Von Lienz oder Brixen über die B 100 bzw. SS 49 durch das Pustertal bis Bruneck. Auf der Umfahrungsstraße von Bruneck zweigt etwas westlich der Stadt die SS 244 in das Gadertal ab. Man durchfährt dieses bis zur Abzweigung in die Ortschaft Wengen. Kurz vorher im Ortsteil Lunz Richtung Spescia, wobei man weiter im Talgrund bleibt. Über Rumestluns und Plans erreicht man nach ca. 3 km (von der Abzweigung bei Lunz gerechnet) den Parkplatz Spescia. Von hier kann man noch knapp 1 km Richtung Spescia Dessura über zwei Kehren weiterfahren zum obersten Parkplatz Ramei, zuletzt über eine steile Betonrampe.
Charakteristik
Wunderschöne Tour in einer beeindruckenden landschaftlichen Umgebung, wobei der Charakter einer Wanderung überwiegt. Der ausgesetzte Klettersteig zum Gipfel bietet ein würdiges Finale, um diesem großen Berg aufs Haupt zu steigen.
Gipfel / Berg
Neunerspitze oder Neuner oder Sasso delle Nove oder Sas dales Nü, 2968 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz wandert man zuerst auf einem Fahrweg (Weg Nr. 15) beinahe eben bzw. ein kurzes Stück leicht bergab bis zu einer Wegverzweigung. Von dort auf einem weiteren Fahrweg (Nr. 13 A, später Nr. 13) durch das Val de Fanes Richtung Antoniusjoch. An schönen Bergwiesen vorbei geht es in das Tal hinein. Der Fahrweg mündet in einen Schotterpfad. Weiter durch den eindrucksvollen Talkessel, Latschenfelder wechseln mit Wiesen, die zum Rasten einladen. Allmählich verlässt man die Vegetationszone und betritt ein gewaltiges Schuttkar. In seinem oberen Teil liegen oft bis weit in den Sommer hinein Altschneefelder. Der Steig führt im Aufstiegssinn links am Hang entlang und quert die Schutthalden, ehe er mit steilen Spitzkehren direkt in das Antoniusjoch hinaufzieht. Stellenweise etwas mühsam erreicht man das Joch. Hier befindet sich ein Wegweiser zur Neunerspitze. Auf deutlichen, teilweise rot markierten Steigspuren erfolgt der weitere Aufstieg durch die zunehmend steile Bergflanke. Geröll wechselt mit einzelnen, kurzen Passagen, die den ersten Schwierigkeitsgrad berühren. Das Gelände ist jedoch nicht ausgesetzt. Man steigt aus der Steilflanke auf den überraschend breiten, vom Gipfel der Neunerspitze nach Südosten abfallenden Bergrücken aus. Über diesen beliebig aufwärts, bis er sich immer mehr verjüngt und hinter einem Köpfl zu einem ausgesetzten Grat wird. Der Steig führt in der Nordostseite des Köpfls noch ein Stück weiter bis zum Beginn der Versicherungen. Am besten legt man aber schon vor dem Köpfl die Klettersteigutensilien an.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Seitlich am Köpfl vorbei, Stellen 1 und 1-. Die Sicherungen leiten dann entweder am Grat, meist aber links oder rechts davon weiter. Zuerst ein kurzes Stück A/B, dann ungesicherter, einfacher Abstieg und über den Grat (A) zu einem Plattenquergang (B). Durch eine Verschneidung (B/C) und auf der sehr ausgesetzten Nordseite auf Bändern (A/B) und zuletzt durch eine Rinne (B) zum Ende des Klettersteiges (Punkt 2874 m in der Tabacco-Karte). Der gesamte Steig weist vielfach brüchige Felsen auf und muss auch wieder abgeklettert werden. Für den versicherten Teil benötigt man etwa 20 bis 25 Minuten. Vom Ausstieg braucht man dann über die breite, schuttbedeckte Gipfelabdachung noch etwa 10 bis 15 Minuten bis zum großen Gipfelkreuz. Die Aussicht ist bei schönem Wetter prachtvoll.
Abstieg
Der gesamte Abstieg erfolgt entlang des Aufstiegsweges.
Rast / Einkehr
Einkehrmöglichkeiten bestehen in der Ortschaft Wengen bzw. in den Orten im Gadertal
Karten
Carta Topografica 1:25 000, Blatt Nr. 31, Pragser Dolomiten – Enneberg, Tabacco Verlag Kompass, DVD Wander-, Rad- und Skitourenkarte Südtirol