Zum Rifugio Forni gelangt man in der Wintersaison aus Österreich/Deutschland etwas verwinkelt über die Inntalautobahn A12, fährt vor Landeck durch den Fließertunnel (Abzweigung St.Moritz/Ch, bzw. Reschenpass) bis Pfunds und durchs Unterengadin bis Zernez. Hier links Richtung Ofenpass abzweigen und in Punt la Drossa rechts durch den Mauttunnel nach Livigno. Links über den Passo d’Eira und Passo del Foscagno nach Bormio. Links nach Santa Catarina abbiegen. Am Ortseingang links in das Val dei Forni bis ans Ende hinauf zum Rifugio Forni fahren.
Charakteristik
Die Punta San Matteo ist wohl der formschönste Gipfel des Fornokessels. Mehrere Steilstufen über den spaltenreichen Fornogletscher und eisbruchgefährdete Seracs erschweren den Anstieg auf den aussichtsreichen Gipfel vor allem südwärts zu Brenta und Adamello/Presanella.
Gipfel / Berg
Punta San Matteo 3678m, evtl. Pizzo Tresero 3594m
Ausrüstung
Komplette Skihochtourenausrüstung
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Anstieg zum Rifugio Cesare Branca auf 2493m, ca. eine Stunde: vom großen Schotterparkplatz auf 2150m wird bei aperen Verhältnissen auf der Schotterstraße ostwärts zum Staudamm und kurz nordwärts zur Weggabelung gewandert. Links geht es zum Rifugio Pizzini, rechts wird die Cedecschlucht überbrückt und auf der Straße in mäßiger Steigung ostwärts bis zum Rifugio Branca am Eingang ins Val di Rosole gewandert. Liegt genügend Schnee, geht es mit angeschnallten Ski rechts der Straße zum kleinen Stausee hinauf. Dahinter wird recht flach in das breite Tal über den Winterweg (Ratracspur) entlang des Torrente Frodolfo ostwärts bis knapp vor die Steilstufe hineingewandert. Hier kann links erstmals die Hütte auf dem Moränenrücken gesehen werden. Der Südwesthang wird in wenigen Serpentinen frei oder über die Ratracspur bis zum Rifugio Branca angestiegen. Anstieg zur Punta San Matteo: Startet man vom Rifugio Forni, wird unter dem Rifugio Branca im Talschluss die linke Steilrinne (evtl. lawinengefüllt!) angesteuert und die Steilstufe „Le Guglie“ morgens meist auf Hartschnee in wenigen Kehren überwunden (evtl. mit Steigeisen). Von der Brancahütte fährt man über den Bach bis zur zweiten Serpentine ab und quert den steilen Moränenhang bis Mitte Steilrinne und erreicht in wenigen Kehren das obere Ende. In flachen Mulden wird der Gletscherboden des Ghiacciaio dei Forni an einem großen Gletschertor links vorbei durchschritten. Ein rechter Arm des Gletschers führt in mäßiger Steigung Richtung Pizzo Tresero. Der Hauptstrom fließt breit von links herunter. Wir wandern recht flach in einem weiten Rechtsbogen dazwischen in eine Talmulde hinein, die linkerhand von einem breiten steilen Gletscherhang begrenzt wird. An der rechten Seite lässt sich dieser Nordhang in vielen langen Kehren am besten überwinden. So erreicht man die breite Rampe, die westwärts wegen Eisschlaggefahr in gebührendem Abstand zu den imposanten Seracs eher rechts angestiegen wird. In einem Linksbogen wird der karförmige Rampenabschluss überwunden. Der folgende Eiswulst mit langer Querspalte stellt die Schlüsselstelle dar. Bei günstigen Bedingungen kann mit Ski weit nach rechts hinaufgequert und dann nach links über die Spalte hinweg der sehr steile Hang überwunden werden. Bei Vereisung oder Hartschnee wird man wohl mit Steigeisen und Pickel diese Stelle bewältigen müssen. Danach geht es wieder recht flach zum Gipfelhang. Eine angedeutete Einsattelung links wird angepeilt, danach steigen wir links der Gratkante in mäßiger Steigung westwärts zum metallenen Gipfelkreuz der Punta San Matteo.
Abfahrt
1.) Abfahrt über die Anstiegsroute. 2.) Abfahrt bis unter den Eiswulst, dann entlang eines Gratrückens nordwärts um einen Gratfelsen herum. Dahinter führen steile Hänge westwärts hinunter auf das obere Gletscherbecken. In einem großen Rechtsbogen gelangt man um den Nordgrat herum in das Tal, das in den Gletscherboden mündet. Zurück am Anstiegsweg. 3.) Kombination mit Pizzo Tresero: Abfahrt bis unter den Eiswulst, dann entlang eines Gratrückens nordwärts um einen Gratfelsen herum. Dahinter führen steile Hänge westwärts hinunter auf das obere Gletscherbecken. Hier fellt man auf und wandert westwärts fast eben über das wellige Becken zu den Aufstiegsspuren des Pizzo Tresero hinüber. Zusätzliche 600HM Anstieg zum Pizzo Tresero und Abfahrt über seine Varianten. Dies ist nur ratsam, wenn es keinen Tagesgang der Gefahren gibt.