Man fährt über eine der Zufahrtsrouten in den Kanton Wallis. Je nachdem dann Rhone auf- oder abwärts bis Visp. Hier südwärts ins Vispatal bis Stalden und dort rechts ins Mattertal bis zum Ende der Fahrgelegenheit in Täsch. Von hier entweder mit einem Taxibus oder dem Shuttle-Zug (alle 20 Minuten) nach Zermatt.
Charakteristik
Die Dufourspitze als höchste Erhebung des Monterosamassivs ist sicherlich der begehrteste Gipfel von der Monterosahütte. Mehrere Spalten- und Seraczonen und eine manchmal schwer zu überwindende große Querspalte machen den Ski-Normalanstieg über den Silbersattel hochalpin und deutlich spaltensturzgefährlich. Das Kletterfinale durch das steile Nordcouloir und über den ausgesetzten Gipfelgrat komplettiert ein Hochtourenerlebnis der Sonderklasse (bei entsprechender Akklimatisation, guten Wetter- und Schneebedingungen). Die beschriebene Tour wurde im April 2015 durchgeführt. Inzwischen wurden die Fixseile im Couloir durch einen Felssturz zerstört und die Rinne sei seitdem deutlich mehr steinschlaggefährdet (siehe Kommentare!). Daher dürfte auch im Winter der Sommer-Normalanstieg über den Westgrat die bessere Alternative sein.
Gipfel / Berg
Dufourspitze 4634m
Ausrüstung
Komplette Skihochtourenausrüstung.
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zur Monte Rosa Hütte gibt es im Winter mehrere Zustiegsmöglichkeiten: 1.) Von Zermatt über Furi, Gornerschlucht, Gornergletscherzunge und Grenzgletscher zur Hütte. 1300HM 2.) Mit der Seilbahn bis Kleinmatterhorn, Abfahrt durch das Schwarztor und über den Schwärzegletscher zum Grenzgletscher, über ihn zur Hütte. 1400HM Abfahrt, 300HM Aufstieg. 3.) Auffahrt mit der Gornergratbahn bis Rotenboden, Moränenabstieg zum Gornergletscher und über ihn und den Grenzgletscher zur Hütte. 4.) Mit den Seilbahnen und Sesselliften zum Stockhorn, Abfahrt zum Stockhornpass und über den oberen Gornergletscher und den Moränenklettersteig zur Hütte. Auf der Monterosahütte ist um 3 Uhr Weckzeit. Mit Stirnlampe geht es über das wellige Gelände des Unteren Plattje mäßig steil bergan. Auf circa 3100m verengt sich diese breite Rampe und die Wege teilen sich: halbrechts geht es flach hangschräg auf den Grenzgletscher hinaus. Wir aber wenden nach links und überwinden noch bei Dunkelheit das Obere Plattje, eine Steilstufe, die zum Monterosagletscher hinaufführt, in mehreren Kehren (bei pickelharten Bedingungen evtl. auch mit Steigeisen!). Sobald das Gelände abflacht, haben wir den Monterosagletescher erreicht, wenden nach rechts und wandern südlich der großen Felsinsel in breiten Tälern und Gletschermulden in angenehmer Steigung in das große Becken namens Satteltole hinauf. Hier würde der klassische Sommeranstieg rechts zum Firnsattel des Westgrates hinaufführen. Wir durchwandern aber das große Becken in einem weiten Linksbogen Richtung Steilhänge der Nordend-Westwand. Ein karähnlicher steiler Hang wird bis unter die Serac- und Spaltenzone angestiegen. Unter den drohenden Seracs queren wir nach rechts in die Spaltenzone hinein. Bald ist die sehr breite Querspalte erreicht, die an geeigneter Stelle über eine Firnbrücke überwunden wird. Dahinter wird steil aus der Spalte herausgeklettert – bei Trittschnee imposant aber nicht schwer, bei Blankeis jedoch heikel mit entsprechenden Sicherungsmaßnahmen (Schlüsselstelle!). Darüber wird in einer weiten Linkskehre zwischen größeren Spalten auf das große Kar unter dem Silbersattel hinausgequert. Nun geht es in mäßiger Steigung durch das Kar zum breiten Silbersattel zwischen Nordend links und Dufourspitze rechts hinauf. Skidepot, Wechsel auf Steigeisen und Pickel. Das Nordcouloir mit dem dicken Fixtau ist nun gut einsehbar. Wir stapfen im steiler werdenden Firnhang zum ersten Tau am Schluchtauslauf hinauf. Ohne Tau durchqueren wir wenige Meter die eis/steinschlaggefährdete Rinne. Dahinter geht es gestuft im Firn oder Fels nach rechts hinaus und im Firn steil gerade hinauf zum Felsriegel. An seinem Sockel quert man am Tau nach links in die Schlucht zurück. Jetzt steigt man steil gerade hinauf. Ein Felsbauch muss ungesichert zwei Meter nach links überklettert werden, dann geht es meist im Firn (oder Eis) gerade hinauf bis zu einem Felsüberhang. Diesen quert man nach rechts hinaus, wobei eine abdrängende Felsnase umstiegen werden muss. Darüber führt ein steiles Firnfeld hindernisfrei in die Scharte zwischen Grenzgipfel und Dufourspitze hinauf, wo das Tau endet. Am Grat geht es nach rechts gleich ziemlich ausgesetzt zu einem kleinen Gratturm. Dieser muss nordseitig gehörig ausgesetzt und zuletzt im leichten Überhang abgeklettert werden. Wir stehen auf einer schmalen waagrechten Firnschneide, die zum Gipfelrücken führt. Auf Fels und Firn geht es steil, aber nicht mehr so exponiert zum Gipfel mit Gedenkplatte und Metallkreuz hinauf. Herrliches Panorama.
Abfahrt
Abstieg entlang des Anstiegs. Eigene Sicherungen lassen sich gut im Taubereich verankern. 1800HM Abfahrt entlang der Anstiegsspur bis zur Monterosahütte, insgesamt ergeben sich über Gornergletscher und Gornerschlucht bis Zermatt hinab 3000HM Abfahrt.
Stützpunkt
Neue Monterosahütte: http://www.section-monte-rosa.ch/de/unsere-hutten/monte-rosa-huette
Zielpunkt
Dufourspitze 4634m
Kombinationsmöglichkeiten
Skihochtoureneldorado Monterosahütte.
Karten
Swisstopo SLK 1348 Zermatt
Bemerkung
Die beschriebene Tour wurde im April 2015 durchgeführt. Inzwischen wurden die Fixseile im Couloir durch einen Felssturz zerstört und die Rinne sei seitdem deutlich mehr steinschlaggefährdet (siehe Kommentare!). Daher dürfte auch im Winter der Sommer-Normalanstieg über den Westgrat die bessere Alternative sein.