Auf der Tauernautobahn (A10) bis zum Knoten Spittal, dann auf der Drautal Straße (B100) W-wärts nach Oberdrauburg. Hierher auch durch den Felbertauerntunnel und Lienz.
Charakteristik
Landschaftlich sehr abwechslungsreiche Rennradrunde über 10 Pässe im Dreiländereck Österreich, Italien und Slowenien. Bekannte Paßrouten wechseln in rascher Folge mit abgelegenen, wenig befahrenen Übergängen in der grandiosen Felslandschaft der Südlichen Kalkalpen. Ideal als Dreitagestour. Die Bergstrecken sind eher auf der schweren, steilen Seite angesiedelt, vor Allem der Lanzenpaß mit seinen mehr als 20% steilen Rampen stellt für die meisten Hobbyradler wohl eine superschwere Hürde dar! Sehr gute Kondition ist für diese Tour Grundvoraussetzung, sonst wird’s zur Plagerei
Insgesamt gute Straßen, mit meist geringem Verkehrsaufkommen, lediglich die N-Rampen von Vrsic- und Wurzenpaß weisen erhebliche Belagsschäden auf, die Mitnahme eines Beleuchtungssets ist anzuraten
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. Tag: Der erste Anstieg hinauf zum Gailbergsattel (981m) ist aufgrund der sanften, gleichmäßigen Steigung von max. 8% ideal zum Warmfahren, landschaftlich noch eher unspektakulär, sorgen die zehn Haarnadelkehren aber schon für einen stimmungsvollen Auftakt! Nach einer kurzen Abfahrt ist Kötschach-Mauthen (700m) im Oberen Gailtal schnell erreicht. Im SW dominert schon der mächtige Kalkgipfel der Hohen Warte das Blickfeld, der im Anstieg zum Plöckenpaß vorerst einmal angepeilt wird. Nach den ersten Rampen folgen einige flache km taleinwärts, bis man am Fuße der mächtigen Kellerspitzen, durch eine lange Galerie und über einige Kehren (max. 12-14% auf kurzen Abschnitten) die enge Bresche des Plöckenpasses (1357m. km 27,4) erreicht. Zu beiden Seiten ziehen die Felswände bergwärts, an denen die Sportkletterer ein ideales Betätigungsfeld vorfinden.
Nach einer Rast steht nun auf italienischer Seite eine spektakuläre Abfahrt in den Canale di San Pietro bevor. Viele Haarnadeln (tlw. kurze Tunnels in den Kehrenradien!), eine gute übersichtliche Straße und stimmungsvolle Ausblicke lassen das Radlerherz höher schlagen. Ab Timau geht’s dann leicht fallend talab bis Paluzza (590m), hier von der Hauptstraße links ins Dorfzentrum abbiegen (Hinweisschilder nach Ligosullo/Paularo beachten). Die dritte Bergwertung des Tages kann als kurz, aber knackig bezeichnet werden. Man fährt nach O durch ein abgeschiedenes Seitental über Treppo Carnico ins steil am Hang gelegene Ligosullo (930m), viele Kehren und Rampen bis 18% fordern erstmals erhöhten Krafteinsatz, nach der unscheinbaren Paßhöhe der Forcella Lius (990m) steigt die Straße nochmals kurz an zum höchsten Punkt (1076m) des Übergangs nach Paularo (650m), das über eine steile, aber gut ausgebaute Abfahrt erreicht wird.
Angesichts des nun folgenden, extrem schweren, 15 km langen Anstiegs auf den Lanzenpaß (1552m, km 74) sollte man sich in den schattigen Gastgärten des netten Dorfes nochmals entsprechend laben! Der Übergang folgt einer alten, schmalen Militärstraße, ist etwas verwinkelt, der Verkehr sehr gering, die Landschaft grandios. Nach einer kurzen Zwischenabfahrt wird sich aber jeder voll auf vier, über 20% steile Rampen (die dritte ist die Schwerste) konzentrieren müssen, die gnadenlos sind...(aber eine kurze Schiebeeinlage ist auch kein Drama). Die lange Abfahrt nach Pontebba (561m, km 89) dann wieder ein Rennradhighlight ersten Ranges! Aber Achtung an beiden Rampen auf die Abflußgitter, die für die schmalen Rennradreifen eine gefährliche Falle darstellen! Nächtigung in Pontebba, oder auf der SS 13 durch das Kanaltal (wenig Verkehr) noch 10 km S-wärts Richtung Chiusaforte rollen, nach der verlassenen Ortschaft Dogna passiert man am rechten Straßenrand einige Häuser, hier einfache Gaststätte mit Nächtigungsmöglichkeit (ca. 430m, km 99, ca. 2750 Hm).
2. Tag: Über zwei nicht allzu schwere Pässe und die Mangart-Bergstraße werden heute die zentralen Julischen Alpen „erfahren“, Nächtigung dann am Fuß des Triglav (2864m) im oberen Trentatal, wo man mit slowenischem Bier und einer Soca-Forelle einen erfolgreichen Radtag gemütlich ausklingen lassen kann. Doch alles der Reihe nach: Den Auftakt bildet das knapp nördlich von Chiusaforte (391m) nach O abzweigende Raccolanatal, die Straße zieht vorerst noch gemütlich steigend zwischen Montasch (im N) und Canin (im S) in den bewaldeten Talschluß, die letzten 400 Hm dann über einige schön angelegte Kehren und Tunnels (max. 12%) hinauf zur Sella Nevea (1190m, km 22). Jenseits kurz hinab zum Seenauge des Lago Predil (959m), rechts abbiegen und über eine nur wenig schwierige Bergwertung zur slowenischen Grenze am Predilpaß (1156m, km 35). Der Blick nach O auf den Mangart (2679m) offenbart den Höhepunkt des heutigen Tages, schon von hier sind die spektakulären Kehren der Mangart-Bergstraße auszumachen, die 1 km hinter der Paßhöhe (ca. 1100m) beginnt. Nach einem Bergsturz vor einigen Jahren lange nicht befahrbar, aber inzwischen wieder top-instandgesetzt, ist dieses Kunstwerk des Straßenbaus auch unser „Dach“ der Tour! Die 12 km lange Bergstraße endet im Bereich der Mangartscharte auf 2072m an der italien. Grenze, keine extremen Steigungsspitzen, aber recht hohe Durchschnittssteigung (die 12% werden wohl selten unterschritten!). Über das schmale, aber perfekte Asphaltband wieder hinab zur Predilstraße und weiter nach Log pod Mangartom (631m). Nun zügig weiter bis kurz vor Bovec (460m), hier links abzweigen ins Tal der Soca, dem wilden Gebirgsfluß aufwärts folgen – unterwegs schöne Karstformen im Bachbett direkt neben der Straße – bis nach Trenta (620m, km 91, 2350 Hm) im Herz des Triglav-Nationalparks (Zimmervermittlung in der Nationalpark-Infostelle).
3. Tag: Zeit zum Aufwärmen bleibt am letzten Tag wenig, da die 1000 Hm hinauf zum Vrsicpaß (1611m, km 12) gleich vollen Einsatz fordern, mehr als 20 Kehren, Steigungen bis 16%, aber tolles Bergpanorama sind inkludiert. Die Abfahrt in den Wintersportort Kranjska Gora (809m) ist mit den grob gepflasterten Kehren und dem generell recht schlechten Belag ein eher zweifelhaftes Vergnügen. Über die kurze, aber oben ordentlich steile S-Rampe erreicht man am Wurzenpaß (1071m) wieder österreichischen Boden. Sehr steil und ruppig hinab zur B 83, auf dieser dann links ins nahe Arnoldstein (578m). Obwohl die großen Pässe gemeistert sind, stehen aufgrund des welligen Profils noch einige Hm und Km bis zurück zum Ausgangspunkt am Programm. In Arnoldstein hält man sich vorerst noch Richtung Slowenien, biegt dann aber rechts ab nach Feistritz an der Gail (570m), von hier am Besten auf der viel befahrenen B 111 über die lange, geschmiert steigende Rampe nach St. Stefan an der Gail (740m) und weiter in die schmucke Bezirkshauptstadt Hermagor (602m). Von hier – wieder auf verkehrsarmer Nebenstraße – durch das Gitschtal NW-wärts bis Weißbriach und über den neu ausgebauten Kreuzberg (1074m, max. 10-12%) Richtung Weißensee (der durch einen kurzen Abstecher erreichbar ist). Steil hinab ins Drautal nach Greifenburg (644m) und auf der sehr stark befahrenen B 100 die restlichen knapp 20 km zurück nach Oberdrauburg (km 120, 2300 Hm).
Rast / Einkehr
entlang der Route zahlreiche Möglichkeiten
Karten
Für österr. Gebiet: ÖK 50 Blätter 197, 198, 199 und 200 Für ital. und slowen. Gebiet: Tabacco 25 Blätter 09 (Alpi Carniche - Carnia Centrale), 018 (Alpi Carniche Orientali – Canal del Ferro) und 019 (Alpi Carniche Occidentali – Tarvisiano) bzw. Freytag & Berndt 50 Blatt 141 (Julische Alpen)
Beschilderung
Alles gut beschildert, lediglich in Paluzza und Paularo ist auf die richtige Orientierung acht zu geben!
Bemerkung
Im August 2009 am Beginn der Mangartstraße Baustelle (Schiebestrecke auf ca. 200m Länge).