscharte. Hier wenden wir nach Westen und wandern bzw. kraxeln über den mit vielen schaurigen Relikten aus dem ersten Weltkrieg übersäten Blockgratrücken hinab. Steinmänner weisen dann südwestwärts in eine steile Schuttrinne, die zum Firn hinunterleitet. Nun geht es mit Steigeisen recht steil westwärts bis zu einer größeren Felsausaperung hinab. Hier wenden wir nach Nord und queren über wenige kurze Steilstufen (Spalten!) zum orographisch rechten Rand des Hauptkörpers des Mandronegletschers hinunter. Wir wandern deutlich flacher am Pian di Neve bis zum vermeintlichen Abzweig der Hüttenwege (siehe Alpintouren.com) weiter. Zurück zum Rifugio Lobbia Alta müssen wir kurz einen blockigen Moränenhang überwinden, darüber wird ein steilerer Eiswulst nach belieben erstiegen oder im Blockwerk mühsam umwandert. Danach flacht der Seitenarm des Gletschers ab und wir wandern in mäßiger Steigung links des Weltkriegsmülls hinauf zum Ende des Firns unter dem Passo della Lobbia Alta. Die Hütte wird in einem weiten Linksbogen im Blockwerk und über Platten erreicht. Wählt man den Abstieg zum Rifugio Mandrone, überwindet man die spaltenreiche Steilstufe orographisch rechts und quert darunter die flache Gletscherzunge nach links zur Rampe über dem Lago Nuovo. Über den markierten Block- und Plattenweg geht es zum Mandronesee hinab und kurz dahinter zum Rifugio Mandrone hinauf.
Stützpunkt
Rifugio Lobbia Alta ai Caduti dell’Adamello: http://www.rifugioaicadutidelladamello.it/
Zielpunkt
Cresta della Croce 3330m
Rast / Einkehr
Rifugio Adamello Collini al Bedole: http://rifugiobedole.altervista.org/ Rifugio Citta di Trento al Mandrone: http://www.sat.tn.it/?idarea=405 Rifugio Lobbia Alta ai Caduti dell’Adamello: http://www.rifugioaicadutidelladamello.it/