Verceia Bahnhof, ca. 300 m links über die Straße in den Ort hinein und Richtung Berge; Wegzeiger auf asphaltiertem Sträßlein verweisen auf "Val de Ratti" und "Frasnedo"; schon bald beginnt rechts am Sträßchen ein erdiger Weg im Kastanienwald bergan
Längengrad: 9,4518977 Breitengrad: 46,1996985
Anreise / Zufahrt
Von Norden (Chiavenna) auf der Hauptroute nach Süden (Lecco) kommend in Novate Mezzola Fahrzeug abstellen. In diese Richtung und natürlich auch von Süden kommend gibt es auch Zugverbindungen. Wir fuhren mit dem Zug bis zum nächsten Bahnhof in VERCEIA und starteten dort die Wanderung mit Endpunkt an unserem Fahrzeug in Novate Mezzola
Charakteristik
Eine gute Kondition ist wegen des steilen, ca. 2stündigen Aufstiegs durch Kastanienwald und wegen der Tourlänge schon erforderlich; dieser Weg ist zwar schattig, wegen fehlender Windbewegung jedoch auch schwülwarm; hier geht"s über Wurzeln, Baumstümpfe und Felsstufen stets bergan; am Tracciolino angekommen (912m) ist der Weg eben mit traumhaftem Panorama; der Abstieg ist dann wieder steil, und geht über Wurzeln, Steinstufen und Steinpfad in zahllosen Serpentinen zum Bergfuß zurück.
Ausrüstung
Wanderschuhe, evtl. Wanderstöcke, Sonnenschutz, Helm, Helm- oder Taschenlampe, Proviant, Wasser
Tourtyp / Charakter der Tour
mittelschwere Bergwanderung
Wegbeschaffenheit
Drahtseilversicherungen oder Leitern Schotterweg Steig
Wegbeschreibung / Routenverlauf
In Verceia Bahnhof starten wir wie oben beschrieben und befinden uns dann beim einigermaßen anstrengenden Aufstieg im Kastanienwald wieder. der Weg ist weiß-rot-weiß markiert und überquert immer weider eine Forstpiste, die auch von Mountain-Bikern genutzt wird. Man erreicht nach ca. 1 1/2 Std. einen angenehm schattigen Rastplatz der von der "Gruppo Alpini di Verceia" angelegt wurde, es befindet sich dort auch eine schöne kleine Kapelle und wir wunderten uns sehr, dass wir dort die schönsten frischen Liliensträuße in Vasen antrafen. ca. 1/2 Std. später und nach ca. 700m Gesamtaufstieg erreicht man den TRACCIOLINO, eine Schmalspur-Bahntrasse auf 912m. Diese wurde in den 30igern im Gebirge angelegt, als Versorgungsbahn für den Bau eines Staudammes. Rohrleitungen durch den Berg bedienen ein Kraftwerk in Campo. Die Trasse wurde nur teilweise von den Gleisen befreit und blieb weiter bestehen. Sie wird auch als MTB-Trasse benutzt. Einige Hinweistafeln verbieten dies zwar, jedoch wird das auch von den heimischen Wanderfreunden ignoriert. Im Bruckmann- Wanderführer "Lago Maggiore, Luganer und Comer See", verfasst von E.Hüsler, wird zwar auch auf die Verbotstafeln hingewiesen, jedoch auch darauf, dass diese ignoriert werden. Wir sind im Juni 2013 den Weg gegangen und hatten keine Probleme, begegnet sind wir ca. 12 meist einheimischen Wanderern, die ausnahmslos in Begeisterung unterwegs waren, so wie wir. Der Weg durch die 22 Felsentunnels, über die Brücken und durch die Galerien und Felsenbögen ist wahrhaft abenteuerlich und das Panorama in das umliegende Gebirge und auf den Comer See im Süden ist unvergleichlich. Man kommt dann auf der Bahntrasse an eine Weiche, deren zweites Gleis scharf rechts in einen langen Tunnel einläuft, an einem Stein weißt ein Pfeil die Richtung nach SAN GIORGIO. Am Eingang in den Tunnel ist ein Lichtschalter angebracht, aber die eigene mitgeführte Helmlampe oder Taschenlampe wird hier gut gebraucht. Nach einigen weiteren abenteuerlichen Abschnitten erblickt man dann das Bergdorf SAN GIORGIO, das unglaublich auf dem kleinen Gipfelplateau eines Berges liegt: "il nostro Macciu Picciu" habe ich auf einer italienischen Seite gelesen und genau so liegt dieses schöne Örtchen hier im Gebirge über dem Comer See bzw. über dem Vorläufer "Lago di Mezzola". Üppiger, wilder "Goldregen" schmückt hier den gesamten Weg! Man kann es kaum fassen, dass einst Menschenhände diese Wegstrecke in die Berge gebaut haben. - In San Giorgio gibt es eine 1000 Jahre alte Kirche und auf deren Vorplatz gab"s dann für uns ein ausgedehntes Vesper. Oberhalb der Kirche an einer Weidefläche vorbei geht ein Pfad in den Wald hinein und um die Bergkuppe herum in wieder zahllosen Serpentinen in Richtung Novate Mezzola hinunter. Man erreicht ca. nach 1 1/2 Std. einen Steinbruch/Schotterwerk und von hier (leider weit und breit keine Markierungen mehr) über eine breite Piste Novate Mezzola, ins Zentrum geht man ca. noch 30 Min.
Stützpunkt
keine
Zielpunkt
Autoparkplatz unterhalb der Kirche in Novate Mezzola
Rast / Einkehr
Rastplatz mit einem Brunnen des Gruppo Alpini di Verceia, an der kleinen Kapelle, beim Aufstieg und vielleicht, auf Fragen, bei Bauern in San Giorgio, ansonsten muss man auf der Tour Selbstversorger sein
Karten
Wir haben von der Strecke im Bruckmann-Wanderführer "Lago Maggiore, Luganer und Comer See" von E.Hüsler erfahren; dieser beschreibt hier allerdings die Strecke durch das Val Codera und über das Bergdorf Codera mit über 8 Stunden Gehzeit; im Zuge unserer Wanderung haben wir auch erfahren, dass der Weg von Codera zum Tracciolino stellenweise durch Felsstürze zerstört sei und so haben wir uns auf die oben beschriebene Tour von Verceia nach Novate Mezzola beschränkt, die den schönsten Teil des Tracciolino beinhaltet; daraus wurde immerhin noch eine 6stündige Wanderung, mit Foto- u. Rast-Pausen 7 1/2 Std.
Beschilderung
weiß-rot-weiß
Literatur
Bruckmann-Wanderführer "Lago Maggiore, Luganer und Comer See"
Bemerkung
Wie schon oben beschrieben, ist zur Kenntnis zu nehmen, dass sich Verbotsschilder auf dem Weg - Abschnitt TRACCIOLINO befinden. Der Weg wird insbesondere auch von MT-BIKERN genutzt, diese sollten sich jedoch gesondert hierüber informieren! Der Weg gilt in dieser Fortbewegungsart als sehr gefährlich und besonders schwierig! Ich bin keine Bikerin und deshalb kann ich hierzu keine Angaben machen.