Vom Faschinajoch führt ein zum Teil etwas steiler Weg auf der Schattenseite des Zafernhorns zur Bartholomäusalpe und danach hinauf zum Gumpener Grätle oberhalb der Gumpenalpe. Unterwegs lässt sich am Bewuchs gut verfolgen, wie sehr die Pflanzengesellschaften von den kleinklimatischen Verhältnissen abhängig sind. Auf der feuchten Schattenseite zieht sich die Route durch eine reichhaltige Hochstaudenvegetation, auf den Sonnenhängen der Gumpenalpe herrscht hingegen eine bunte wärmeliebende Flora mit Zwergstrauchheide vor, bei der im Frühsommer besonders das Rot der Alpenrose auffällt. Am Ostabfall des Zafernhorns müssen wir zwischendurch etwas steileres Gelände in Kauf nehmen, doch der Bergpfad ist auch bei kleinen Felsstufen mit Drahtseilen gut gesichert. Kaum haben wir den Kamm und höchsten Punkt des Zafern-Rundwegs erreicht, führt die Route oberhalb der grünen Karwanne der Zafernalpe durch Wiesenhänge mit artenreicher Alpenflora. Bei jedem Wechsel der Himmelsrichtung ändert sich zugleich die Aussicht. Hatten wir anfangs die grünen Flyschberge um Damüls und die Kanisfluh vor Augen, beherrscht oberhalb der Zafernalpe der Zitterklapfen das Bild. Auf der Furkla, auf der wir ein Alpsträßchen erreichen, wird der Ausblick noch eindrucksvoller. Nun reicht er vom Talschluss des Großen Walsertals mit der Roten Wand bis zum Rätikon und westwärts sogar über das Rheintal hinweg bis zu den Dreitausendern der Glarner Alpen. Wer sich das Gipfelpanorama auch in der Rundumschau nicht entgehen lassen möchte, nützt diese Chance am besten mit einem 40-Minuten-Aufstieg zum Zafernhorn. Dieser südseitige Bergweg ist zwar gut begehbar, in der Sommersonne kann er allerdings auch etwas Schweiß abverlangen. Die Route führt von der Furkla abwechselnd auf Fahr- und Fußwegen durch blumenreiche Alpweiden und die Bergmähder des Zafernmaisäß zum Maisäß Brüche. Dabei bieten sich unterwegs reizvolle Ausblicke über das Große Walsertal bis in den Walgau. Von der Brüche folgt die Route eine Weile dem im Bergwald angelegten Fahrweg, sie biegt bei einem Wegweiser aber wieder auf den alten Fußweg ab. Auf diesem queren wir ein uriges Wildbachtobel, bevor wir zuletzt durch Bergwiesen ins Dörfchen Faschina spazieren. Am Ortsrand befindet sich die etwa 300 Jahre alte St.-Anna-Kapelle.
Rast / Einkehr
Bartholomäusalpe, Faschina
Literatur
Helmut Tiefenthaler: Das Vorarlberger vier Jahreszeiten-Wanderbuch, Tyrolia-Verlag 2010
Bemerkung
Guter Alpkäse ist sowohl auf der Bertholomäusalpe als auch in der Sennerei der Alpe Tiefenwald-Iscarfelsa in Faschina erhältlich.