Man erreicht den Ausgangspunkt Imlil von Marrakesch über Asni am besten, indem man in Marrakesch einen Bus oder besser ein Taxi nimmt. Die Fahrt dauert etwa 1 1/2 Stunden. Infos über Busse und Taxi finden sich z.B. unter http://www.marrakech-info.com/marrakech/bus-taxi.htm Alternativ kann man auch ein Mietauto an einem der Flughäfen buchen.
Charakteristik
Landschaftlich sehr schöne Tour, die je nach Schneelage und Jahreszeit manches Mal schon ab etwa 2300 m (meist erst ab 2700/2800 m) bis zu den beiden Hütten als Schitour absolviert wird. Ansonsten eine leichte, jedoch nicht gerade kurze Wanderung.
Ausrüstung
Komplette Schitourenausrüstung, Harscheisen, Steigeisen, evtl. Eispickel. Zum Quartier und zur Verpflegung siehe die Hinweise unter Bemerkungen.
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
In Imlil folgt man der Straße Richtung Tacheddirt bis zur Atlas-Gite-Imlil Auberge. Hier zweigt der Fußweg nach Aroumd und ins Mizanetal ab. Man wandert durch die Gärten hinauf nach Aroumd. Leicht fallend geht es am Rand des Berberdorfes talein, am Hospital Armed vorbei und den Bach überqueren. Bis hierher kann man auf der gegenüberliegenden Talseite über einen Fahrweg wandern bzw. auch mit einem Jeep fahren (Zeitersparnis eine knappe Stunde). Über die weiten Schuttflächen fast eben nach Süden. Der Weg überquert abermals den Bach, dann steigt die mit weißen Strichen markierte Route in einigen Serpentinen deutlich an. Vorbei an einer Wasserleitung gewinnt man weiter an Höhe, bis der Weg schließlich hoch über dem Talboden mit nur mehr wenig Steigung nach Sidi Chamharouch führt, einer Pilgerstätte mit Einkaufsmöglichkeit für Souvenire, Getränke und Verpflegung. Einige Serpentinen an der Westseite des Tales bringen abermals Höhengewinn. Weiter geht es im Tal, vorbei an Verkaufsständen mit der Möglichkeit, frisch gepressten Orangensaft zu trinken. Schließlich gelangt man zur Schneegrenze. In schneearmen Jahren folgt man dem gut angelegten Weg, der im breiter werdenden Tal nur mehr flach ansteigt, zu Fuß zu den Hütten. Ansonsten heißt es von den Mulis umladen und auf die Schi umzusteigen. Je nach Buchung wird man in einer der beiden knapp untereinander liegenden Hütten sein Quartier beziehen.
Abfahrt
Die Abfahrt erfolgt entlang des Aufstiegsweges, soweit die Schneelage reicht. An der orographisch rechten Talseite liegt meistens länger Schnee, man muss dann aber vom Schnee-Ende über den Bach und am Gegenhang ein Stück weit zum Hüttenweg ansteigen.
Stützpunkt
Les Mouflons de Toubkal, ca. 3180 m, privat, Telefon +212/(0)524/449767 oder +212/(0)524/485923, http://www.refugetoubkal.com Die Hütte ist geräumig, aber schlecht beheizt, so dass es praktisch in der ganzen Hütte ungemütlich kalt ist. Refuge du Toubkal (früher: Neltner Hütte), 3207 m, CAF Casablanca, Infos unter http://www.caf-maroc.com Kleiner, oft überfüllt, dafür wärmer!
Zielpunkt
Eine der beiden Hütten
Rast / Einkehr
Erfrischungsstände entlang des Weges ins Mizanetal.
Karten
Eine relativ neue Karte ist im Verlag Editorial Piolet, Barcelona, erschienen: Toubkal Alto Atlas.Marruecos im Maßstab 1:40 000. Für die Übersicht sehr gut geeignet, aber auch nicht allzu genau. Die Karte ist auf den beiden Hütten zu einem stattlichen Preis erhältlich. ISBN-Nr. 978-84-95945-42-6 Ansonsten gibt es die wesentlich preisgünstigere Karte 1:50 000 (Blatt NH-29-XXIII-Ia Jbel Toubkal, Division de la Cartographie, Rabat) in Imlil zu kaufen, leider mit keinem besonders guten Kartenbild. Über Schitouren im Atlasgebirge gibt es nur wenig Literatur. Wenn man Glück hat, bekommt man noch irgendwo den im Christoph & Michael Hofbauer Verlag erschienenen Führer Der Hohe Atlas, Wandern, Klettern und Schibergsteigen in Marokko, 2. Auflage 1995, ISBN-Nr. 3-923666-04-07 Im Bergführerbüro in Imlil gibt es auch englischsprachige Führerliteratur.
Bemerkung
Die Verpflegung auf den Hütten im Atlasgebirge funktioniert anders als in den alpenländischen Hütten. Man kann nicht einfach ein Frühstück, Mittag- oder Abendessen bestellen, sondern jeder bzw. jede Gruppe hat den eigenen Koch dabei, der nur für denjenigen bzw. diese Gruppe kocht. Dazu wird die gesamte Verpflegung für die Dauer des Aufenthaltes von Mulis bis zur Schneegrenze und ab dort von Trägern zur Hütte transportiert. Auch Schi und Gepäck der Bergsteiger gelangt auf dem Rücken der Mulis zu den Hütten. Man muss daher spätestens in Imlil über eine der Agenturen die Guides, Köche und Mulis sowie die Nächtigung organisieren. Allgemeine Auskünfte und spezielle Infos zu den Agenturen findet man unter www.imlil.org Auskünfte und Buchungen im Bureau des guides d´imlil: Telefon +212/(0)524/485626, weitere Infos unter http://www.toubkal-mountains.com oder http://www.toubkalmountainguides.com Wenn man nicht selber organisieren möchte, kann man über zahlreiche Outdoor-Unternehmen eine Schitourenwoche im Atlasgebirge buchen. Ganz allgemein ist zu sagen, dass die veränderten klimatischen Bedingungen auch vor dem berühmten Afrikafirn nicht halt machen. Es kann schon sein, dass in manchen Jahren kaum Schnee fällt und dann Schitouren wenig Sinn machen. Daher tut man gut daran, sich vorher ausreichend zu informieren. Natürlich können bei eklatantem Schneemangel die meisten Touren auch ohne Schi durchgeführt werden. Die beste Zeit für Schitouren ist etwa Mitte Februar bis Anfang/Mitte April, in schneereichen Jahren auch noch später.