Den Ausgangsort Nauders erreicht man aus dem Inntal über die Inntalautobahn (A 12) bis zur Ausfahrt Landecker Tunnel / Schweiz / Italien. Durch den Tunnel und auf der B 180 über Pfunds zur Kajetansbrücke. Abzweigen Richtung Reschenpass und nach Nauders. Noch ein Stück weiter zur Talstation der Bergkastel Seilbahn. Hierher auch aus dem Vinschgau über die SS 40 und den Reschenpass. Auffahrt mit der Seilbahn und weiter mit dem Sessellift Zirmbahn zu dessen Bergstation.
Charakteristik
Wenige Minuten zum Einstieg, dann ein langer, überwiegend einfacher Klettersteig auf einen hohen Gipfel mit stets schöner Aussicht – was will man mehr. Für Anfänger ist der Goldgrat insofern geeignet, weil man zweimal über Notabstiege abbrechen kann. Wenn man den gesamten Klettersteig geht, sollte man auch den nicht ganz einfachen Abstieg in die Planung mit einbeziehen. Die steilen Grasschrofenhänge des Ostgrates sind bei Nässe recht unangenehm und verlangen Trittsicherheit und Konzentration.
Gipfel / Berg
Bergkastelspitze, 2912 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von der Bergstation des Zirmbahn-Sesselliftes beim Wegweiser links aufwärts zur Infotafel des Klettersteiges. Von dort auf dem Steig in wenigen Minuten hinauf zum Einstieg.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Beginn der Drahtseile im einfachen Gelände (A, kurze Stufe B) zum ersten Aufschwung (Tafel „Am Klettersteig“). Steil links aufwärts (B/C) und über den Grat weiter (A/B). Es folgt eine weitere steile und etwas abdrängende, jedoch kurze C-Stelle, anschließend auf dem Grat (B, A/B) bis zu einer Gratkuppe, die als Goldspitzl (2612 m) bezeichnet wird. Sitzbank und Gipfelkreuz, Wegweiser. Hier besteht eine erste Abstiegsmöglichkeit nach Westen in das Nauderer Gaißloch und zurück zur Zirmbahn. Der nächste Abschnitt bis zum großen Steilaufschwung ist recht einfach, A und Gehgelände. Dieser Steilaufschwung bildet die Schlüsselstelle des ganzen Anstiegs. Von der Tafel „Klettertechnik“ weg zuerst B/C, dann länger steil aufwärts (C, kurz B, dann nochmals B/C). Über eine Scharte hinweg (A) zu einer Verschneidung (B, Trittklammern). Am Grat weiter und nach einer kurzen C-Stelle auf den unscheinbaren Mitterkopf, auf dem man die Grenze zwischen Österreich und Italien erreicht (Grenzstein, 2750 m). Man hat nun den schwierigsten Teil des Klettersteiges und ungefähr die Hälfte der Wegstrecke hinter sich. Der Klettersteig folgt nicht immer den einfachsten Möglichkeiten, sondern führt oft hin und her, um möglichst die Felspassagen zu nützen, teilweise könnte man auch daneben aufsteigen. Über den Grat weiter (A und A/B), dann steil über eine Plattenstufe hinunter (B) und weiter absteigen zur zweiten Ausquermöglichkeit, Tafel „Stop or Go?“, unterhalb befindet sich eine Sitzbank. Am Grat aufwärts, eine Linksquerung (A/B, kurz B) und wieder A. Zuletzt auf Steig zum Goldbiwak (2810 m), einer komfortablen Notunterkunft, jedoch keine Kochmöglichkeit. Am Steig noch etwas weiter, dann wieder seilversichert (A) zum letzten Steilaufschwung. Über diesen (C), danach geht es am Grat einfach weiter (A und A/B) bis zum Ende des Klettersteiges direkt beim Gipfelkreuz.
Abstieg
Der Normalweg verläuft entlang des Ostgrates. Zuerst geht es über plattige Felsstufen etwas unterhalb vom Grat abwärts (A und A/B). Weiter ohne Sicherungen auf dem teils recht steilen Steig, kurze Schrofenpassagen inklusive. Stets den Markierungen folgend in der seitlichen Flanke des Grates in steilen Serpentinen hinunter, ehe man die flachen Hänge oberhalb der beiden Goldseen erreicht. Insbesondere bei Nässe ist der Abstiegsweg bis zu den Goldseen ausgesprochen unangenehm, um nicht zu sagen gefährlich. Über Blockwerk zwischen den beiden wunderschön gelegenen Seen nach Osten, dann nach Norden umbiegen und mit kurzer Gegensteigung auf eine Kuppe mit Wegweiser. Der weitere Abstieg erfolgt auf dem viel begangenen Wanderweg (Weg Nr. 20) in das Ganderbild und durch dessen Blockwildnis hinunter zur Bergstation der Bergkastelbahn.
Rast / Einkehr
Gastronomiebetriebe im Bereich der Bergbahnen Nauders: https://www.nauders.com/berggenuss
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Alpenvereinskarte Digital, Nauderer Berge Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Der Goldgrat Klettersteig wurde als „Ersatz“ für den wegen eines Felssturzes rückgebauten Goldweg Klettersteiges errichtet.