Parkmöglichkeit südlich vom Passo San Leonardo, zwischen erster und zweiter Brücke nach dem kleinen Ferienhaus, 1290 m (rund 1 km östlich vom Pass) oder insgesamt ca. 2 km vom Pass beim Fonte Fredda, 1265 m.
Der zentrale Ausgangspunkt für Skitouren in der Majella ist der Ort Caramanico Terme. Man erreicht ihn von der Adriaseite auf der A 14 über Pescara (Osten) und die A 25 Richtung Chieti – L´ Aquila bis zur Ausfahrt Alanno – Scafa. Weiter auf der SS 5, dann in Scafa auf die SS 487/SP 80 abzweigen und über San Valentino in Abruzzo Citeriore Richtung Caramanico Terme. Von Rom (Westseite) über die A 24 – A 25 und entweder die Ausfahrt Bussi sul Tirino – Popoli oder die Ausfahrt Casauria - Torre de Passeri (etwas weiter Richtung Chieti) wählen, dann über die SS 5 – SP 71 oder SP 68 und schließlich die SS 487 Richtung Caramanico Terme. Weiter auf der SS 487 über San Eufemio a Maiella bis zum Passo San Leonardo. Rund 1 km östlich vom Pass nach der ersten Brücke und gleich nach einer kleinen Ferienhütte besteht rechts bei einer Baumgruppe eine Parkmöglichkeit (gelbe Markierungsstreifen an den Bäumen). Sollte noch ausreichend Schnee liegen, kann man nochmals 1 km weiterfahren bis zum Fonte Fredda (das ist sofort nach der dritten Brücke).
Charakteristik
Eine der schönsten Skitouren in der Majella mit zahlreichen Abfahrtsmöglichkeiten durch mehr oder weniger steile Rinnen. Im Aufstieg wird zumeist die Rava Giumenta Bianca gewählt (bis maximal 35 Grad steil). Idealerweise kombinierbar mit der rassigen Abfahrt über die steile, sich unten trichterartig verengende Flanke mit der Bezeichnung Ravone della Vespera (CAI-Karte). Die Einfahrt in diese Flanke ist ein kurzes Stück knapp um 45 Grad steil. Die gesamte Flanke bzw. Rinne sollte nur bei besten Firnverhältnissen befahren werden, da Absturzgefahr besteht! Jede dieser Rinnen misst fast 1000 Höhenmeter! Bei idealem Firn ein absoluter Hochgenuss!
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite sieht man deutliche Steigspuren (sofern aper), diesen folgt man um eine schwache Geländekante, dann stets nordöstlich die Wiesenhänge queren und etwas steiler hinauf auf den Kamm. Hier stösst man auf den Weg Q1 (14A laut CAI-Karte Majella), auf ihm ein kurzes Stück aufwärts, dann – je nach Schneelage – durch mehr oder weniger gut gangbaren Buchenwald solange ansteigen, bis der Wald allmählich lichter wird. Vereinzelt findet man an den Bäumen Markierungsstriche und die Zahl 17. Nötigenfalls im Aufstiegssinn eher links halten, dann gelangt man in jedem Fall an den Beginn der wie eine überdimensionale Rutsche aussehenden Rava Giumenta Bianca. Über sie aufwärts, allmählich immer steiler werdend und bei hartem Schnee zumindest Harscheisen erfordernd. Die Rinne wird weiter oben von einigen kleinen Felsen eingesäumt und verengt sich etwas. Oberhalb der Engstelle teilt sich die Rinne in fünf Arme. Deren äußerst rechter Arm, eigentlich mehr ein steiler Hang als eine Rinne, wird für den weiteren Aufstieg benützt. Man gelangt auf eine nach Westen vorspringende Schulter mit einem ebenen Boden. Aus ihm zieht der oben immer steiler werdende Gipfelhang nochmals knapp 200 Höhenmeter zum höchsten Punkt hinauf. Etwas unterhalb des Gipfelkreuzes steht das Bivacco Pelino, das zwar wenig heimelig ist, aber zumindest Schutz vor dem häufig sehr starken Wind bietet.
Monte Amaro - M.Karl
Abfahrt
Wie Aufstieg, wobei bei sehr sicheren Verhältnissen auch die anderen vier, sehr steilen Rinnenarme befahrbar sind. Um die Einfahrt der Ravone della Vespera zu erreichen, fährt man vom Gipfel ein gutes Stück über die flachen Nordwesthänge ab und dann fast eben hinaus auf eine vorspringende Schulter (Punkt 2652 m der CAI-Karte Majella). Hier links – südwestlich – sehr steil in die große, konkav geneigte Flanke einfahren, die sich nach unten hin trichterartig verjüngt und einen schmalen Durchschlupf zwischen den Felsen zulässt. Über die sehr steile Flanke beliebig abwärts, durch den Trichter und über wieder breiter werdende, sehr schöne und nur mehr mäßig steile Hänge bis auf eine Höhe von 1600 m. Hier weicht man einer großen Schuttmoräne südlich aus und gelangt durch eine kurze, recht steile Rinne endgültig in flacheres Gelände und in den beginnenden Wald. Je nach Schneelage fährt man möglichst direkt, verschiedene Waldschneisen nützend, bis zur SS 487 ab. Dabei kreuzt man mehrmals den Weg Nr. 14 bzw. dessen Variante 14 B. Bei Schneemangel ist es besser, den Weg 14 B zu benützen und diesen in der Kehre beim Punkt 1377 m (CAI-Karte Majella) zu verlassen. Über den kleinen Bachlauf des F.so della Cesa und mehr oder weniger weglos zuerst nach Südwesten, dann nach Süden über die flachen, locker mit Büschen bzw. Bäumen bewachsenen Hänge oberhalb der Passhöhe. Den breiten Rücken queren und durch eine Senke zur SS 487, die man bei der ersten Brücke östlich vom Pass erreicht. Auf der Straße wenige hundert Meter zum Ausgangspunkt zurück.
Rast / Einkehr
Bars und Cafes in San Eufemia a Maiella und Caramanico Terme Ristorante Bar San Leonardo auf der Passhöhe
Karten
Karte des Club Alpino Italiano, 1:25 000, Gruppo della Majella Carta Turistica, 1:50 000, Parco Nacionale della Majella Carta escursionistica Nr. 13 Majella, 1:25 000, Edizioni il Lupo
Bemerkung
Für die Abfahrt „Ravone della Vespera“ ist es sinnvoll, ein zweites Kfz an der SS 487 abzustellen. Am besten bei der Abzweigung Richtung Lama Bianca (Weg Nr. 14 auf den Monte Amaro, Kennzeichnung „K.34“ in der CAI-Karte Majella, 1103 m). Die offizielle Schreibweise des Nationalparks bzw. des gleichnamigen Gebirges ist Majella, daneben findet man aber in Orts- und Kartenbezeichnungen auch „Maiella“.