Die TF-436 ist die spektakuläre Pass-und Aussichtsstrasse zwischen Santiago del Teide (bis dorthin von S kommend neue Autobahn TF-1) und Buenavista del Norte. Knapp 4km weiter im NO von Masca (Masca ist selbst eine sehenswerte Schlucht, s. unseren sep. Bericht) zweigt eine kleine Asphaltstrasse ziemlich steil nach SSO hinunter nach Los Carrizales (Wegweisung). Bereits die Wahrnehmungen auf der Asphaltstrasse verheissen schon dem Autofahrer hohe Steinschlag- bzw im Fall von Starkregen- Einschlussgefahr durch Vermurungen. Parken an der ang. Zielkoordinate.
Charakteristik
Bedeutendstes Natur- und Vogelschutzgebiet des Teno-Gebirges. Der Terminus „Wandern“ heisst „ohne Gebrauch der Hände zu gehen“. Das ist hier unmöglich, eher kann punktuell von wegloser Kletterpartie- ohne Sicherung (Einschlagen von Haken verboten) gesprochen werden. Von einer Begehung ist generell fast abzuraten, zwischen 1. Februar und 31. Juli (Vogelbrutgebiet) sogar verboten. Unmittelbare Lebensgefahr bei Starkwind und Regenfällen.
Gipfel / Berg
Teneriffa Barranco del Carrizal
Ausrüstung
Alpine Ausrüstung, Teleskopstöcke. Keinesfalls alleine gehen. Hier würde man -im Falle des Unfalles- niemals gesucht. Die Strecke ist garantiert ohne jede weitere Begegnung von Passanten. Handyempfang im Hauptteil gegeben. GPS tracking für den Rückweg anzuraten
Tourtyp / Charakter der Tour
Bergtour mit leichten Kletterstellen
Wegbeschaffenheit
wegloses alpines Gelände
Wegbeschaffenheit Ergänzung
Es gibt keinen Weg. Canyoning-Profis seilen sich im Bachbett ab.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Am Startpunkt (Strassenserpentine vor Häusern) führt ein Feldweg bergab. Man befindet sich zunächst auf der „falschen Seite" des Taleinschnittes, welcher mit Westkurs (Wegspuren) zunächst nach unten, dann bergauf (also auf die Südseite) gequert wird. NICHT DEM TALBODEN FOLGEN. Ganz im Gegenteil erfolgt die Passage im Wesentlichen ohne den erhofften Höhenabbau die längste Zeit den SO abfallenden Steilhang (der die sich von NO nach SW hinziehenden Bergformation die den Barranco im NW begrenzt) querend, also auf Augenhöhe mit der Carrizales-Siedlung. Anfänglich wird eine deutlich oberhalb des Weges situierte Höhle passiert (Fotomotiv, bis dorthin noch familientauglich) über Stock und (Lava)Stein geht es weiter bergab-bergauf … im Wesentlichen zur Horizontalen den Hang querend. Der (saisonal trockene) Carrizal- Wildbach ist nur fallweise, aber im Verlauf immer weiter entfernt bzw. extrem steil unten zu sehen. Ab einem bestimmten Punkt ist die Strecke nur mehr mit absoluter Schwindelfreiheit und Trittsicherheit begehbar (lockeres Lavagestein/ Risiko des Abrutschens). Steigspuren von Ornithologen bzw. (früheren) Ziegenhirten, ein aufgelassener Unterstand zeigen: Wir sind noch am richtigen „Weg“. Es folgt nach einer waghalsigen Aussenkante ein Abstieg zu einem erst dann ins Blickfeld kommenden verrosteten Zaunverschlag, zur Zeit offen, danach südlich sehr steil abwärts zum grobsteinigen, grau- schwarzen Lavastrand.
Höhenmeterangabe beinhaltet Gegenanstiege, Zeitangabe ist in Anbetracht der Gefährlichkeit, der ständig erforderlichen Kleinorientierung (Versteigen sehr leicht möglich) und generellen Schwierigkeit das Minimum.
Stützpunkt
Keiner
Zielpunkt
Playa de Carrizal 0msl
Rast / Einkehr
Nette Restaurants Masca (s. unseren Bericht)
Kombinationsmöglichkeiten
Lieber Masca (s. unseren Bericht) nicht aber nochmal diesen Barranco Carrizal
Karten
f+b Teneriffa, darin aber auch keine Erkenntnisse wo "es geht"
Beschilderung
Eindeutiger Gefahrenhinweis Tafel Nähe Parkmöglichkeit- s. Fotos
Bemerkung
Alle unsere Berichte sind nicht als Anleitung für Profi-Bergführer verfasst, sondern für durchschnittlich geübte Alpin-Wanderer. Wir schreiben nicht „optimierte" Stecken- und Wegzeiten hin, behaupten nicht „unschwierig“ wenn Trittsicherheit Voraussetzung für Unfallfreiheit ist, schwärmen nicht von „luftig“, wenn wir unmittelbare Absturzgefahr meinen. Genau diese ist auf der Strecke gegeben.