Parkplätze auf der Seiser Alm (siehe dazu auch unter Bemerkungen).
Längengrad: 11,618086 Breitengrad: 46,542585
Anreise / Zufahrt
Den Ausgangspunkt Seiser Alm erreicht man wie folgt: a. Auf der Brennerautobahn A 22 bis zur Ausfahrt Klausen – Grödner Tal (Val Gardena) bis St. Ulrich – Kastelruth. b. Am schnellsten wie unter a. beschrieben, jedoch dann auf der Bundesstraße Richtung Bozen bis Waidbruck und von dort direkt hinauf nach Kastelruth. Man fährt nicht nach links in den Ort, sondern gleich rechts weiter auf die Mautstraße, die zur Seiser Alm führt. c. Von Osten kommend über das Grödner Joch oder das Sellajoch ins Grödner Tal und nach St. Ulrich. d. Von Seis gelangt man auch mit der Umlaufseilbahn (08.00 Uhr bis 19.00 Uhr) oder mit einem Bus-Shuttledienst (Seiseralm-Express von Seis bzw. Kastelruth) zur Seiser Alm. e. Will man dem Trubel der Seiser Alm entfliehen, kann man auch von Campitello im Fassatal durch das Val Duron zur Tierser Alpl Hütte wandern (ca. 3 Stunden, Weg Nr. 532) und über das Rifugio Antermoia wieder ins Val Duron absteigen.
Charakteristik
Als Tagestour sehr lang, mit einer Nächtigung auf dem gut geführten Schutzhaus Tierser Alpl wesentlich gemütlicher. Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung, auch Kletterfertigkeit, da viele ungesicherte Stellen bis zum ersten Schwierigkeitsgrad zu bewältigen sind. Der Abstieg sollte nicht unterschätzt werden. Landschaftlich ungemein eindrucksvolle Tour, die nur bei sicherem Wetter durchgeführt werden sollte (bei Gewitter hohe Blitzschlaggefahr!). Auf dem Grat des Molignon besteht keine Abbruchmöglichkeit! Für Kinder ungeeignet.
Gipfel / Berg
Mittlerer Molignon, 2852 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm, Seil für schwächere Geher.
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz 2 (Compatsch-Parkplatz) auf der Seiser Alm. Entweder mit dem Panoramalift oder zu Fuß zur Bergstation und auf dem Weg Nr. 2 über die Roßzahnscharte mit geringem Höhenverlust zur Schützhütte Tierser Alpl. Oder man fährt mit einer Fahrgenehmigung (siehe unter Bemerkungen) bis zum Rifugio Dialer und von dort auf dem Weg Nr. 4 bzw. 594 zum Tierser Alpl (eine Stunde). Von der Schutzhütte in das wenige Meter östlich gelegene Tierser Alpljoch und auf Weg Nr. 3 a bzw. 554 Richtung Molignonpass. Über eine kurze drahtseilgesicherte Stufe auf einen teils begrünten Rücken. Von seinem höchsten Punkt wenige Meter abwärts zu Wegweiser. Nach links über einen Schuttsteig zum Einstieg des Klettersteiges.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Über anfangs mit Drahtseil gesicherte Felsstufen aufwärts auf den Grat und auf diesem, stellenweise schmal, dann auf dem breiten Rücken (Steinmannmarkierung) auf den Nordwestlichen (Äußeren) Molignon, 2779 m. Vom Gipfel in Richtung Mittlerer Molignon weiter auf dem Verbindungsgrat, der sich rasch verschmälert. In einigem Auf und Ab teils auf, teils links oder rechts des scharfen Grates, dabei sehr ausgesetzte, auch ungesicherte Stellen, bis zu einer tiefen Einschartung. In diese senkrecht und schwierig (Stelle D) hinunter, dann eine Kaminrinne südlich abwärts und waagrechter Quergang zum Steigbuch. Über Schrofensteig wieder auf den Grat zurück und ungesichert (auf etwa 40 Meter stecken einige Bohrhaken für eine evtl. Seilsicherung) luftig aufwärts, Stellen 1, dann rechts unterhalb des Grates weiter in leichtes Gelände. In wenigen Minuten über dunkles Lavagestein zum Mittleren Molignongipfel. Anmerkung: Der Felskopf vor dem Mittleren Molignon wird in manchen Beschreibungen als Mittlerer Molignon (2840 m) bezeichnet und der Hauptgipfel (2852 m) mit dem dunklen Lavagestein als Innerer Molignon.
Abstieg
Vom Gipfel ganz kurz östlich auf dem breiten Rücken abwärts, dann bei Steinmann rechts (südöstlich) absteigen und immer steiler werdend in Richtung Antermoia See hinunter. Das Gestein ist teilweise nicht ganz fest, aber trotz des vielen Schutts gut ausgeklettert. Einige Drahtseile helfen an den schwierigeren Stellen. Luftig geht es oberhalb der scharf eingeschnittenen Schlucht, die den Molignonstock vom Antermoiakogel trennt, weiter talwärts. Als Höhepunkt vor dem Ende des Abstiegsklettersteiges wartet eine gelbe, etwa 30 m hohe Wandstelle, die zuletzt senkrecht (etwa 8-10 m, D) mittels nicht sehr straff verspanntem Drahtseil in leichtes Gelände führt. Der weitere Abstieg erfolgt über einen Schuttsporn, von dem man nach links in eine Schuttrinne gelangt und über diese den flachen Boden des Valon de Antermoia. Von hier könnte man in Kürze in östlicher Richtung über den Weg Nr. 584 das Rifugio Antermoia erreichen. Wenn man zum Tierser Alpl zurück will, muss man praktisch den Kesselkogel fast zur Gänze umrunden. Dazu wandert man auf dem flachen Boden am Fuß der Südostflanke des Antermoiakogels auf einem mit Steinmännern markierten Steig hinüber zum Kesselkogel. In Kehren aufwärts in den Antermoiapaß. Um die Südabstürze des Kesselkogel herum und auf Weg Nr. 584 hinunter in den Grasleitenpaß mit der gleichnamigen Hütte. Nun über den Weg Nr. 554 nach Norden in den düsteren Kessel zwischen Valbonkogel und Kesselkogel absteigen. Auf einem Verbindungsweg quert man oberhalb des Talbodens hinüber in Richtung Molignonpaß, den man nach etlichen Kehren und etwas mühsam über Schutt erreicht. Flach weiter in den Sattel, wo der Zustieg zum Laurenzisteig abzweigt. Damit hat man die Runde geschlossen und erreicht bald darauf wieder die Tierser Alpl Hütte. Weiter auf dem Weg Nr. 2 zurück zur Seiser Alm.
Stützpunkt
Tierser Alpl-Hütte, 2440 m, Telefon +39 (0)471 707 460 (Tal), Telefon +39 (0)471 727 958 (Berg), bew. von Mitte Juni bis ca. Anfang Oktober, Internet www.tierseralpl.com Rifugio Dialer, 2145 m, Tel: +39 (0)471 727 922, Internet http://www.gasthof-dialer.com
Zielpunkt
Mittlerer Molignon, 2852 m
Rast / Einkehr
Tierser Alpl Hütte Rifugio Dialer Grasleitenpasshütte Hütten, Almen, Gasthäuser auf der Seiser Alm
Kombinationsmöglichkeiten
Man kann auch vom Rifugio Antermoia über die Wege Nr. 580, 578, 555 und 532 die Croda del Lago auf der Ostseite umwandern und so zum Rifugio Dialer gelangen. Diese Abstiegsmöglichkeit ist dann von Vorteil, wenn man als Ausgangspunkt das Rifugio Dialer gewählt hat und nicht mehr zum Tierser Alpl zurückkehren muss. In jedem Fall hat man auch zum Rifugio Dialer einen Gegenanstieg zu bewältigen. Auf dem Weg zurück kann man den Kesselkogel über die Kombination Ostflankensteig im Aufstieg (B) und Westflankensteig im Abstieg (B/A) überschreiten (siehe alpintouren.at). Zeitlich allerdings deutlich länger als die Umwanderung über die Grasleitenpasshütte. Ein Abstecher vom Antermoiapass auf die Cima de Laussa, 2876 m (leichte Schrofen) oder auf die Punta de Larsech, 2891 m (Steig) ist in wenigen Minuten durchführbar und recht lohnend. Der Laurenzi Klettersteig kann auch in umgekehrter Richtung begangen werden, die beiden D-Stellen erfordern dann im Aufstieg allerdings ordentlichen Kraftaufwand.
Karten
Tabacco 25 Blatt 05 (Val Gardena / Gröden / Alpe di Siusi / Seiseralm), Blatt 06 (Val di Fassa e Dolomiti Fassane)
Bemerkung
Die Seiser Alm Straße ist vor 09.00 Uhr und nach 17:00 Uhr frei befahrbar. Man erhält bei der Mautstelle ein Parkticket, für das man am Parkplatz 2 (Compatsch-Parkplatz) 10,-- Euro pro Tag bezahlen muss (Stand September 2007). Am Parkplatz 1 kann man gratis parken, benötigt laut Auskunft des Tourismusverbandes jedoch für einen Mehrtagesaufenthalt (z.B. bei Hüttennächtigung) eine Genehmigung. Mit einer solchen Genehmigung, die beim Infobüro neben dem Compatsch-Parkplatz gebührenfrei erhältlich ist, kann man gegen Buchungsnachweis (wenn man auf einer der Hütten nächtigen will) auch bis zum Rifugio Dialer hinauffahren (beschränkte Parkmöglichkeit). Von dort ist es bis zur Tierser Alpl Hütte nur mehr eine Stunde zu Fuß. Weitere Auskünfte über die Seiser Alm: Internet http://www.seiseralm.it/de