Um auf den Passo Cimirlo zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die allesamt nicht ganz einfach zu finden sind. Hier erfolgt deswegen nur eine grobe Skizzierung. Von der A 22 fährt man bei Trento Centro aus und durch die Stadt Richtung Villazzano – Sale – Povo. Die Beschilderung ist sehr dürftig und man folgt entweder der eigenen Spürnase oder einem guten Navigationssystem. Auch von der Ausfahrt Trento Nord und die Straße ins Valsugana (Abfahrt Trento Ost vor dem langen Tunnel) kann man über Oltrecastello den Passo Cimirlo erreichen, ebenso von der Ostseite aus dem Valsugana über Pergine. Vom Passo Cimirlo fährt man auf der Strada per Maranza (Zufahrt zum Rifugio Maranza) bis zum ausgeschilderten Parkplatz Colmo.
Charakteristik
Kein richtiger Klettersteig und kein echter Gipfel – und trotzdem: Die steile Klammernreihe und die anschließende Leiter vermitteln vielmehr richtiges Klettersteig“feeling“, wenn auch ein sehr kurzes. Und außerdem: Ein grandioser Tiefblick auf das Etschtal und die Stadt Trient sowie in die Brentagruppe und die dahinter hervorlugenden Adamello – Presanella – Berge sind ein großer Lohn für die geringe Aufstiegsmühe.
Soweit kein Schnee liegt, ist der Steig ganzjährig begehbar.
Gipfel / Berg
Croce del Chegul, 1244 m
Ausrüstung
Klettersteigset nur für Kinder und eventuell für Anfänger, ansonsten genügen feste Bergschuhe.
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz ein kurzes Stück auf der Straße zum Rifugio Maranza bis zur Abzweigung des Klettersteiges (Hinweistafel, Weg Nr. 418). Steil auf dem gut ausgetretenen Pfad aufwärts. Rechts eines markanten Felsturmes erkennt man eine Plattenwand, die der Steig durchquert. An deren oberem Rand sieht man bereits die ersten Drahtseile. An den Fuß der Felswand heran, wo sich der Einstieg des Sentiero Attrezzato befindet.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Auf einem luftigen Band durchquert man die Plattenwand (Metallstangen für ein Drahtseil sind vorhanden, das Seil fehlt jedoch). Man erreicht einen schmalen Grat. Über ihn gut gesichert (A, eine Klammer) bis an sein Ende, dann auf dem Steig hinauf zu einer Tafel und dem Steigbuch. Weiter durch eine Rinne in zahlreichen Serpentinen steil bergauf. Nach rechts und durch einen engen Felsspalt, schließlich links zur abschließenden Felswand, wo wieder die Sicherungen beginnen. Über eine steile Wand mit zahlreichen Klammern (A/B) und einem straff gespannten Drahtseil aufwärts, dann nach links (A) zum Beginn einer langen Leiter. Über diese steil (A/B) auf einen kleinen Absatz und eine weitere, kurze Leiter (A) auf den Grat hinaus. Das Drahtseil führt noch bis in die Latschen hinein. Nach einigen Klammern (A) erreicht man den Ausstieg nahe dem Croce del Chegul.
Abstieg
Vom Kreuz auf dem Weg zu einer kurzen Holzbrücke, dann im Wald abwärts in eine große Mulde. Der Markierung folgend bald wieder aufwärts zu einem breiten Waldweg. Auf ihm nach links zur Wegkreuzung Spiaz delle Patate. Auf dem Weg Nr. 411 an der Nordostseite des Bergkammes in zahlreichen Serpentinen abwärts zu einer Lichtung, Prà de Stelar und einem alten Bunker. Dort links ab auf den Weg Nr. 427, zuerst nach Westen, dann steil hinunter zur Straße und wenige Minuten nach rechts zurück zum Parkplatz.
Rast / Einkehr
Gasthäuser in Trento bzw. in den Orten, die man zum Passo Cimirlo durchfährt.
Kombinationsmöglichkeiten
Vom Spiaz delle Patate erreicht man in etwa 10 Minuten den Stoi de Chegul, wo man von Fontane dei Gai heraufkommt und die Überschreitung der beiden Gipfelerhebungen La Marzola anhängen kann (siehe Alpintouren.com).
Karten
Kompass Nr. 75, 1:50 000, Valsugana, Trento, Piné, Levico, Lavarone
Bemerkung
Sehr lohnend ist der Sentiero Bertotti an einem Nachmittag im Spätherbst, da dann der ganze Steig in der Sonne liegt. Auch an heißen Sommertagen als Vormittagstour wegen der Nordwestlage und des schattigen Waldgeländes empfehlenswert.