Von Kärnten auf der Autobahn A 23 durch das Kanaltal über Tarvis bis Pontebba, von dort auf der SS 13 weiter südwärts Richtung Udine bis Resiutta. Im Ort links ins Val Resia abzweigen (SP 42) und über S. Giorgio und Prato di Resia bis zum höchstgelegenen Ort Stolvizza. Anfahrt auch über SS 13 (landschaftlich schöner), von Süden auf der A 23 von Udine oder von slowenischer Seite über die Sella Carnizza (sehr schmale Straße, eher nur für Motorräder).
Charakteristik
Ta Lipa Pot ("der schöne Weg" - resianischer Dialekt) - abwechslungsreiche Rundtour in wildromantischer, "unbekannter" Gegend.
Wenige Meter vom Parkplatz (Scherenschleifer - Denkmal) zweigt links unübersehbar der gut markierte Wanderweg "Ta Lipa Pot" ("schöner Weg" auf resianisch / rozajansk, eine urtümliche, wohl altslowenische Sprache, die nur in diesem Tal gesprochen wird und vom Aussterben bedroht ist!) ab und führt sogleich bergab in einen wilden Felskessel zum Potok-Wasserfall, der sich in einer Felsnische befindet. Der Weg führt am anderen Ufer des meist trockenen Bachbettes wieder zurück. Nach einer kurzen felsigen Steigung erreichen wir einen wunderschönen Wald - Höhenweg, der ohne nennenswerte Höhenunterschiede den Hang entlang talauswärts führt. Auf einer Wiese Haus mit Orientierungstafeln, der Weg führt hinter dem Haus links weiter; immer wieder schöne Blicke auf den Monte Musi im Süden (Naturpark Prealpi Giulie). Nach ca. 3/4h Abstieg in die Schlucht eines Nebenbaches, der auf einem Steg überquert wird. Jenseits bald zu einer Wiese mit Trockenmauer, ein Pfeil nach rechts führt auf eine weitere Wiese mit schönem Blick auf das Kanin-Massiv. Nun links auf einem Karrenweg hinunter zur Straße Stolvizza - Prato; hier müssen wir uns entscheiden: Links 5 Km - Kurzvariante zurück; wir nehmen rechts die schönere 10 Km - Variante, gehen ca. 200m auf der Straße talauswärts (rechts Bar Al Ranch), gleich nach der Brücke über die Resia links abzweigen und zu den Gehöften Brajda (443m). Der Weg führt nun teils direkt am Flussufer entlang taleinwärts, einige abgerutschte Wegstücke wurden jüngst verlegt (nicht zu verfehlen). Schöne Blicke auf Kanin, Picco di Grubia und Monte Sart im Talgrund. Es folgt ein leichtes Auf und ab durch die Auen des Torrente Resia, 2 Nebenbäche werden auf Stegen überquert - wo befindet sich eigentlich Stolvizza? (Der Ort liegt sehr gut versteckt...) Schließlich führt eine robuste Holzbrücke erneut über die Resia. Nun kurz im Wald bergan, bald abwärts zu einer Wiese mit alten gemauerten Steinhütten (Stavoli Jaliniloo). Beim hintersten Gehöft links und nun steiler in Serpentinen im Wald empor, bis ein kleines Wegkreuz anzeigt, dass wir die Piani di Acchia erreicht haben, quasi den Gemüsegarten von Stolvizza; erst hier wieder Blick auf den Ausgangsort. Wir überschreiten die Wiesen, überqueren ein Bachbett und erreichen die asphaltierte Straße nach Coritis. Hier links und auf der Dorfstraße Via Udine, vorbei am Scherenschleifermuseum (rechts) und an der Kirche, bald wieder zurück zum Ausgangspunkt. Gesamtgehzeit zwischen 2 1/2h - 3h, auch im Uhrzeigersinn zu empfehlen. In Stolvizza gibt es einiges zu entdecken: Die Häuser sind terrassenförmig angelegt und haben das Erdbeben 1976 großteils unbeschadet überstanden, die Straßenbezeichnungen zeigen die geheimnisvolle Sprache Resianisch...
Stützpunkt
keiner
Zielpunkt
Rundweg
Rast / Einkehr
Bar All" Arrivo, Stolvizza, Via Udine 31, visavis des Ausgangspunktes (Mo geschlossen). Bar Al Ranch, Zamlin di Resia, Via Flavia, an der Straße bei der Abzweigung 5Km /10Km - Runde
Kombinationsmöglichkeiten
Wenn man die Straße erreicht, kann man sich links auch für eine kürzere Wegvariante entscheiden (5 Km, markiert, nicht so schön)
Karten
tabacco 1:25 000 Blatt 027 Canin - Val Resia - Parco Naturale Prealpi Giulie Im Visitors Center des Naturparks Prealpi Giulie in Prato di Resia (Piazza del Tiglio 3, I-33010 Prato di Resia (UD), Tel. +39 (0)433 53483 - 53534) sind eigene Karten erhältlich.
Beschilderung
Gegen den Uhrzeigersinn (hier beschrieben) durchgehend deutlich mit eigenen Pfeilen und Tafeln beschildert (siehe Fotos).
Literatur
Ingrid Pilz, Julische Alpen, Carinthia Verlag 2008, ISBN 978-3-85378-629-1, Touren 8 und 9
Bemerkung
vgl. auch http://www.parcoprealpigiulie.it/de/Home.aspx und http://www.parcoprealpigiulie.it/de/Principale/Aktivit%C3%A4ten/Lust_auf_wandern/Ta_lipa_pot/Ta_lipa_pot.aspx
Für weitere, interessante kulturhistorische Informationen verweise ich auf: G. Pilgram/W. Berger u.a., Die letzten Täler. Wandern und Einkehren in Friaul (Klagenfurt 3. Aufl. 2010, ISBN 978-3-85435-638-7), S. 88-111.