sehr schwierig; sehr lange und anspruchsvolle Tour, die nicht durch schwere Einzelstellen, sondern durch ihre Komplexität besticht; eine der anspruchvollsten Touren in den Dolomiten; ein paar Stellen
Passo Duran (Parkplatz, 1601 m). GPS Parkplatz: N46.32445 E12.09552
Längengrad: 12,09552 Breitengrad: 46,32445
Anreise / Zufahrt
Der Passo Duran liegt an der SP347, zwischen Agordo (12,9 km) im Südwesten und dem Valle di Zoldo im Nordosten (10,9 km ab Forno di Zoldo).
Charakteristik
Die Via ferrata Costantini ist zwar nicht der schwerste Klettersteig in den Dolomiten, dennoch machen ihn die Schlüsselstellen, die Länge der Route (fast 1000 m Klettersteig), die Komplexität und die verschiedenen Anforderungen an den Begeher zu einer "Ferrata der Superlative". Und so möchte diesen Klassiker wohl kein Klettersteigler in seinem Tourenbuch missen. Um diese auch landschaftlich einmalige Route unbeschwert genießen zu können, erfordert es allerdings enorme Kondition, Erfahrung, Klettergewandtheit und ... schönes Wetter! Dann hat man auch vom Gipfel tolle Sicht vor allem auf die Pala, die Civetta und die südlichen Gipfel.
Vom Passo Duran, mit den beiden Hütten Tome und Sebastiano, über den Wanderweg und später die Schotterstraße (Weg 549) zum Rif. Carestiato (1834 m; 45 Min.). Hier schon ausgeschildert nach Norden an den Wandfuß mit der deutlichen Farbmarkierung und dem Einstieg (1870 m; 15 Min.).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Schon zu Beginn eine glatte Querung (D) und kleintrittige Leisten, bis man das leichtere Platten- und Schrofengelände erreicht. Hier abwechslungsreich (max. C; siehe Topo) empor, zuletzt durch einen Kamin (C/D) und leichter auf eine Schulter (2045 m). Nach kurzem Gehen erreicht man die Schlüsselstelle (2200 m): Eine glatte, anstrengende, aufsteigende Querung (D/E; seit ein paar Jahren durch geschlagene kleine Tritte etwas entschärft). Dann weiter schwer (D; Bügel) rechts einer kleinen Schlucht empor zum nächsten Absatz (Tafel: Pala del Belia; 2295 m), der in die markante große Schlucht überleitet (anfangs C/D, dann leichter). An deren Ende nach rechts über eine Scharte in einen Kessel. Hier teils ungesichert (FT 1; A/B) zur nächsten Tafel: Cima Cattedrale (2557 m). Nun kletternd (max. B/C) und leichter steigend bis zur Cima Cresta delle Masenade (2737 m; 3,5 - 4 Std.). Man folgt nun dem langen Rücken nach Nordwesten, leicht absteigend (FT 1-; eine Querung B) zur Forc. delle Masenade (2660 m; Schreibfehler auf Tafel; Notabstieg zum Biv. Grisetti) und weiter zum nächsten Wandfuß (2640 m). Über ein Band (A/B) und zuletzt einen senkrechten Riss (D) zum letzten Schotteranstieg zum Sattel (2784 m; 1 - 1,5 Std.). Hier beginnt der Gipfelabstecher zur Cima Moiazza Sud (2878 m; gesamt 45 Min.).
Abstieg
Über das Engelsband Cengia Angelini (V-c-3; 1 Std.) und den Costantini Weststeig (V-c-4; 1 - 1,5 Std.) hinab und dann zurück zum Passo Duran (1,5 - 2 Std.).
Stützpunkt
Rif. Carestiato (1834 m; CAI Agordo; Tel. 0437-62949 oder 0439-64459 oder 0348-2434614), Rif. C. Tome (1601 m; Tel. 0437-65199), Rif. Sebastiano (1601 m; Tel. 0437-62006), Biv. Ghedini Moiazza (2601 m; CAI Agordo), Biv. Grisetti (2050 m; CAI Trecenta: Tel. 0425-700417; caitrecenta@libero.it).
Klettersteig-Atlas Dolomiten & Südtirol (Auflage Mai 2009) Schall-Verlag (www.schall-verlag.at)
Bemerkung
Beim Start ab dem Passo Duran eine sehr lange Tour, daher empfiehlt sich eine Übernachtung auf dem gemütlichen Rif. Carestiato. Notabstiege: Ratsam ist nur der Abstieg zum Biv. Grisetti. Ein erster (unmarkierter) Notabstieg wäre zu Beginn vor den Platten in die linksseitige Schlucht. Später (Tafel: Pala del Belia) existiert ein schwach markierter Steig über Bänder nach links. Achtung: Schlechter Zustand, absolute Trittsicherheit und Abstieg im FT 2! Der Steig liegt meist in der 1. Hälfte zur Cresta Masenade im Schatten, dennoch im Sommer eine schweißtreibende Tour. Eine der lohnendsten Touren in diesem Buch!