Anreise über Mailand und Novara auf der A4 und A5 ins Aostatal. In Pont Saint Martin von der Autobahn abfahren und nordwärts ins Tal von Gressoney bis ans Ende nach Staffal auf gut 1800m auffahren. Alternativ kann man schon früher ins Sesiatal nach Alagna auf gut 1200m fahren.
Charakteristik
Firngratüberschreitung eines formschönen Viertausenders mit allen Gletschergefahren.
Gipfel / Berg
Parrotspitze 4432m, Ludwigshöhe 4341m
Ausrüstung
Komplette Skihochtourenausrüstung, Steigeisen
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Der Zustieg zu den Hütten wird durch die Auffahrt mit den Seilbahnen der Monte Rosa Ski-Arena über Gabiet und Passo Salati zur Punta Indren deutlich erleichtert (hierher auch über die Seilbahnen von Alagna Valsesia). Gleich hinter der Bergstation wird der Indrengletscher in einem weiten Linksbogen flach bis zum Fuß eines steilen Hanges abgefahren. Hier wird nun aufgefellt und in wenigen Kehren der Hang überwunden. Über einen breiten Sattel gelangt man flach zum Garsteletgletscher, einem Seitenast des Östlichen Lisgletschers. Auf der rechten felsigen Begrenzung steht die Mantovahütte, die schnell in einem Rechtsbogen erreicht ist. Der zuerst flache Gletscherast wird allmählich steiler. Auf der linken felsigen Begrenzung erblickt man 200m höher die Gnifettihütte. Quert man den Steilhang nach links bis zum Felsfuß rechts unter der Hütte, erreicht man den Einstieg zum kurzen mit Seil und Spangen gesicherten felsigen Anstieg zur Gnifettihütte. Am Kamm über der Hütte steht die Kapelle, an ihr vorbei wird nördlich über eine sehr kurze gesicherte Felsstufe zum Östlichen Lisgletscher abgestiegen. Nach dem Kolkausstieg geht es ostwärts flach in das ebene Becken vor den Felsen der Vincentpyramide. Hierher gelangt man auch bei der Umgehung der Gnifettihütte über den Garsteletgletscher im weiten Linksbogen. Nun wird der mittelsteile Gletscherhang zwischen den gewaltigen Spaltenzonen links und der Eiswand der Vincentpyramide rechts in weiten Kehren angestiegen. Allmählich flacht der Hang ab und in einem sanften Rechtsbogen erreichen wir das flache Gletscherbecken unterhalb der Felsen des Balmenhorns. Nun wird links in mäßiger Steigung am Balmenhorn vorbei Richtung Ludwigshöhe angestiegen. Ihr Westgratrücken wird links umgangen, so erreichen wir eine Ebene östlich oberhalb des Lisjochs. Wir steuern auf den Ansatz des Südgrats der Parrotspitze zu. Nun kann über die rechte Flanke die Gratschneide zu Fuß angegangen werden und der Gipfel über die leicht ausgesetzte Firnkante unschwer erstiegen werden. Wir wählen aber den Anstieg von seiner Rückseite. Dafür muss (mit Fellen) hangschräg die sehr steile Westflanke der Parrotspitze abgerutscht werden. Nun befinden wir uns im oberen Becken des Grenzgletschers. Im Linksbogen würden wir den Colle Gnifetti zwecks Besteigung von Zumsteinspitze links und/oder Signalkuppe rechts erreichen. Wir scheren von dieser Hauptspur aber rechts aus und steuern das Seserjoch zwischen Signalkuppe und Parrotspitze an. Rechts des Jochs steigen wir immer steiler am Nordrücken der Parrotspitze mit Ski bis zur Randspalte an. Ab hier werden die Ski geschultert. Mit Steigeisen wird der steile Nordhang über der Randspalte bis zu den Gratfelsen angestiegen. Hier flacht es kurz ab, danach wird an oder rechts unterhalb der Firngratkante der Gipfel der Parrotspitze etwas ausgesetzt erreicht. Nun wird der leichtere aber exponierte Südgrat der Parrotspitze an seiner Firnkante abgestiegen. Der felsige Abschluss wird in sehr einfacher Kletterei überwunden, wenige steile Meter führen im Firn zum Östlichen Lisgletscher hinunter. (Links kann über ein flaches Firnfeld der steile Nordhang der Ludwigshöhe angesteuert werden und über der Randkluft entlang des einfachen Westgrates der Gipfel der Ludwigshöhe mitgenommen werden.)
Abfahrt
Abfahrt über den weiten Östlichen Lisgletscher am Balmenhorn und der Vincentpyramide vorbei zu den Hütten. Über den Garsteletgletscher, den Indrengletscher und die stangenmarkierte Variantenabfahrt zur Mittelstation Gabiet und über die Monterosa-Skipisten zurück nach Staffal.