Aus dem Wallis auf der Route 19 nach Gletsch, dann nach N auf die Route 6 abbiegen und zum Grimselpass auffahren. Aus dem Berner Oberland auf der Route 6 über Guttanen auf den Grimselpass auffahren. Von der Passhöhe zweigt nach SW eine schmale, asphaltierte Bergstraße zum Berghaus Oberaar ab. Das Berghaus Oberaar ist über die sechs Kilometer lange Panoramastraße vom Grimselpass her zu erreichen. Die Straße ist jeweils nur in einer Richtung befahrbar. Grimselpass --> Oberaar .00 - .10 Uhr Oberaar --> Grimselpass .30 - .40 Uhr Die Panoramastraße ist von Anfang Juli bis Anfang Oktober geöffnet. Wer nicht im Berghaus Oberaar nächtigt, parkt sein Auto an der Staumauer des Oberaarsees.
Charakteristik
Technisch zwar nicht schwierige Tour, der Oberaargletscher hat jedoch seine Tücken (verdeckte Spalten). Ab dem Oberaarjoch kurzer klettersteigartiger Anstieg zur Oberaarjochhütte (40Hm, Ketten, Leiter -> B). Von der Hütte kurz versichert, dann leichte Blockkletterei (I) und in der Gipfelflanke steiles Schneefeld
Gipfel / Berg
Oberaarhorn, 3631m
Ausrüstung
Komplette Gletscherausrüstung mit Steigeisen, Pickel, Seil (Eisschrauben im Normalfall nicht notwendig)
Vom Parkplatz über die Staumauer des Oberaarsees, dann immer am NW-Ufer des Sees entlang in ständigem Auf und Ab Richtung Talschluss. Schlussendlich über Gletscherschliff und Schutt zur Zunge des Oberaargletschers. Wenn der Gletscher aper ist bzw. die Spalten sichtbar sind, dürfen Erfahrene noch ein Stück unangeseilt gehen. Da das Eis dann jedoch blank ist, sind Steigeisen empfehlenswert. Spätestens ab 2600 - 2700m, dort, wo der Gletscher steiler wird, ist ein Seil Pflicht, zumal die Spalten größer, der Gletscher tückischer wird. Hier liegt noch lange Schnee, sodass die Spalten oft verdeckt sind. Unterhalb des Oberaarjochs auf ca. 2900 - 3100m muss eine Spaltenzone durchquert werden, wobei es notwendig werden kann, kleinere Umwege zu machen. Die letzten Meter zum Joch sind dann wieder einfacher, obwohl auch hier Spalten unter der Schneedecke lauern. Im Oberaarjoch steuert man den N-seitigen Felsriegel an und erklimmt die Oberaarjochhütte mittels Ketten und einer Leiter. Von der Hüttenterrasse steigt man via kurzem Drahtseil in die blockige S-Flanke des Oberaarhorns ein. Man folgt den Steinmännern und gelegentlichen Farbklecksen in leichter Kletterei (max. I), bis sich der steile Hang etwas zurücklegt. Hier findet man überraschend einfaches Gehgelände vor, bis die Flanke nach einer grobblockigen Zone wieder steiler wird. Die letzten 100Hm sind auf einem Firnfeld zu bewältigen, wobei dieses vereist sein kann (Steigeisen, Pickel). Der Abstieg erfolgt auf derselben Route.
Stützpunkt
Oberaarjochhütte, 3256m, SAC, bewirtschaftet Ende Juni - Mitte Sept.; Tel.: +41 (0)33 973 13 82 (Hütte) oder +41 (0)79 355 12 60 (mobil); E-Mail: info@oberaarjochhuette.ch; Internet: www.oberaarjochhuette.ch
Zielpunkt
Oberaarhorn
Rast / Einkehr
Oberaarjochhütte, Berghaus Oberaar. Betriebe am Grimselpass
Kombinationsmöglichkeiten
Vom Oberaarjoch besteht die Möglichkeit, zu den Finsteraarhornhütte zu travesieren bzw. weitere Gipfel im Herzen der Berner Alpen zu bezwingen.
Lange, anstrengende Tour in kombiniertem Gelände, die Bergerfahrung voraussetzt. Die Besteigung des Oberaarhorns ist an einem Tag zu bewältigen, man muss jedoch bedenken, dass sich der Weg (auch im Abstieg) in die Länge zieht und der Gletscher bei starker Sonneneinstrahlung bereits am frühen Nachmittag tückischer wird, da der Schnee über den Spalten eventuell nicht mehr trägt. Wer es gemütlicher angehen will, übernachtet ganz einfach in der kleinen, aber feinen Oberaarjochhütte in toller Panoramalage. Wie ein Adlerhorst schmiegt sich die Hütte an die steil abbrechende S-Flanke des Horns. Überhaupt ist die Landschaft hier großartig. Obwohl die Tour als leicht gilt, ist sie keine Anfängertour.