Von Norden (Dorgali) kommend auf der SS125 Richtung Tortoli bei KM Schild 153 kurz nach Baunei links abbiegen nach Pedra Longa. Von Süden kurz vor Baunei in einer Linkskurve bei KM Schild 153 rechts nach Pedra Longa abbiegen bis zum Parkstreifen bei der vorletzten Kehre. Ein eingefasster Johannisbrotbaum ist der Ausgangspunkt. In der Hochsaison alles zugeparkt, sodass ma viel weiter oben bereits parken muss.
Charakteristik
Schöne, teils spektakuläre Wanddurchquerung mit teils ausgesetzten Stellen.
Wir wandern vom Johannisbrotbaum kurz eben nach Norden auf gut sichtbarem Steig in die steile Flanke, teilweise ausgesetzt. Der Weg senkt sich ein wenig Richtung Küste, die dreieckige Südostwand der Punta Giraldili vor Augen. Man kann sich zunächst nicht vorstellen, wo und wie da ein einfacher Wanderweg durchführen soll. Wir steigen auf gutem Weg wieder etwas an, kommen an einer Quelle vorbei, und wandern weiter bis wir fast die Kante der Südostwand hinter uns haben. Hier zweigt gut erkennbar ein steiler Steig in vielen Serpentinen den Macciahang zur Südostwand auf bis hin zur Ostkante. Es zeigt sich die Wegführung durch die Wand immer noch nicht. Kurz vor der Wand steilt der Fels auf und rechts finden wir einen Durchschlupf auf leichtem Weg auf eine Rampe, die sich leicht ansteigend durch die ganze Wand zieht. Die Rampe ist zwischen 5 m und 10 m breit und an der Abbruchkante mit Bäumen und Büschen locker bewachsen. Nun geht es über diese berühmte Rampe (Cengia Giradili) (enge Terrasse der Giradili) bergauf. An manchen Stellen sehr nah an den Abbruch (2 m), an manchen Stellen merkt man nicht, dass man mitten in der Wand steht. 200 m teilweise überhängend hinunter und ebenso hinauf. Wir durchschreiten an der engsten und ausgesetztesten Stelle ein Eisengatter und steigen wieder bergauf. Manchmal verzweigen sich die Wege in der Rampe, direkt an der Wand geht es am besten. Eine Geröllrinne wird durchschritten und ein dreieckiges Felstor. Die Wegführung gibt die Rampe aber klar vor, bis wir schließlich noch einmal über ein Geröllfeld die Rampe verlassen können und auf der Hochfläche stehen, die Cuile Duspiggius, die Ziegenställe bereits hinter uns. Ein guter Ort für eine Rast. Es geht links durch ein Stahlgatter zu einem Fahrweg, dann halten wir uns rechts. Ca 250 m vom Beginn des Fahrweges an steht rechts ein schöner 1 m hoher Steinmann, hier biegen wir in einen schmalen Pfad ein, der uns mäßig ansteigend, mitunter mit blauen Punkten markiert, auf die Hochfläche mit unzähligen Karrenfeldern hinausbringt. Hier ist Orientierungssinn gefragt und hier darf es nicht nebelig sein. Die Hauptrichtung ist nun Südosten, wir gehen einen Teil der Strecke der Rampe auf der Hochfläche wieder zurück. Wenn sich der Rücken wieder nach unten neigt haben wir den Gipfel erreicht, der nicht markiert ist und nicht klar auszumachen ist. Die Aussicht nach Tortoli und Arbatax ist überwältigend. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Wege.
Stützpunkt
Baunei oder Santa Maria Navarrese
Zielpunkt
Johannisbrotbaum auf dem Parkplatz
Rast / Einkehr
Bar und Restaurant in Pedra Longa, aber nur in der Saison. Sonst Cafes in Baunei.
Karten
Kompass 2498 Sardinien Mitte
Literatur
Iversen, Van de Wetering, Sardinien, Rother Wanderführer, München, 2017