Am Götznerberg gehen wir vom oberen Parkplatz zunächst ein paar Minuten auf einem fast ebenen Forststräßchen bis zu einem Wegweiser, bei dem wir auf den Meschacher Kirchweg abbiegen. Dieser windet sich in herbstlich buntem, aber schattig feuchtem Laubmischwald bergauf. Wenn der Weg von abgefallenem Laub bedeckt ist, erkennt man leicht die Waldzusammensetzung, bei der sich Buche, Ahorn, Linde, Ulme, Esche und Grauerle als vorherrschende Laubgehölze zu erkennen geben. Zu den Feuchtigkeitsanzeigern gehören zudem allerlei Moose und Farne, wobei auch die Hirschzunge nicht zu übersehen ist. Durch eine eiszeitlich gebildete kleine Schlucht erreichen wir die Höhe des Meschatle, wo wir auf die Sonnenseite des Schreckkopfs wechseln. Hier fällt auch gleich ein Wechsel der Baumarten auf, bei dem statt Esche und Grauerle wärmeliebende Gehölze wie Eiche und Stechpalme zu sehen sind. Durch einen Hohlweg gelangen wir in Meschach auf eine kleine Hangterrasse mit der neugotischen Bergkirche (erbaut 1881–1883). Beim dortigen Wegweiser zweigen wir auf einen Fußpfad ab, der auf den bewaldeten Schreckkopf führt. Bei der nun folgenden etwa einstündigen Kammwanderung haben wir zwar nur wenige Ausblicke ins Tal, dafür lohnt es sich, die wechselnde Waldzusammensetzung auch hier etwas näher zu betrachten. Auf den Kalkfelsen des Kammbereichs sind außer Buche und Traubeneiche zwar nur wenige andere Baumarten zu sehen, dafür ist die Krautschicht umso reichhaltiger. Die Buche gilt wegen ihres ausgiebigen Laubabfalls zwar als „Amme des Waldbodens“, doch auf blankem Fels sind auch ihrer Kunst der Humusbildung Grenzen gesetzt. Wo der Bergrücken breiter wird, führt der Weg an einer kleinen Rodungsinsel und zugleich an einem schönen Espenhain mit dem charakteristischen Geruch von Pappelblättern vorbei. Der zur Viehweide der Spalla-Lucka hin breiter werdende Weg verengt sich am schmaler werdenden Kamm bald wieder zu einem etwas steinigen Bergpfad. Das ist der letzte Aufstieg zum Kapf, dem höchsten Punkt unserer Wanderung. Dort erfreut eine schöne Aussicht über das untere Rheintal mit dem Appenzeller Alpstein und dem Bodensee. Auf der Anhöhe bietet eine Gruppe alter Bergahorne im goldgelben Herbstlaub einen reizvollen Anblick. Von da führt unsere Route in Waldnähe durch Bergweiden in das Tälchen des Wiesle und nach einem kurzen Auf und Ab zum Hangsattel und Ausflugsgasthaus der Millrütte. Beim Weitergehen verbindet ein Fußweg durch den nahen Wald mit einem Forst- und Alpsträßchen, auf dem wir abwärts wandern. Bei der Gsohlalpe bietet sich nochmals eine schöne Aussicht ins untere Rheintal und zum Bodensee. Von der Alphütte folgt die Route im Bergwald noch etwa zehn Minuten dem Fahrweg. Dann biegen wir auf einen Fußweg ab, der nach einem Altacher Lehrer Adolf-Kopf- Passage benannt ist. Beim Wegweiser im Rappenloch halten wir uns nach links und gehen im Stiegwald abwechselnd auf Fuß- und Fahrwegen weiter talwärts, bis sich unsere Rundwanderung beim Oberen Parkplatz schließt.
Rast / Einkehr
Götznerberg, Millrütte, Gsohlalpe (zwischen Oktober und Mai nur fallweise bewirtet)
Literatur
Helmut Tiefenthaler: Das Vorarlberger vier Jahreszeiten-Wanderbuch, Tyrolia-Verlag 2010