Von Bern SO-wärts nach Thun (N6), am Thuner See entlang bis Interlaken (Route 6), S-wärts auf die Grindelwald Straße abzweigen nach Wilderswil und weiter bis Zweilütschinen, O-wärts abzweigen nach Grindelwald und zur Jungfrau-Bahn.
Charakteristik
Gletscher- und Firnhänge bis 45°, Bergschrund beim Rottalsattel 50 bis 55°; im Fels meist I und II, eine Stelle III-
Gipfel / Berg
Jungfrau, 4158m
Ausrüstung
Komplette Gletscherausrüstung mit Steigeisen, Seil, Pickel; für die Kletterpassagen Bandschlingen
Ab dem Rottalsporn sehr steiles, oft ausgesetztes Gelände in Fels und Eis
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Von der Bergstation am Jungfraujoch durch den Sphinxstollen zum Jungfraufirn und auf breiter Trasse in 45 Min. nach NO zur Mönchsjochhütte (3657m). Zeitig am nächsten Morgen am Jungfraufirn gemütlich zurück, wobei die Bergstation am Jungfraujoch dann rechts liegengelassen wird. Nun befindet man sich nicht mehr im sicheren Gelände, Gehen am Seil ist ab hier Pflicht. An Spalten vorbei und weiter leicht absteigend nach SW zum gut erkennbaren Rottalsporn. Um zum Einstieg in den Fels zu gelangen, muss man unangenehm eine tiefe Randkluft oberhalb queren. Im Fels dann Steigeisenklettern meist um II oder leichter, eine glatte Stelle III-. Man erreicht einen Firnhang und steigt dann leichter zum Kranzbergeck (Rottalsporn) auf. Nun W, teilweise auch steiler, zum Bergschrund beim Rottalsattel. Sehr steil im Eis auf den luftigen Sattel hinauf und auf einem schmalen Firngrat zur ebenso steilen Gipfelflanke, die man zuerst exponiert nach NW quert, um die felsige Begrenzung zu erreichen. Nun sehr steil entlang der Felsen hinauf (gelegentliche Eisenstangen helfen beim Sichern), bis sich die Flanke ein wenig zurücklehnt. Dann in wenigen Minuten zum Gipfel. Der Abstieg erfolgt zunächst auf der gleichen Route bis unterhalb des Rottalsattels (Achtung: sehr steil und exponiert, zudem an warmen Tagen im Laufe des Vormittags bereits pappiger Sulzschnee). Unterhalb des Rottalsattels dann auf der alten Aufstiegsroute durch einige Seraczonen und sehr steil hinab ins Becken des Jungfraufirn südwestlich des Jungfraujochs. In dieser Passage ist Schnelligkeit angesagt, um nicht in einen Eisschlag zu kommen. Die Route wird wegen der Gefährlichkeit nur mehr im Abstieg benutzt, der Aufstieg über den Rottalsporn ist eindeutig sicherer. Aus dem Becken, noch ein paar großen Spalten ausweichend, geht es wieder mühsame 150Hm hinauf zum Jungfraujoch.
Eine tolle Gletscherszenerie erwarten einen beim anspruchsvollen Aufstieg zur Jungfrau. Zwar befindet sich die Route ausschließlich auf Walliser Boden, aber sowohl Anreise als auch Auffahrt mit der Jungfraubahn erfolgen aus dem Berner Oberland. Außerdem gilt das Dreigestirn Eiger - Mönch - Jungfrau als das Paradebild der hohen Berner Berge. Die Walliser können das sicher verkraften bei den tollen 4000ern, die sie in ihrem Kanton haben. Der Aufstieg zur Jungfrau ist natürlich auch von den Verhältnissen abhängig. Probleme könnte die Randkluft vor dem Rottalsporn machen, ebenso sind der Bergschrund im Aufstieg zum Rottalsattel sowie die steile Gipfelflanke Schlüsselstellen. Und beim direkten Abstieg ist ein Respektabstand zu den Eistürmen einzuhalten.