Nationalparkstrasse TF-21, welche in etwa 2000msl den Teide südlich umfährt, Roques de Garcia NW des Parador Nationalparkhotels, Parkplatz an den Roques de Garcia
2130msl. Öffentl. Bus (TITSA) angeblich nur 11.00 und 16.00 vor Parador (nächst Roques de Garcia) an/abfahrend, somit Leihwagen erforderlich
Charakteristik
Wüstenwanderung auf spärlich markiertem (in den letzten Jahren stärker begangenem) Weg (Sendero) 23, der anfänglich schwer erkennbar ist. Der Weg ist auf alten Wanderkarten nicht eingezeichnet. Wegverlust sofort erkennen und nicht ins freie Gelände gehen. Absturzgefahr besteht zwar auf diesem sanften Hügel keine, Verletzungen drohen dennoch in scharfkantigen bis ziegelbruchähnlichen Zonen. Zielgipfel bis zum Schluss nicht sichtbar.
Gipfel / Berg
Pico Viejo 3135m
Ausrüstung
Alpine Erfahrung, Orientierungssinn, Kondition, Verträglichkeit der Höhe nach rascher PKW-Auffahrt von Meereshöhe sind Vorbedingung. Hochgebirgstaugliches Schuhwerk (Vibramsohle, PU -Sohlen sind einmaliger, aber nicht mehrmaliger Beanspruchung gewachsen), Teleskopstöcke empfohlen. GPS Nav empfohlen/ Track aufzeichnen. Unser Ausgangspunkt ist als Peilhilfe für den Abstieg aber die meiste Zeit erkennbar. Viel Trinkvorrat mitführen. Dehydratation droht durch Höhe, 0% Luftfeuchtigkeit, Wind und nirgend abgeschatteter Sonneneinstrahlung /Südhang am 28. Breitengrad (also: dem der Sahara). Handyempfang praktisch Null. Vertikalen Temperaturgradienten einkalkulieren- oben 20 Grad kälter als im Wetterbericht, der auf Meereshöhe abstellt.
Tourtyp / Charakter der Tour
mittelschwere Bergwanderung
Wegbeschaffenheit
Schotterweg Schutt / Steine / leichter Fels
Wegbeschaffenheit Ergänzung
Lavafelder werden begangen.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zugang in Jagdzeiten (etwa Nov/Dez. und Mai) wochenlang jeweils Montag und Freitag untersagt (Sperrtafeln an den Roques de Garcia). Wir starten mit dem Wanderweg vom Parkplatz Roques de Garcia und umgehen diese markante Felsformation im NO auf dem nach NW verlaufenden Weg. Nach den Roques, etwa am nördlichen Punkt dieses netten Rundwanderweges (siehe unsere separate Beschreibung Roques de Garcia) ist eine Schautafel situiert. Diese zeigt auch unseren Weiterweg als „Sendero23“ und warnt explizit vor „Difficultad: Extrema“. Extrem schwierig ist es für Geübte sicher nicht, wehrt aber zweckmässiger Weise Halbschuhtouris ab, die ihre schlechte Kondition nicht wahrhaben wollen. Opt. Anhaltspunkte für unser Ziel betr. Entfernung und Höhendifferenz fehlen. 1000hm Höhendifferenz will man hier kaum glauben, es könnten 5 km Luftlinie hinauf sein- oder 10km.Wir gehen also Sendero 23 nordwestlich über Lavaschutt und -platten, hier wird die „Weg“erkennung auf die Probe gestellt. Den Steinmännchen nachgehen. Es folgt ein wirklich sanfter- aber konstanter Anstieg auf Schutt und Asche, gesäumt von hartem niedrigen Strauchwerk, der Weg quert Geländewülste Richtung NW, meist auf den östlichen Rand des weithin sichtbaren „Viejo“ (weil erdgeschichtlich älteren) Kraters zuhaltend. Durch stärkere Begehung ist der Weg inzwischen im höheren Verlauf (sofern keine Schneelage vorherrscht) gut erkennbar. Zum Gaudium der Jagdgesellschaft künstlich angesiedelte italien. Mufflons machen sich nicht nur an der Trockenvegetation zu schaffen, sondern legen (für den Wanderer) falsche Fährten. Wird der Weg verloren ist neben langer Hose gegen knochenharte Stauden und Teleskopstöcken zum Herumstochern in Lavafeldern der NW-Kurs angesagt bis der Sattel zwischen Viejo-Krater und Teide gut sichtbar ist, sodann mit Nordkurs zu diesem hinzielen- wodurch der ebenfalls in den Sattel verlaufende Sendero 23 wieder erreicht wird. In jedem Fall sind die vom Teide herrührenden hohen Lavaströme östlich des Weges unbedingt westlich zu umgehen, im oberen Bereich läuft Sendero 23 westlich eines markanten grauen Wulsts. In fast 3000msl läuft von Westen kommend der Sendero 9 zu (siehe unseren Bericht „Pico Sur“), wir gehen rechts den Sendero 9 (NO) weiter, der erkennbar auf den Teide führt. Der Pico Viejo ist aber noch nicht sichtbar, liegt etwa 500m LL von diesem Wegpunkt im NW. Schon nach 150m ab der Verzweigung schlagen wir auf einer Wegspur NW-Kurs zum Kraterrand ein und sehen den mit kleiner Steinpyramide markierten spitzen Pico in roter Felsgestalt und Pfad im grauen Lavagrus. Von oben dann fantastischer Blick in den Krater, im Osten der aufragende Pico del Teide.
Stützpunkt
Unterwegs keiner
Zielpunkt
Pico Viejo 3135m, zweithöchster Gipfel Teneriffas
Rast / Einkehr
Parador Nationalparkhotel an TF- 21
Kombinationsmöglichkeiten
Da es zum Pico Sur in WSW gelegen nur 1km Entfernung den mächtigen Karterrand entlang sind, wird man den Pico Sur (mit Steinmännchen markiert) mitnehmen. Der weitere Aufstieg (Sendero 12) zum Pico del Teide ist in Bezug auf die Wegbeschaffenheit weitaus beschwerlicher (tw. Blockwerkkraxelei). Hartgesottene werden das in Kauf nehmen können. In dem Fall muss man 1h30 weitere Gehzeit zur Seilbahn-Bergstation kalkulieren. Um von dieser zum Gipfel zu gelangen (45min) ist ein Gate zu passieren und dort die (nur im Internet und da nur lange im Vorhinein erhältliche) Nationalparkgenehmigung plus Pass vorzuweisen (s. unseren Beitrag "Pico del Teide seriös dokumentiert"). Ein vom Pico Viejo aus sichtbarer Steig über die Westflanke zum Pico dT-Krater ist VERBOTEN und gefährlich.
Karten
Kompass Teneriffa
Beschilderung
lediglich an der Abzweigung nördlich Roques Garcia
Bemerkung
Zeit und Strecke verstehen sich als Auf-und Abstieg. In Jagdsaison (Mai) an vielen Tagen verboten. Technisch ist die Strecke kinderleicht, der ang. Schwierigkeitsgrad betrifft Höhe und Dauer, die nicht unterschätzt werden darf. WARNUNG Ortsunkundige könnten den Karten entnehmen, dass es von der grossen StrassenkreuzungTF38 x TF21 ("Boca de Tauce") über den dort startenden Weg (Sendero) 28 auf Pico Viejo oder Pico Sur hinauf gleich weit oder sogar näher wäre. Irrtum. Vor diesem Sendero 28 kann nur gewarnt werden. Dieser ist über die ersten km grosskalibrigen, tw. verkeilten Rollschotters eine eine einzige Härteteststrecke für Sprunggelenke und Bänderapparat.