Über das italienische Autobahnnetz nach Turin und auf der A32=E70 weiter Richtung Frejus-Tunnel bis Oulx. Hier auf der SS24 nach Claviere-Montgenenvre und den Pass hinunter nach Briancon. Auf der N94 weiter nach L‘Argentiere la Bessee, hier rechts abbiegen in den Nationalpark Les Ecrins. Durch Pelvoux zum letzten Ort Ailefroide. Vor dem Hotel/Restaurant Engilberge links abbiegen und das enge Gässchen am Campingplatz vorbei bis zu den Parkplätzen an seinem Ende fahren.
Charakteristik
Anspruchsvolle Hochtour auf den Namensgeber des Gebirgsmassives. Übernachtung am Refuge du Pelvoux ist nötig.
Wir starten auf einem bequemen Wanderweg durch den Wald rechts des Torrent de Celse Niere. Bald erreichen wir das Hochtal und der Weg wird steiniger. Bei einer Aufzweigung vor dem Talschluss wählen wir den rechten Weg zum Refuge du Pelvoux (nicht gerade aus zum Refuge du Sele). Nun geht es in langen Serpentinen einen bewachsenen Geröllhang hinauf. Wir queren nach links in die Felsen hinein und erreichen über einen Blockhang auf gutem Pfad nach ca. 3 Stunden das Refuge du Pelvoux. Es ist vorteilhaft, den ersten Teil des nächtlichen Anstieges noch zu erkunden. Wecken um 4 Uhr - Aufbruch um 4:30. Hinter der Hütte muss im Stirnlampenlicht eine ca. 40 Meter hohe Felsbarriere in einer gestuften Rinne (UIAA I+) überklettert werde. Darüber führt ein sandig-erdiger, steiler Pfad in kurzen Kehren die mächtige Moräne bis zu ihre Krone auf ca. 2900m hinauf. Hier durchqueren wir die steinschlaggefährdete Schlucht, die vom Glacier du Clot de l’Homme herunterzieht, nach links. Ein Trümmerfeld wird waagrecht durchschritten, das anschließende steile Firnfeld gequert. Dahinter geht es in einer Geröllmulde zu einem Firnkar, das bis zu den oberen Begrenzungsfelsen angestiegen wird. In leichter Kletterei (UIAA I) werden die Felsen überwunden, dann führt ein Pfad im steilen Schutthang bis zur Bosse de Sialouze hinauf. Hinter dem Sattel betreten wir den Glacier de Sialouze und steigen entlang der rechten Begrenzungsfelsen (Rocher Rouge) höher. Wir münden in das allmählich steiler werdende Couloir Coolidge. Die Firnrinne wird immer enger von den Felsen begrenzt und erreicht im oberen Teil gut 40° Steigung. Bei Vereisung oder Ausaperung kann es hier schnell unangenehm werden. Beim Ausstieg aus dem Couloir gelangen wir auf den nun flachen Glacier du Pelvoux. Wir halten uns eher links und steigen den mittelsteilen Firnhang rechts der Gratfelsen bis zur Pointe Puiseux, dem höchsten Punkt des Mont Pelvoux auf. Will man die Pointe Durand (zweithöchster Gipfel) auch besteigen, wandert man den Firnhang in Richtung Verbindungsgrat leicht links haltend hinunter und quert beinahe eben über die Firnschneide bis ins Firnfeld unter dem Gipfel hinüber. Über grobes Geröll wird an einem gerade erkennbaren Pfad entlang des Westabbruches oder beliebig in der Südflanke mittelsteil zum Gipfel der Pointe Durand angestiegen. Nun steigen wir zum Firn zurück und queren den Glacier du Pelvoux zum oberen Einstieg in das Couloir Coolidge hinab. Sind die Bedingungen gut (wie bei uns) steigt man vorsichtig das Couloir Coolidge hinunter. Ist das Couloir für den Abstieg zu unangenehm oder zu gefährlich, kann man nach links in den Rocher Rouge ausweichen und im brüchigen I-IIer Gelände (Steinmänner zur Orientierung) zur Bosse de Sialouze abklettern. Am Anstiegsweg zurück zur Hütte und hinab zum Ausgangspunkt.
Stützpunkt
Refuge du Pelvoux: http://clubalpin.briancon.free.fr/pelvoux.html
Zielpunkt
Pointe Puiseux 3943m
Rast / Einkehr
Refuge du Pelvoux: http://clubalpin.briancon.free.fr/pelvoux.html
Kombinationsmöglichkeiten
Überschreitung mit Abstieg über den Glacier des Violette – nur bei absolut sicheren Wetterbedingungen.
Karten
Carte IGN TOP 25: 3436ET – Meije/Pelvoux/Parc des Ecrins