Tacheddirt, 2314 m. Details siehe unter Wegbeschreibung.
Anreise / Zufahrt
Man erreicht den Ausgangspunkt Tacheddirt von Marrakesch über Asni und Imlil am einfachsten, indem man in Marrakesch einen Bus oder besser ein Taxi nimmt. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden. Infos über Busse und Taxi finden sich z.B. unter http://www.marrakech-info.com/marrakech/bus-taxi.htm. Busse verkehren allerdings nur bis Imlil. Von Imlil nach Tacheddirt gibt es eine gut ausgebaute neue Straße, die jedoch immer wieder durch Muren und Steinschlag verlegt bzw. beschädigt wird. Trotzdem kann die Straße mit einem normalen Pkw auch ohne Allradantrieb befahren werden. Alternativ kann man ein Mietauto an einem der Flughäfen buchen.
Charakteristik
Wie der benachbarte Likkemt eine außerordentlich lohnende Schitour mit einer phantastischen Abfahrt über endlose Traumhänge.
Die Straße von Imlil nach Tacheddirt führt über den Passübergang Tizi n´Tamatert (2280 m). Östlich des Passüberganges beginnt die Straße nach einer längeren Gefällestrecke wieder zu steigen. Nach einigen Kehren fährt man noch so lange weiter bis man sich fast auf Höhe des auf der anderen Talseite liegenden Tacheddirt befindet. Die Straße quert einen Bach, der das Irhzer n´Likkemt entwässert, und führt ein kurzes Stück direkt nach Norden, ehe sie wieder eine Biegung nach Osten macht. Auf dem talseitigen Hangrücken befindet sich ein niedriger Steinbau samt einigen terrassierten Stellplätzen für Zelte. Die Straße noch wenige hundert Meter weiter Richtung Tacheddirt, bis rechts (südöstlich) der nächste Bach gequert wird. Hier ist der Startpunkt für den Anstieg auf den Djebel Bou Iguenouane. In dem ansetzenden, anfangs noch breiten Tal geht es auf Steigspuren (vereinzelt Steinmandln) zu einem Moränenrücken, auf dem ein Steinpferch steht. Links an ihm vorbei, waagrecht unter einer Felswand in Richtung des Wasserfalles. Diesen umgeht man an seiner orografisch linken Seite (also im Aufstiegssinn rechts) über steile Schrofenhänge bis das Gelände wieder flacher wird. Deutliche Steigspuren weisen den Weg, man bleibt immer neben dem Bach und steigt durch einen engen Tobel bzw. in dessen rechter Seitenflanke weiter auf. Je nach Schneelage kann man die Schi anschnallen, meist werden diese aber noch soweit getragen werden müssen, bis sich das Tal etwas erweitert. Ohne Schwierigkeiten geht es über die herrlichen Schihänge hinauf, einmal steiler, dann wieder flacher, wobei der Anstieg immer mehr in östliche Richtung schwenkt. Die in der Mitte des Kares eingelagerten Felsriegel können entweder links über den begrenzenden Rücken oder rechts durch eine Folge von Karmulden umgangen werden. Man erreicht in beiden Fällen den gleichmäßig steilen und langen Gipfelhang. Über ihn hindernislos auf den breiten Kamm, über den man immer flacher, schließlich völlig eben nach rechts in eine Senke unterhalb des Nordostgrates des Djebel Bou Iguenouane gelangt. Auf den Grat und über ihn unschwierig zum Gipfel, bis hierher meist mit Schi. Der höchste Punkt liegt etwas weiter südwestlich und ist mühelos, teils über ganz leichte Felsstufen, erreichbar. Hervorragende Rundsicht.
Abfahrt
Wie Aufstieg. Wer Lust hat, kann noch am Kamm nach Norden wandern und mit 20 Minuten Zusatzaufwand den Adrar nou Ahior, 3791 m, mitnehmen.
Stützpunkt
Als Stützpunkt für die Touren rund um Tacheddirt eignet sich mittlerweile sogar Imlil, allerdings braucht man dann ein Zubringertaxi, das einen zum Ausgangspunkt bringt und verlässlich dort auch wieder nach Ende der Tour abholt. In Tacheddirt gibt es eine Hütte des CAF Casablanca, das Refuge de Tacheddirt, 2314 m, in dem es Verpflegung und Nächtigungsmöglichkeiten gibt. Siehe www.caf-maroc.com Außerdem besteht die Möglichkeit, in Imlil eine Begleitmannschaft zu organisieren, die sich um den Zeltaufbau und das leibliche Wohl in hervorragender Weise kümmert. Man kann dann auf dem unter dem Punkt Wegbeschreibung erwähnten Campingplatz nächtigen und befindet sich damit für die Schitouren direkt beim Ausgangspunkt.
Zielpunkt
Djebel Bou Iguenouane, 3882 m; eventuell Adrar nou Ahior, 3791 m
Karten
Eine relativ neue Karte ist im Verlag Editorial Piolet, Barcelona, erschienen: Toubkal Alto Atlas.Marruecos im Maßstab 1:40 000. Für eine gute Übersicht sehr geeignet, leider aber auch nicht allzu genau. ISBN-Nr. 978-84-95945-42-6 Die Karte ist evtl. auch in Imlil im Bergführerbüro erhältlich. Ansonsten gibt es die wesentlich preisgünstigere Karte 1:50 000 (Blatt NH-29-XXIII-Ia Jbel Toubkal, Division de la Cartographie, Rabat) in Imlil zu kaufen, leider mit keinem besonders guten Kartenbild. Über Schitouren im Atlasgebirge gibt es nur wenig Literatur. Wenn man Glück hat, bekommt man noch irgendwo den im Christoph & Michael Hofbauer Verlag erschienenen Führer Der Hohe Atlas, Wandern, Klettern und Schibergsteigen in Marokko, 2. Auflage 1995, ISBN-Nr. 3-923666-04-07
Bemerkung
Allgemeine Auskünfte und spezielle Infos zu den Agenturen, wo man auch eine Begleitmannschaft samt Zelt und Verpflegung organisieren kann, findet man unter www.imlil.org Weitere Auskünfte und Buchungen im Bureau des guides d´imlil: Telefon +212/(0)524/485626 sowie unter http://www.toubkal-mountains.com oder http://www.toubkalmountainguides.com Ähnlich wie der Likkemt ist auch der Iguenouane ein idealer Berg zum Einstimmen auf die Touren im Toubkal-Zentralmassiv. Im Vergleich zu den Toubkal-Touren herrscht hier absolute Einsamkeit.