Grossparkplatz Monte Etna Sud Rifugio Sapienza, Terminal Funivia Kiosk der Bergführer Gruppo Guide Alpine Etna Sud an KFZ-Nav Zielkoordinate 37/42/01N, 14/59/55 O, 1900msl
Fahrziel liegt 26km LL NNW vom Flughafen Catania. Quartier im Raum Ostküste suchen, denn die Entfernungen auf Sizilien sind groß, die Strassen schmal und verstaut, oft auch auf der kostenpflichtigen Autobahn vor Mautstellen. Von Spitzenurlaubsort Taormina 1 Fahrstunde. Hopon-Hopoff- Tours von dort. Mit Leihwagen via Autobahn A18 (parallel zum Ostküstenverlauf verlaufend) Abfahrt
braune Wegweisungen „Etna Sud“, durch Zafferana Etnea oder Nicolosi die sehenswerte Aussichtsstrasse SP-92 hochfahren. An der Nav-Zielkoordinate befindet sich das kleine Holzkiosk der Bergführer www.etnaguide.eu Tel +39 3893496086 Mobil, Büro Nicolosi +39 957914755 MIT DIESER ZIELADRESSE STEHT UND FÄLLT JEDE LEGALE UND VERANTWORTBARE TOUR, DIE REAL AN DEN KRATERRAND FÜHRT. Tel. Vorauskunft der Gruppo Guide Alpine Etna Sud empfohlen Tel +39 3893496086 Mobil. Die Führungen finden in der Hauptsaison täglich statt. Voranmeldung sei angeblich nicht notwendig.
Charakteristik
NIEMAND kann auf den eigentlichen Gipfel, sondern nur an den obersten Kraterrand. Der
Höhenmesser zeigt max. 3250msl. Alleingänge ohne täglich informierten, versierten Führer (dieser mit laufendem Funkkontakt mit Geodynamik-Beratung) UNVERANTWORTBAR. Gehtechnisch und konditionell betrachtet ist es eine (kinder)leichte Wanderung- wenn der schnelle Höhengewinn auf 2900m (erst von dort Gehstrecke) vertragen wird. Dem leichten Weg steht aber das latente und hohe vulkanische Gefahrenpotenzial gegenüber- Vorwarnzeit ab 2 Stunden - für (sehr häufige) Ausbrüche (seismische Aktivität nimmt in bestimmtem Frequenzmuster und Intensität zu). Ort, Zeitpunkt und Masse der ununterbrochenen Ausgasungen und häufigen Eruptionen nicht vorhersagbar: Die Basisfläche dieses unglaublich großen, höchsten europ. Vulkans umfasst über 1200qkm- fast um die Hälfte mehr als die Fläche von Berlin.
Gipfel / Berg
Ätna / Monte Etna 3323msl
Ausrüstung
Übliche Bergausrüstung. Bergschuhe (diese könnten gegen Gebühr an der
Seilbahntalstation entliehen werden) und dazu lange Hose unverzichtbar- scharfkantiger Lavagrus würde ansonsten über weite Strecken sofort eindringen. Teleskopstöcke von Vorteil (könnten im Bergführerkiosk entliehen werden, begrenzte Stückzahl vorrätig). Vertikalen Temperaturgradienten berechnen: Es wird
durchschnittlich 20 Grad C kälter sein als am Meer. Aufliegende Bewölkung im
Gipfelbereich ist der Normalfall. Durch einsam exponierte Lage Wind von 100km/h und mehr möglich. Gefühlte Kälte (windchill) entsprechend. Notfalls können schwarze
Schutzjacken bei der Seilbahntalstation gebührenpflichtig entliehen werden. Helme werden von den Bergführern beigestellt. Absolute Helmpflicht im Kraterbereich. Getränke sind entsprechend der Dauer und ausdörrenden Umgebung (Wüstenwanderung ausschliesslich in großer Höhe) selbst mitzuführen, ebenso Jause für vorgesehene Sitzpause.
Tourtyp / Charakter der Tour
leichte Wanderung
Wegbeschaffenheit
Steig
Wegbeschaffenheit Ergänzung
Wegverlauf variiert je nach vulkanischer Aktivität ganz erheblich, Einsinken im Lavagrus
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Wir kaufen unmittelbar am Start die Tickets der Bergführer (in der Hauptsaison) von 09.30
Uhr bis 10.00 Uhr im Bergführer-Kiosk. BARZAHLUNG, keine Kreditkarten. Die Kosten (Stand 2016) von 85 EUR pP wirken happig, der Hauptteil davon ist allerdings für die Funivia (Seilbahn plus Unimogfahrt) inkludiert. Um 10.30 wird in Gruppen vom Kiosk zur nahen Seilbahntalstation gegangen- und bereits hier ist der Vulkanführer unverzichtbar: Es herrscht das totale Touri-Chaos. Aus Bussen anflutende Menschenmassen müssen sich -je nach Saison- u.U. stundenlang für Kassa und die Bergfahrt von 1900-2500msl anstellen. Der Vulkanführer bekommt die Tickets binnen weniger Minuten, zwängt uns an den gepferchten Schlangen vorbei.
Von der Seilbahngondel aus sehen wir Leute, welche statt Seilbahnfahrt die im
Winterbetrieb aktive unattraktive Skiabfahrt hochgehen. An der Bergstation wartet schon der Unimog-Bus, der uns auf Lavapiste auf 2900msl zur Baita delle Guide am Torre del Filosofo hochkarrt. Dort war mal eine grössere Station, durch einen der zahlreichen Ausbrüche zerstört. Hier geht man Richtung NNW los. Bodenheizungsfeeling kommt auf, das Magma ist nirgends weit weg. Schon wenige Meter abseits des Trampelpfades bricht man in Hohlkammern unvermittelt ein, auftauender Schnee ist schon wieder dick bedeckt mit neuem Lavagrus.
Abenteurer, die -ab 2900msl verbotener Weise- allein gehen werden zwar nicht
festgenommen, aber unverzüglich verjagt wenn sie sich (aus berechtigter Angst vor der eigenen Courage) den geführten Gruppen anschliessen möchten. Die Vulkanführer umgehen gefährliche Bereiche (in unserem Fall war 1 Monat vorher ein
Magmaaustritt von der Grösse zahlreicher Fussballfelder) und beaufsichtigen ihre Gruppen perfekt. Wenn man langsamer als der Führer schleicht bzw wegen Fotos fallweise zurückbleibt gibt es kein Problem, bei der nächsten Pause mit Erklärungen des Führers schliesst jede(r) wieder auf. Aber es werden bei TeilnehmerInnen Konditionsschwächen und Sauerstoffmangel (Gesichtsfeldeinschränkung, Orientierungsverlust) erkennbar. Ganz ohne Höhentraining und -erfahrung verbleibt ein gewisses gesundheitliches Risiko. Die Chance durch seltene gute Bedingungen (keine anstauende Bewölkung, keine
drohenden Eruptionen, keine H2SO3- Dampfschwaden) das zu sehen wie es auf unseren Fotos gezeigt wird liegt (lt. Vulkanführer) bei lediglich 1:10. Nicht nur H2S Gestank, sondern unvermittelt auftretende Dämpfe schwefeliger Säure
(Atemwege werden sofort angegriffen) müssen in Kauf genommen werden. Ohne tagesaktuell abgestimmten Verlauf durch den Vulkanführer besteht Lebensgefahr,
akut bei blauen, transparenten Schwaden und herausgeschleuderten Lavabrocken.
Entsprechend findet die geplante Jausenpause definitiv nicht am Hauptkraterrand statt. Es geht auf gänzlich anderem Weg, teilweise steiler im Lavagrus (Fersen- Rutschtechnik) bergab, wo in sicherer Entfernung die (selbst mitzubringenden) Vorräte verspeist werden. Die Unimog-Bergstation liegt bergab nicht auf der Strecke, man steigt zur Seilbahn Bergstation also dankenswerter Weise ohne Bus selber ab.
Während hinter uns schon die (hier praktisch tägliche) Bewölkung einfällt kommen wir zum Nuove coni eruzione und Monte Escrivà eruzione 2001- einem spektakulären, mächtigen Nebenkrater, wo man sich durchaus noch die Finger verbrennen kann.
An der Seilbahn-Bergstation angelangt geht es mit der Gondelbahn bergab, die „social“ networkers starten ihren Netzzugang um ihre Glanzleistung sofort in die Welt
hinauszuposaunen. Am Ende überreicht der Vulkanführer zum Glück keine Urkunde,
sondern ein schematisiertes Ansichtsblatt der Tour mit Tagesstempel.
Stützpunkt
Lediglich die Seilbahnstationen
Zielpunkt
Rand des Hauptkraters Monte Etna 3250msl
Rast / Einkehr
Rif. Sapienza und zahlreiche Lokale am Ausgangspunkt Parkplatz
Kombinationsmöglichkeiten
Von der Seilbahntalstation nicht weit im NO Bereich der Krater des Monte Silvestri und Felder
der Lava eruzione 2001
Karten
Sehr gut auflösende Strassenkarte Sizilien für Leihwagenfahrer unumgänglich (zB Sicilia
Carta stradale e turistica 1:320.000), KFZ-Nav wieder mal unverlässlich.
Detailreich ist die Global Map Carta escursionistica Monte Etna Alcantara-Simento
1:50.000 (in shop Rifugio Sapienza erhältlich)
Beschilderung
Nur für die Zufahrt Etna Norte braune Wegweisungen
Bemerkung
Ignorieren Sie bitte Internet-Berichte vorgeblich stattgefundener Begehungen (womöglich
sogar angeblich ohne Führer). Zusammenfantasierte Beschreibungen erkennt man an der Abwesenheit relevanter Fotos und dem vorgeblich erreichten Gipfel.
Der eigentliche Gipfel - wechselnde Höhe je nach Aktivität ca 3320msl- ist nur von
Vulkanologen unter permanenter Lebensgefahr, mit extremer Feuerschutzkleidung und Vollvisier-Atemschutz/Pressluftflaschenatmung erreichbar.
Höhenmeterangaben beinhalten kleinere Gegenanstiege, „Gehzeit“angabe ist Zeitbedarf der gesamten Führung. Nettogehzeit wäre durchgehechelt nach der alpintouren-Lesart 2h30min