Auf der Brennerautobahn (A13) über den Brenner nach Südtirol bis zur Ausfahrt Brixen, von hier auf der SS 49 noch ca. 5 km weiter bis Mühlbach im Pustertal. Parken evtl. am Bahnhof.
Charakteristik
Wunderschöne, aber sehr anspruchsvolle Rennradrunde am nordwestlichen Rand der Dolomiten, großteils auf verkehrsarmen, kurvigen Nebenstraßen wird der sanft gewellte Höhenzug des Astjochs (2194m) über zwei Hauptanstiege und mehrere kleinere Rampen umfahren. Dabei sind maximale Steigungsspitzen von 18-20% zu bewältigen! Nach dem Einrollen am Radweg durch das Pustertal, passiert man eine Reihe von abgelegenen Streusiedlungen hoch über dem Gadertal, bevor im Anstieg auf das Würzjoch das wuchtige Massiv des Peitlerkofels das Blickfeld dominiert. Nach einer abenteuerlichen Abfahrt steht noch der sehr schwere Lüsner Berg am Programm, der sehr aussichtsreich wieder zurück ins Pustertal führt.
Gipfel / Berg
Würzjoch (1987m), Parkplatz Zumis (1725m) am Lüsner Berg
Ausrüstung
Rennrad mit Bergübersetzung unbedingt nötig, Beleuchtung ist keine erforderlich.
Wegbeschaffenheit
Asphalt
Wegbeschaffenheit Ergänzung
Gute, aber einfach asphaltierte Nebenstraßen. Oft schmal & in den Abfahrten etwas unübersichtlich.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zum gemütlichen Warmfahren am perfekt beschilderten Pustertaler Radweg die ersten 16 km bis Ehrenburg (810m) rollen. Der Verlauf der gut asphaltierten Radtrasse weist zwar einige Ecken und Wellen auf, ist aber der extrem stark befahrenen SS 49 unbedingt vorzuziehen. In Ehrenburg verläßt man den Radweg und fährt nach rechts ins Dorf hinein und auf einer für den öffentl. Verkehr gesperrten Straße SO-wärts über einen kleinen Sattel (ca. 920m) nach Montal im Gadertal (863m, km 20,3). Die Beschilderung weist uns von hier den Weg nach Onach (1130m km 24,0) und gleich in den ersten Anstieg hinein, vorerst mit bis zu 14% noch erträglich, doch hinter Onach folgen 3 Kehren und eine lange Rampe bis auf ca. 1400m, hier fordern 18%-ige Steigungen bereits vollen Einsatz. Nach einer kurzen Erholungsstrecke passiert man die Höfe von Tintal, danach folgt noch ein kurzer Anstieg bis in einen Bachgraben (ca. 1510m). Nach einer flachen Abfahrt erreicht man die schöne Hangsiedlung Rina (1400m, km 32,2). Hier führt eine Straße nach Zwischenwasser ins Gadertal hinab.
Ab Rina ist bereits das Würzjoch ausgeschildert und auch der markante Felsklotz des Peitlerkofels (2875m) zeigt sich erstmals in seiner ganzen Pracht. In Antermoia (1460m, km 38,2) mündet man in die Würzjoch-Ostrampe ein. Mit bis zu 15% geht es recht schwer aus dem Dorf heraus, doch dann nimmt die Steigung ab und man kann die letzten Rampen hinauf zum Würzjoch (1987m, km 43,0) so richtig genießen! Ein Gasthaus und viele schöne Ruhebänke abseits der großen Parkplätze laden zur wohlverdienten Rast.
Man folgt nun der Westrampe ca. 3 km bergab bis in den ebenen Talboden (ca. 1800m) unter den Aferer Geiseln, hier rechts abzweigen nach Lüsen. Die Straße verschmälert sich und der Asphalt wird ruppig, im Prinzip geht es immer im bewaldeten Talgrund, recht steil (bis 16%), über einige Holzbrücken (hier langsam fahren) bergab. Mit etwas Vorsicht ist diese Abfahrt jedoch problemlos zu bewältigen. In Lüsen (980m, km 57,7) kann man am Dorfbrunnen nochmals Wasser fassen, das für den nun folgenden, sehr steilen Anstieg nach Lüsen Berg (auch Rodeneck ist schon ausgeschildert) überlebenswichtig ist. Die Schlüsselstelle zieht in einer ca. 400m langen Rampe (18-20%) direkt aus dem Dorf heraus, nach einer Brücke geht die Steigung auf annehmbare 14% zurück, es folgen zwei weite Kehren über die südexponierten Sonnhänge, dann wird über weitere Kehren – nun im Wald & wieder steiler werdend – ein Hochpunkt auf ca. 1650m erreicht. Es folgt eine kurze Zwischenabfahrt – vorbei am aussichtsreich gelegenen Ghf. Tulper – über ca. 130 Höhenmeter. Das Ende des Berges ist aber bereits in Sicht und angesichts der eben bewältigten Steilstücke kein Problem mehr.
Der Scheitelpunkt der Straße am Parkplatz Zumis (1725m, km 68,6) überrascht durch einen tollen Panoramablick auf die nähere Umgebung (Aussichtsterasse). Wanderer, Mountainbiker & im Winter Langläufer finden hier auf den weitläufigen Flächen der Rodenecker- und Lüsner Alm ein umfangreiches Betätigungsfeld vor. Nachdem nun alle Höhenmeter vollendet sind, geht unsere Runde mit einer langen Abfahrt hinab ins Pustertal wieder zu Ende. Ewas weniger steil (16-18%) als die Lüsner Seite führt die Straße anfangs durch dichten Wald, dann über freie Hänge hinab bis auf das Rodenecker Plateau. Hier entweder direkt nach rechts über Nauders (985m), oder in einer kleinen Schleife (schöner!) nach links über Gifen und Vill (885m), bis zum Mühlbacher Stausee (720m), über die Brücke und eine allerletzte, kleine Kehre hoch zum Ausgangspunkt.
Rast / Einkehr
Unterwegs viele Gasthöfe & Brunnen in allen Dörfern.
Kombinationsmöglichkeiten
Wer den Lüsner Berg auslassen will, kann von Lüsen hinab nach Brixen (560m) fahren und dann über das Plateau von Natz - Schabs zurück nach Mühlbach radeln (insgesamt rund 450 Hm bergauf).
Karten
Tabacco 25 Blätter 030 (Brixen-Villnöss), 031 (Pragser Dolomiten-Enneberg) und 033 (Pustertal-Bruneck), sehr ungünstige Blattschnitte
Beschilderung
sehr gut
Bemerkung
Aufgrund der sehr steilen Bergstrecken ist eine reine Fahrzeit von 4 – 5 Std einzuplanen. Die angegebene Fahrtrichtung ist sinnvoll & landschaftlich viel schöner (der Anstieg Lüsen – Würzjoch ist sehr monoton & zäh). Die anspruchsvolle Bergaufstrecke von Lüsen auf den Lüsner Berg weist auf 6,5 km Länge eine durchschnittliche Steigung von 10,6% auf!