Von Österreich auf der A 2 Richtung Italien, erste Ausfahrt (bis hierher mautfrei) "Tarvisio" nehmen, nach der Abfahrt links über die Slizza, sodann erneut links Richtung A23 Austria / Fusine / Slowenien. Nach wenigen Metern nicht zurück auf die Autobahn, sondern rechts nach Boscoverde (ehem. Bhf.). Vor der Bahnunterführung rechts auf die Straße nach Rutte piccolo abbiegen. Schmal, aber asphaltiert südwärts nach Rutte piccolo, dort links dem Wegweiser "Val Romana" folgen, Abzweigung nach Plezzut bleibt unberücksichtigt, noch ca. 2 Km durch Wald Richtung Ortigara bis zu einer markanten Linkskurve, bei der das Val Romana mündet.
Charakteristik
Sehr eindrucksvolle, anstrengende Runde im Hinterland von Tarvis an der Grenze zu Slowenien, abwechslungsreich, wildes Südalpen - Bergland, relativ geringe Seehöhe. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit absolut notwendig (Geröll im Aufstieg, Latschengrat, Höhenweg entlang steiler Waldflanken, Abstieg durch nahezu senkrechte Waldflanke)!
Gipfel / Berg
Portella (1798m) - Monte Sciober Grande (1845m)
Ausrüstung
Bergschuhe, Regenschutz, Proviant (Flüssigkeit! keine Einkehr unterwegs!), Teleskopstöcke
1/4 h Forststraße, dann im Schwemmgebiet des Val Romana; keine Fixseile (Stand: Juni 2018)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Auf Forstweg in südlicher Richtung taleinwärts (Weg 511), wir passieren ein Stauwehr, schon nach wenigen Minuten erschließt sich die Wildheit des Val Romana: Schwemmland und eine trockene Geröllwüste im Talboden, links und rechts steile Waldflanken, sehr eindrucksvoll! Nach 1/4 h zweigt rechts Weg 520 ab (unser Rückweg), wir bleiben noch im Tal, überqueren des breite Bachbett (linker Hand Fahrweg zu einem Klettergarten) und gehen weiter am linken Rand taleinwärts, bis wir nach ca. 1h den Talschluss erreichen. Rechts bergan, nach einer Wiese Abzweigung im Wald (links 519, hochalpin): Wir wenden uns nach rechts und folgen dem Weg 511 in den Wald, schöner Waldweg oberhalb des Rio Bianco, bald steiler im Wald empor bis zu den ersten Felsen der Punta dei Camosci. Nun rechts halten und auf die markante Geröllhalde rechts der Felsmäuer, wenige Meter abwärts, sodann queren (rote Markierungspunkte genau beachten!). Der Weg führt nun auf der rechten Seite des Geröllkegels bergwärts über gestufte Felsen und rechts erneut in den Wald. Die steile Waldflanke wird mittels kurzer Serpentinen überwunden, bald erreichen wir die Latschenregion. Es folgt eine kurze Schlüsselstelle: ca. 10 m über brüchigen Fels und Geröll steil bergauf in einem kleinen Kamin (keine Sicherung, alte Holzstufen), dann Ausstieg auf flacheres Wiesengelände bzw. lichten Wald; erste Blicke in den wilden Felskessel, der die Grenze zu Slowenien bildet. Achtung: Vor einem weiteren Geröllhang ist der Weg offenbar abgerutscht, gleich links (Holzpfostenmarkierung) und in der Direttissima steil auf Wegspuren, dann durch Latschen bergan (auch markiert), bis wir endlich das Grenzkar an der Sella Ursic erreichen, Blick zum Portellapass. Eher links halten, ohne Schwierigkeiten durch Latschengassen Richtung Grenzsattel, aber noch darunter rechts auf einen schönen Höhenweg einschwenken, der das ganze Kar ausgeht und uns nach ca. 3h+ zum Sattel "La Portella" (1798m), unserem Ziel, führt. Sehr spektakuläres Panorama: Tiefblicke ins Val Romana und Breitkofel, Pizzo di Mezzodi jenseits des Einschnittes, im Osten markant Mangart, daneben Jalovec; felsiger Grenzkamm ITA-SLO, im Südwesten freier Blick auf den Kanin, im Westen Wischberg - Nabois - Montasch sowie Tiefblicke nach Predil, in nordwestlicher Richtung visavis Monte Re, dahinter Cima Cacciatore. im Norden Cinque Punte und unser Weiterweg, am Horizont Dobratsch. Rückweg: Auf aussichtsreichem Weg 520 in Nordrichtung (ca. 1830m Seehöhe) auf einem mehr oder weniger gutmütigen Latschengrat weiter, kleine Gegenanstiege; ein markanter Felsblock und auch der M. Sciober Grande bleiben rechts des Weges unberührt. Nach ca. 1/2h Panoramaweg sticht der Steig abrupt nach links ab und führt über Latschengassen und Wald steil abwärts zum Einschnitt "Sella della Malga" am Fuß der Cinque Punte. Nunmehr östlich der Cinque Punte weiter nordwärts auf schmalem Höhenweg durch die Latschen, teils oberhalb steiler Waldflanken, schöne Ausblicke Richtung Val Romana und M. Sciober. Nach ca. 1 1/4 h erreichen wir die auf einer malerischen Wiese gelegene Capanna Cinque Punte am Fuße der gleichnamigen Spitzen (siehe unten). Auf der Wiese Wegweiser: Wir wählen Nr. 520 (518 rechts wäre eine ebenso steile und felsige Alternative) und gehen halbrechts auf dem Wiesenboden abwärts (Markierungen beachten) und in den Wald. Zunächst gemütlicher Waldpfad ohne Höhenverlust, bis wir die Geländekante zum Val Romana erreichen; sodann ca. 1h durch sehr steiles Waldgelände 600 Hm abwärts Richtung Val Romana. Der Weg ist zwar sehr geschickt und in kurzen Serpentinen angelegt, erfordert jedoch Konzentration, Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit aufgrund seiner Tiefblicke; teils felsige Passagen, teils Reste vergangener Unwetter (Bäume). Im unteren Abschnitt (weniger steil) Überquerung einiger Geröllrinnen, ehe das Gelände sich zurücklehnt und der weg durch Wald zur eingangs erwähnten Abzweigung führt. Nun auf bekanntem Forstweg talauswärts zum Parkplatz. Gehzeit Hütte - Parkplatz: ca. 2h
Stützpunkt
Capanna Cinque Punte (1520m) auf der Alpe di Rutte, unbewirtschaftet, aber offener Unterstand (Stand: Juni 2018)
Zielpunkt
Passo Portella (1798m)
Rast / Einkehr
keine; diverse Gaststätten in Tarvis
Kombinationsmöglichkeiten
- Abstieg von der Capanna Cinque Punte auf Weg 518 zurück ins Val Romana (ebenfalls sehr steiles Gelände, felsig, ausgesetzte Passagen) - mit zwei Fahrzeugen: Steilabstieg von Portella ca. 900 Hm westwärts nach Cave del Predil (Weg 511, ca. 2h+) oder auf Weg 518 nordwärts von der Capanna Cinque Punte direkt nach Rutte piccolo (ca. 3h+, Gegensteigungen) - vom Val Romana auf den Picco di Mezzodi (2063m), Weg 519, steil, hochalpin, nur für Geübte! - Gipfel der Cinque Punte (Fünfspitz): unmarkiert, (Schrofen) - Kletterei, brüchiger Fels! - Orrido dello Slizza (Gailitz - Schlucht): 1 h ab Tarvisio Boscoverde, leicht und lohnend, vgl. alpintouren.com
Karten
Tabacco 1: 25 000, Blatt 019 Alpi Giulie Occidentali Tarvisiano
Beschilderung
gut markiert und beschildert - den Markierungen genau folgen!
Bemerkung
In der Nähe nicht versäumen: Monte Lussari (Wallfahrtsberg), Lago del Predil (Raibler See) - Sella Nevea - Montaschalmen - Kanin (Seilbahn), Laghi di Fusine (Weißenfelser Seen mit Mangartblick),...