Von Österreich auf der A 23 (Ausfahrt Pontebba) bzw. SS 13 bis Moggio Udinese, rechts über die Fella, danach links kurz bergan und kurvig nach Moggio di sopra; Parkplatz am Ortseingang bei der Abtei. Von Süden auf der A 23 (Ausfahrt Carnia - Tolmezzo) oder auf der SS 13 von Venzone, bei Moggio Udinese links abzweigen.
Charakteristik
Abwechslungsreiche, anstrengende, überraschend alpine Runde in eine vergessene Welt zu drei "Geisterdörfern" mit einem Hauch Abenteuer (Durchfurten eines Baches) und einer malerischen Schlucht.
Gipfel / Berg
keiner
Ausrüstung
Bergschuhe, Regenschutz, Proviant (keine Einkehr), Teleskopstöcke, im Sommer ev. Badebekleidung
Nach einem Kurzbesuch der fotogenen Abteikirche San Gallo wenden wir uns in nordwestlicher Richtung (braune Wegweiser) in die Via Riu, bei erster Gabelung links halten. Ein Wegweiser weist bald nach rechts (Weg 418, rot-weiß markiert), noch auf Asphalt bis zum Waldrand bergan. Nun auf gutem Weg, teils betoniert (es handelt sich um den alten Maultierpfad, der die Versorgung des autofreien Moggessa sicherstellte) im Wald in Serpentinen bergan, einem meist ausgetrockneten Bachbett folgend; bald überraschend alpine Szenarien, schöner Rückblick auf Moggio, das Fellatal bzw. Kanaltal und die Kaningruppe. Nach ca. 50 Minuten erreichen wir ein kleines Kapellchen im Wald, das einen Sattel (665m) markiert. Jenseits tauchen wir quasi in eine andere Welt ein: kurz bergab, sodann rechts auf schönem und aussichtsreichem Höhenweg (teils begleitet von alter Stromleitung) weiter in nordwestlicher Richtung, mit Tiefblicken in ein wildes Schluchtsystem; jenseits der Gräben zeigt sich kurz der Ort Stavoli. Der Weg führt mit Höhenverlust in den Wald; vorbei an einigen Bildstöcken und entlang von Trockenmauern erreichen wir nach ca. 1 1/2h die ersten verfallenen Häuser von Moggessa di qua (ca. 510m). Zur Geschichte aller Dörfer vgl. wikipedia.de - mittlerweile ist Moggessa di la für Jeeps von Norden erreichbar, Stavoli besitzt eine Materialseilbahn. Nach dem Erdbeben 1976 wurden die zerstörten Dörfer fast vollständig verlassen, mittlerweile werden sie teils restauriert, ständige Bewohner gibt es jedoch nur wenige (vor allem in Stavoli). Es lohnt sich, in allen drei Dörfern auf Entdeckungsreise zu gehen! Den Markierungen durch den Ort folgen, am hinteren Ortsende rechts abzweigen und bald auf schönem Waldweg (markiert) mit angenehmem Gefälle in die Schlucht hinab, die die beiden Ortsteile von Moggessa trennt. Überraschend schnell erreichen wir eine Brücke, die über den Torrente führt, jenseits bergan im Wald nach Moggessa di la (530m, hierher ca. 2h). Links das kleine restaurierte Kirchlein, oberhalb eine Weggabelung (Wegweiser): Wir gehen geradeaus, bald bergab und links in das Ortszentrum hinein - auch hier lohnt sich eine eingehende Erkundigung! Der Weiterweg führt vorbei an den beiden Ortsbrunnen (erster bei Nr. 34, zweiter in der unteren Parallelgasse) links haltend durch ein Gehöft durch (in südwestlicher Richtung); auf einer kleinen Wiese südwestlich des Ortes vorbei an kleinen Beeten bald in den Wald (dort Markierung). Nun auf sehr schmalem Steig steil bergab durch Wald, auch über Schutt in die tiefe Schlucht des aquamarinfarbenen Torrente Glagno. Ein idyllischer Platz (Achtung nach Regenfällen!) mit Bademöglichkeiten - Steinmännchen zeigen an, dass man den (normalerweise seichten) Bach durchqueren muss! Wir durchfurten den Bach, nach ca. 50 Metern weist die nächste Markierung rechts steil in die Waldflanke. Steil auf schmalem Pfad bergan, zunächst aussichtsreich, sodann im Wald (Stromleitung), teils über Wiesen, rechts wird ein kleiner Graben umgangen, an einer Stelle Rückblick auf Moggessa di la. Über Wiesen erreichen wir den dritten Ort Stavoli (Gehzeit ab Moggessa di la ca. 1 1/2h), der am intaktesten erscheint und durch enge Gässchen und relativ hohe Häuser fasziniert. Der Weg führt bei den ersten Häusern sogleich links und wieder links an Gärten vorbei aus dem Ort hinaus, aber natürlich lohnt sich auch hier ein Bummel. Im Ortskern dem Pfeil "Campiolo" folgen. Wir verlassen Stavoli (Ortstafel, Kirchlein) über Wiesen in südöstlicher Richtung, bei einer Gabelung dort rechts halten. Markierung 417 führt nun auf dem uralten Zugangsweg in den Ort durch Wald über Serpentinen (teils "Stufen") bergab wieder in die Schlucht des Torrente Glagno - ein spektakulärer Wegabschnitt dabei ist seilgesichert, teils Geländer, betoniert, und bietet Tiefblicke in die Schlucht und Aussicht auf beide Teile von Moggessa visavis. Auf quasi alpinem Pfad bis zum Glagno, diesmal bringt uns eine Brücke auf das orographisch linke Flussufer (Badeplätze!). Nunmehr auf eindrucksvollem Schluchtweg mehr oder weniger eben bzw. oberhalb des Baches talauswärts. Bei einem Wehr (Metallbrücke) verblüfft der künstliche Tunnel der Pontebbana - Hochleistungsbahn, unter der wir durchgehen, ebenso wie das Wasseridyll unmittelbar am Wegesrand - alles fließt! Weiter durch Wald, bald verlassen wir die Schlucht des Glagno (erste Abzweigung links bergauf bleibt dabei unberücksichtigt, Markierungen beachten!) und erreichen oberhalb einer Wiese leicht bergan die Häuser von Campiolo di sopra (305m). Zwischen den Häusern empor und rechts auf die Straße; nun auf Asphalt abwärts mit Blick auf das Kanaltal, die Autobahn und die Raststation Campiolo; bei Abzweigung links halten (braune Wegweiser "Stavoli" in Gegenrichtung) und noch ca. 2 Km auf wenig befahrener Straße in östlicher Richtung eben und oberhalb der Fella zurück nach Moggio Udinese, dessen Abtei wir bald erblicken - leider müssen wir noch links ("Moggio di sopra") eine Schlussbergwertung einlegen. Die Straße kann aber durch einen Waldweg abgekürzt werden, dieser erreicht den Ort über den Friedhof. Nach ca. 5 1/2h - 6h Nettogehzeit (ohne Ortsbesichtigungen und Pausen) ist unsere Runde vollendet.
Stützpunkt
keiner
Zielpunkt
Rundweg - Abtei San Gallo in Moggio Udinese di Sopra
Rast / Einkehr
In Moggio di sotto: Locanda San Gallo, Piazetta Sandro Pertini 2, 33015 Moggio Udinese (UD), Tel. +39 0433 550318, http://www.locandasangallo.it/
Kombinationsmöglichkeiten
Übergang von Moggessa di la nach Grauzaria und ins Val d" Aupa (Abzweigung oberhalb des Kirchleins, markiert).
Karten
Tabacco 1:25 000, Blatt 018 Alpi Carniche Orientali - Canal del Ferro
Beschilderung
Durchgehend rot-weiß markiert; Weg von Moggessa di la nach Stavoli zunächst schwer zu finden.
Literatur
G. Pilgram - W. Berger u. a., Die letzten Täler. Wandern und Einkehren in Friaul (Klagenfurt 3. Aufl. 2010), S. 113-121.
Bemerkung
In der Nähe nicht versäumen: Abtei San Gallo in Moggio Udinese (Ausgangspunkt) Altstadt von Venzone (wieder aufgebaut nach dem Erdbeben von 1976, Mumien in der Friedhofskapelle!) malerisches Valle di Resia (Weg "Ta Lipa Pot" - vgl. alpintouren.at)