Von der A 12 bei Landeck in das Inntal Richtung Reschenpass / Engadin. Weiter auf der B 185, dann die schweizerische B 27 durch das Unterengadin bis Susch. Abzweigen auf die B 28 und auf den Flüelapass.Etwa 2,4 km nördlich vom Hospiz am Flüelapass befindet sich in Davoser Richtung der große Parkplatz Wägerhus, wo die Tour beginnt. (Es gibt in der SLK ein zweites Wägerhus wenig oberhalb vom Gasthaus zum Tschuggen; dieses ist hier nicht gemeint.) Aus dem Rheintal kommend fährt man bei Landquart von der A 13 ab und durch das Prättigau auf der B 28 bis Davos und weiter bis kurz vor den Flüelapass zum Parkplatz Wägerhus.
Charakteristik
Sehr schöner und alpiner Aussichtsberg. Der Anstieg über den Nordwestgrat ist großteils nicht schwierig und führt über gutartiges Blockgelände, hat aber in der Platte kurz unterhalb des Vorgipfels eine Schlüsselstelle, die zumindest Klettervermögen im zweiten Schwierigkeitsgrad und Schwindelfreiheit erfordert. Bewertung des Gipfelanstieges über den Nordwestgrat mit T 5 (nach der SAC-Wanderskala).
Gipfel / Berg
Flüela Wisshorn, 3085 m
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung, an der Gipfelplatte mag für schwächere Geher ein 30-m-Seil hilfreich sein.
Vom Parkplatz nördlich am Wägerhus vorbei und auf dem viel begangenen Wanderweg Richtung Jöriseen / Winterlücke bis zum Wegweiser mit der Abzweigung in die Winterlücke, ca. 20 Minuten vom Wägerhus. Der Weg führt um einen vom Punkt 2820 nach Westen abfallenden Gratausläufer herum. Kurzzeitig durch eine Blockhalde, dann am Hang ansteigend, zuletzt steil in die Winterlücke hinauf. Der weitere Anstieg ist nur durch Steindauben markiert, aber durch die zahlreichen Begehungen gut ausgetreten. Von der Winterlücke vorerst noch flach nach Südosten über Schutt und Platten bis der Grat allmählich ausgeprägter wird. Je nach Kletterlust bleibt man direkt am Grat, wobei sich alle Grataufbauten bzw. großen Blöcke in kurzweiliger Kraxelei übersteigen lassen, Stellen bis maximal 2 je nach Wegwahl. Bis zur Platte unterhalb des Vorgipfels muss man jedoch nicht zwingend am Grat bleiben, sondern kann immer wieder rechts oder links über Steigspuren und einfache Blöcke (bis 1) ausweichen. Man gelangt so an den Fuß der etwa 15 bis 20 m hohen Platte, die die Schlüsselpassage des ganzen Anstieges bildet. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: a. Die Platte links aufwärts queren. Ein anfangs teilweise gerade einmal schuhbreites sandiges und brüchiges Band führt exponiert mitten durch die Platte. Kletterschwierigkeit 1, jedoch gute Trittsicherheit nötig, die Griffe sind genauso wie die Trittmöglichkeiten nicht sehr Vertrauen erweckend. Nach etwa 8 m hat man das Ärgste überstanden, das Band wird breiter, der Fels fester. Deutliche Steigspuren wechseln mit kurzen Felsstufen, über die man auf den Nordostgrat hinaus gelangt. Weiter zu einem markanten Riss, dieser wird ganz einfach (1) durchstiegen und Ausstieg auf den Vorgipfel. b. Direkt an der Kante der Platte über feine Risse weiter (2+) oder etwas rechts auf einer gut erkennbaren Rampe ansteigen (2), dann über grobe Blöcke aufwärts und links haltend zu den Steigspuren der Anstiegsmöglichkeit a. Vom Vorgipfel ein paar Meter abwärts (1), dann auf dem schmalen Grat (1) zu einem Block hinauf, links (östlich) wieder etwas abklettern (1+) und auf schmalen, unschwierigen Bändern zum höchsten Punkt mit Signalstange und Gipfelbuch. Den wenige Meter südlich gelegenen zweiten Gipfelkopf kann man über Bänder und auf Steigspuren rasch erreichen (Stellen 1-). Der Abstieg erfolgt über den Anstiegsweg, wobei das schmale sandige Band leichter abzusteigen ist, als es den Anschein hat.
Rast / Einkehr
Einkehrmöglichkeiten am Flüelapass bzw. im Gasthaus zum Tschuggen, wenige Kilometer unterhalb vom Wägerhus. Infos unter: www.zumtschuggen.ch Weitere Möglichkeiten unter: www.davos.ch
Kombinationsmöglichkeiten
Sowohl für den Abstieg als auch für den Aufstieg kann man den Weg über den Jörigletscher und den Nordostgrat wählen. Diese Möglichkeit ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn der Jörigletscher noch Firn und kein Blankeis aufweist. Dazu quert man von der Winterlücke auf die Reste des Jörigletschers und steigt über diesen in die Scharte auf, die der Nordostgrat mit dem Punkt 2941 bildet. In die Scharte steiler, loser Schutt. Am Grat anfangs einfach, dann mit leichter Kletterei (1) bis zur Vereinigung mit dem Anstieg über den Nordwestgrat, Variante a.
Auch ein Abstecher zu den Jöriseen ist lohnend und kann mit dem Rückweg über die Jöriflüelafurgga verbunden werden (zusätzlich 250 Höhenmeter und 1 ½ Stunden).
Wer sich den Anstieg auf das Wisshorn nicht zutraut, der kann auch den kleinen, nordwestlich von der Winterlücke aufragenden und sehr einfach erreichbaren Schartenkopf (2820 m) besteigen.
Karten
Swiss Map online, Bundesamt für Landestopografie swisstopo, Infos unter: www.swisstopo.admin.ch Landeskarte der Schweiz 1:50 000, Blatt 248 Prättigau bzw. Blatt 258 Bergün Landeskarte der Schweiz 1:25 000, Blatt 1197 Davos Onlinekarte der Schweiz: www.mapplus.ch Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Schweiz