Nach Sondrio gelangt man über das Engerdin und den Berninapass
oder über den Reschenpass bzw. Meran und das Stilfserjoch
oder über Bozen bzw. Mezzolombardo und den Passo Tonale.
In Sondrio nordwärts ins Valmalenco einbiegen und in Chiesa rechts bis Lanzada weiterfahren. Nun auf einer serpentinenreichen Straße bis Franscia und zuletzt abenteuerlich auf schmaler Teerstraße in vielen engen Kehren und einigen Tunnels zum Stausee am Campo Moro unter den Rifugi Poschiavino und Zoia hinauffahren.
Charakteristik
Einfacher Dreitausender oberhalb des Rifugio Marinelli Bombardieri. Entlang der vielen Steindauben ist der Weg zum Gipfel problemlos erwanderbar. Hochalpines Panorama vom Piz Roseg bis Piz Palü. Übernachtung am Rifugio Marinelli empfehlenswert. Idealer "Mitnehm" 3000er auf der Piz Bernina Route aus dem Süden.
Vom Parkplatz unter dem Rifugio Poschiavino wandern wir die Teerstraße zum Staudamm (des Lago di Campo Moro) hinunter und überschreiten diesen. Eine Schotterstraße führt in drei Kehren zum Fuß der nördlichen Staumauer hinunter. Da zweigt rechts der Wanderweg zum Rifugio Carate ab. Kurz führt der Weg mit einem Geländer gesichert durch eine Felszone, danach windet sich der wurzelig-schrofige Pfad in der bewaldeten Westflanke des Sasso Moro zu einer Hochebene hinauf. Das weite Kar (Sette Sospiri) dahinter wird in langen Kehren über mehrere Geländestufen bis zum Rifugio Carate knapp unterhalb der Bocchetta delle Forbici durchwandert ( 700HM 2Std.). Die Besteigung des Monte delle Forbici (ca. 300HM) in knapp 1 Std bietet sich an.
Wenige Meter oberhalb der Hütte ist die Gedenkkapelle in der Bocchetta delle Forbici erreicht. Nun geht es in der Westflanke der Cime di Forbici leicht abfallend (ca. 100HM) und später in einem weiten Rechtsbogen zum kleinen Gletschersee der Vedretta di Caspoggio. Hierher kann man auch von der Btta. delle Forbici über das Monumente degli Alpini gelangen (zusätzlich 100HM). Zur Scharte mit der Gedenkstelle ist der Pfad gut begehbar, vom Monument zum See geht es meist weglos und sehr steil, jedoch gut markiert über eine grobe Blockflanke. Kurz nach dem See überbrückt man den Gletscherbach und steigt am allmählich steiler werdenden Wanderweg am Fuß des Felses, auf dem das Rifugio Marinelli thront, im Geröll ostwärts, bis sich linkerhand eine steile Mulde zeigt, in der sich der Pfad zum Rifugio Marinelli Bombardieri hinaufschlängelt ( 300HM 1 Std.).
Vom Rifugio Marinelli geht es rechts des Felskammes gering in ein Geröllkar hinab. Kurz über einen steilen Schotterpfad auf eine Zwischenebene (Wasserzisterne) hinauf und über eine Blocksteilstufe zu den Wegweisern an der Abzweigung. Links geht es markiert zum Passo Marinelli Occidentale ( Rif. Marko e Rosa, Piz Bernina) hinauf, wir steigen aber um einen Felsblock herum nach rechts weiter (zuerst unmarkiert). Bald zeigen sich die ersten der zahlreichen Steinmännchen, denen man bis zum Gipfel folgen kann. Ein Felsaufbau wird im Linksbogen umgangen. Kurz steigen wir in eine Bachschlucht ab. In einer breiten Mulde rechts des Baches geht es etwas sandig bergauf, dann wenden wir leicht nach rechts und erreichen über Blöcke und Platten einen kleinen freien Rücken. Wir peilen durch ein verschlungenes Tal den langen Nordgratrücken der Punta Marinelli knapp oberhalb des Passo Marinelli Orientale an (großer Steinmann). Dort wenden wir nach Süd. Nun geht es etwas links der Abbruchskante des Nordgratrückens unschwer über grobes Geröll und Platten zum Nordgipfel der Punta Marinelli mit Gipfelmadonna und Gedenktafel hinauf (400HM 1:30 Std). Schöner ist es jedoch, etwas rechts direkt an der Gratkante über stabile Platten anzusteigen. Schönes Panorama der Bernina Südseite.