Vom Parkplatz Case Bortot führt hoch über der Schlucht links ein breiter Wanderweg ohne nennenswerten Höhengewinn bis zum Ponte Mariano im Grund der Schlucht. Über der Brücke windet sich der sehr gut gepflegte breite Wanderpfad durch dichten Wald nun rechts der Schlucht bis ins Hochtal unter der gewaltigen Südwand des Monte Schiara. Nach 2 ½ Std. erreicht man das bis Mitte September bewirtschaftete Rifugio Alpini 7°.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Via ferrata Gianangelo Sperti: Nördlich der Hütte durchschreitet man eine Bachschlucht und steigt über Latschengassen nordwestlich in ¾ Std zum Einstieg am Fuß der Südwand. Kleine Schluchten und Bänder leiten teilweise gesichert (max. B) zum Bivaccio Sperti auf 2100m. Dahinter wird in eine tiefe steile Südschlucht eingestiegen (B), zum Teil ungesichert an schmalen Bändern gequert. An einer senkrechte Wand steigt man über Leitern zur Forcella Sperti in ca. 2250m. Hier wechselt man auf die schattige (schneeige) Nordseite. Kurze Auf- und Abstiege (A), eine kurze glatte Wand (BC), viel ungesichert an Bändern und in steiler Schutt- oder Schneeflanke wird am oder etwas unterhalb des Westgrats bis zur Gusela-Felsnadel ohne Höhengewinn gequert. Eine Felsrinne führt nördlich in die Forcella Gusela, ein kurzer Aufstieg zum Bivaccio Bernardino beendet die Ferrata Sperti.
Via ferrata Antonio Berti: nun wird zum Teil im Ier Gelände ungesichert bis zum ersten Felsüberhang an den Westabstürzen des Schiara-Gipfelfelses hochgeklettert. Mit Klammern und Seil gesichert überwindet man den kurzen Überhang (C), danach ein längerer ungesicherter gut markierter Gang ( I ) in der Westflanke. Luftige Gratzacken sind gut gesichert, nach 1 Std erreicht man das Gipfeldach der Schiara mit seinem Metallkreuzrest. Zuerst flach und schmal, später steiler und schrofig (und eisig) erreicht man die Anticima, den Ostgipfel der Schiara. Nun wird über einen breiten Schuttrücken östlich Richtung Forcella Marmol abgewandert, dann nach Süden geschwenkt, um kurz zum Bivaccio Marmol gesichert abzuklettern (B).
Via ferrata Marmol: Vom Biwak führt ein Schutthang entlang der Südwand südwestlich hinab in die Marmolschlucht. Gut gesichert wird abwechslungsreich über schmale Bänder und Felsrippen und kleinen Schluchten zuerst östlich und später in der westlichen Schluchtwand abgeklettert. Auf halbem Weg mündet die Ferrata Zacchi in den gemeinsamen Abstieg. Ein glatter Kamin (BC) und einige Felsrippen (B) leiten zum Wandfuß.
Abstieg
Ein leichter Schuttweg durch Latschen führt in ½ Std. zum Rifugio Alpini 7° hinab.
Stützpunkt
Rifugio Alpini 7° (bis Mitte September geöffnet), Ende Oktober im Winterraum oder in einer der drei Biwakschachteln.
Zielpunkt
Monte Schiara 2565m
Rast / Einkehr
Rifugio Alpini 7° (bis Mitte September geöffnet),
Kombinationsmöglichkeiten
Ferrata Luigi Zacchi von der Hütte direkt zur Guselascharte Monte Pelf über Ferrata Marmol und Ferrata Marino Guardiano Monte Pelf über Forcella Pis Pilon und Südflanke
Beschilderung
Zustiege und im freien Klettergelände gut markiert
Bemerkung
Der Tag ist Ende Oktober für eine so lange Tour schon etwas kurz. Wir stiegen die untere Hälfte der Ferrata Marmol in Dunkelheit mit Stirnlampe ab. Die 800m Kletterhöhe ist die absolute Höhe des Sperti-Steiges, die Länge der 3 Klettersteige zusammen beläuft sich auf mehr als 5km.