Auf einer der italienischen Autobahnen über Mailand oder Turin nach Ivrea, dann auf der A 5 in das Aostatal und bis zur Ausfahrt Aosta Ovest-St.Pierre. Weiter über die SS 26 nach Villeneuve und zur Abzweigung in das Valsavarenche. Durch dieses auf der SR 23 nach Pont bis zum Ende der Fahrmöglichkeit, wo sich ein großer Parkplatz befindet. In das Aostatal gelangt man auch aus dem Wallis über Martigny und durch den St. Bernhard Tunnel oder von Chamonix durch den Montblanc Tunnel.
Charakteristik
Gran Paradiso: Wirklich ein Paradies, ob im Sommer oder zur Skitourenzeit, allerdings nur dann, wenn die Verhältnisse passen. Nicht besonders schwierig, aber auch kein ganz leichter Viertausender, der zu gewissen Zeiten völlig überlaufen ist. Wenn man ein wenig antizyklisch unterwegs ist, kann man den Gipfel sogar alleine genießen. Bei guten Schneeverhältnissen bis zur Hütte eine sehr schöne Abfahrt, einige Steilstufen, meist bestens ausgefahren. Normalerweise herrscht nur mäßige Spaltengefahr. Der Gipfelanstieg ist ausgesetzt und verlangt Kletterei bis zum zweiten Schwierigkeitsgrad.
Gipfel / Berg
Gran Paradiso, 4061 m
Ausrüstung
Skitourenausrüstung, Harscheisen, Steigeisen, Pickel und Seil für den Gipfelanstieg
Wegbeschaffenheit
freies Gelände Wald
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz in Pont an der Infotafel vorbei und auf einer Holzbrücke über den Torrente Savara und auf der anderen Bachseite fast eben auf dem Weg Nr. 1 ein Stück weit talein, ehe kurz nach dem Rifugio Tètras Lyre der Anstieg zum Rifugio Vittorio Emanuele II beginnt. Zuerst auf dem gut angelegten Sommerweg in etlichen Serpentinen durch den steilen und felsdurchsetzten Lärchenwald hinauf zu einer verfallenen Hütte (La Chante). Im Frühjahr wird man zumindest über diese Steilstufe oft schon die Ski tragen müssen. Das Gelände wird allmählich flacher und wenn genügend Schnee liegt, kann gemütlich mit den Skiern bis zur Hütte aufgestiegen werden, etwa 2 ½ Stunden von Pont. Von der Hütte unterhalb des Gratausläufers der Becca di Montcorve zuerst noch flach nach Norden bis auf eine Höhe von etwa 2800 m, wo man die Talsohle des Ghiacciaio del Gran Paradiso betritt. Hier schwenkt der Anstieg zuerst nach Nordost, um in weiterer Folge nach Südost umzubiegen. Die Talsohle verbreitert sich mehr und mehr, man hält sich im Aufstiegssinn eher links und erreicht schließlich den Gletscher selbst. Über diesen geht es abwechselnd einmal steiler, dann wieder flacher höher bis zu einem Gratrücken („Sciena del Asino“ = Eselsrücken, Spalten!), der nach Nordosten abbricht und alsbald in einen flacheren Gletscherhang ausläuft. Rechts sieht man die Gipfelfelsen der Becca di Montcorve, daran links vorbei. Den folgenden steilen Gletscherbruch umgeht man schräg rechts aufwärts in Richtung des Felszackens „Il Roc“. Kurz vor diesem dreht der Anstieg neuerlich, diesmal fast genau nach Norden. Über den letzten steilen Hang schräg ansteigend so weit wie möglich mit Ski hinauf, wobei sich die Randkluft im Frühjahr meist ohne Schwierigkeiten überwinden lässt. Spätestens in der Gratscharte vor den Gipfelfelsen wird man das Skidepot errichten. Zu Fuß etwas links unterhalb der Gratschneide an einem Turm vorbei (je nach Schneelage Kraxelei bis 1) zu einem kurzen fast waagrechten und luftigen Gratstück. Der folgende große Felsblock wird in der Nordostseite mittels kurzer, sehr ausgesetzter Querung (zwei Bohrhaken) auf einem schmalen Band umgangen und danach der letzte niedrige Aufschwung zur Madonnenstatue erstiegen (2). Ein Foto mit der Statue und der nach Osten hinausragenden Felsplatte gehört dann wohl zum Pflichtprogramm eines jeden Gipfelaspiranten. Blickt man über den Grat nach Nordwesten, wird man feststellen, dass man nicht auf dem höchsten Punkt steht. Dieser befindet sich durch eine Scharte getrennt noch ein Stück weiter entfernt und ist um genau neun Meter höher (Madonnenstatue = 4052 m). Der direkte Übergang vom Gipfelblock erfolgt durch Abklettern (2+, steil) und Gegenanstieg am Grat (2) zum höchsten Punkt. Bei Schneelage ist es einfacher, vom Skidepot unterhalb der Gratfelsen soweit hinüber zu queren, bis man durch eine steile Schneerinne unmittelbar zum höchsten Punkt ansteigen kann.
Abfahrt
Abstieg zurück zum Skidepot. Die anschließende Abfahrt erfolgt über den Aufstiegsweg. Als sehr lohnende Alternative zu der im unteren Teil oft schon aperen Strecke entlang des Hüttenweges bietet sich folgende, meist gut gespurte Variante an: Von der Hütte steigt man etwa 200 Höhenmeter Richtung Ciarforon bis zum Punkt 2940 in dessen untersten Nordwestgrat. Nun so hoch wie möglich unter der Becca di Monciair hindurch, dabei mehrere Moränenrücken überschreitend, in das große Gletscherbecken des Ghiacciaio del Gran Etret hineinqueren. Wenn man noch Zeitreserven hat, kann von hier aus die Cima del Gran Etret (3204 m) ohne besondere Schwierigkeiten bestiegen werden, die letzten Meter zu Fuß über leichte Felsstufen. Eine großartige Abfahrt durch das Vallone di Selva (oder: Vallon de Seyvaz) erwartet einen dann und wenn man Glück hat, reicht der Schnee bis fast nach Pont hinunter. (Wir hatten ein solches und konnten Anfang Juni noch bis 15 Minuten vor Pont abfahren.)
Stützpunkt
Rifugio Vittorio Emanuele II, 2719 m (oder 2734 m usw.), CAI, www.rifugiovittorioemanuele.com Eine Nächtigungsreservierung ist unbedingt anzuraten.
Rast / Einkehr
Einkehrmöglichkeiten in Pont Rifugio Tètras Lyre, 1991 m, www.rifugiotetraslyre.it
Karten
Carta dei sentieri 1:25 000, Blatt 10 Valle di Cogne – Gran Paradiso, L´Escursionista editore, www.escursionistaeditore.com Kompass Wandern Rad Skitouren 1:50 000, Blatt 86 Parco Nazionale Gran Paradiso