Von Nordtirol am Besten über die Brennerautobahn (A13) nach Südtirol bis Bozen.
Charakteristik
Recht anspruchsvolle Rennradrunde mit ausgesprochenem Bergcharakter, längere 15% Rampen sind auf der Ostrampe des Brezer Jochs zu bewältigen, über die Mendel generell sehr stark befahren, ab Fondo dann aber auf ruhigen, wunderschönen, überraschend gut ausgebauten Bergstraßen hinüber ins Ultental.
Bergübersetzung angenehm, aufgrund der beiden langen Tunnels auf der Nordrampe des Hofmahdjochs sollte man entsprechende Beleuchtung mitführen.
Wegbeschaffenheit
Asphalt
Wegbeschaffenheit Ergänzung
lediglich im Ultental kleinere Belagsschäden
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Stadtzentrum Bozen am Besten auf dem Radweg Richtung Trient, dem Eisack entlang nach SW, nach ca. 4 km biegt man rechts ab und fährt am Etschufer nach N – am Felsfuß von Schloß Sigmundskron vorbei – bis zu einer Radwegbrücke (ehemaliger Verlauf der Überetscher Bahn nach Kaltern). Von hier entweder am asphaltierten Radweg leicht steigend auf der alten Bahntrasse nach Eppan (399m), oder man wechselt – nach der Umrundung von Sigmundskron - auf die lokale Landesstraße (SP 18), die über Girlan (434m) nach Eppan führt.
In Eppan beginnt der eigentliche rund 15 km lange Anstieg auf den Mendelpaß (1363m). Für Rennradler – was Steilheit und Streckenführung angeht – eine geradezu ideale Auffahrt, wäre da nicht der sehr starke PKW- und Motorradverkehr! Die steilsten Abschnitte (im Mittelteil) weisen 10% auf, meist bewegt man sich aber knapp darunter. Vor dem Finale mit 9 Kehren hoch zur stark touristischen Paßhöhe, kann man während einer langen Querfahrt (tlw. enge, in den Fels gesprengte Straße) wunderbare Tiefblicke in das Etschtal und auf den Kalterer See genießen! Alle Kehren sind mit Höhenangaben versehen, während des Anstiegs mehrere Brunnen zum Wasserfassen.
Vom Mendelpaß (km 28,9) geht’s mit rund 8% bergab nach Fondo (980m), hier unbedingt einen Abstecher durch die verwinkelten Gassen des Dorfzentrums machen, nun auf der SS 42 (Richtung Brez, Revo) nochmals hinab zur tief eingeschnittenen Schlucht des Rio Novella. Hier an der Brücke (817m, km 42,3) zweigt rechts der zweite Anstieg des Tages hinauf zum Brezer Joch (1398m) ab. Vorerst noch recht gemütlich (10%) erreicht man Castelfondo (948m), hinter Salobbi wird es dann aber richtig steil, mit scheinbar endlosen 15% steilen Rampen! Immer wieder tauchen im SW die Felsbastion der Brentagruppe und die vergletscherte Presanella auf. Vom bewaldeten Brezer Joch (km 49,0) folgt eine kurze steile Abfahrt – vorbei an Laurein – nun wieder auf Südtiroler Gebiet bis zur Einmündung (980m, km 54,2) in die von Revo heraufführende Straße.
Der dritte Anstieg startet gleich mit einer 13% Rampe, auf den folgenden 2km geht es aber dann etwas flacher, stets im bewaldeten Talgrund bergan, man passiert die Abzweigung nach Proveis, dann wird’s wieder steil. Mit rund 12-13% Rampen wird das Südportal des 1700m langen Scheiteltunnels unter dem Hofmahdjoch erreicht und mit 1685m (km 62,2) auch der höchste Punkt der Runde.
Der schnurgerade, recht breite, gut beleuchtete Tunnel fällt ca. 100Hm zum Nordportal ab, dann auf sehr gut ausgebauter Straße zu einem weiteren, rund 1100m langen Tunnel, man passiert einen Geländerücken (schöner Blick über das untere Ultental) und erreicht schnell die Straße im Ultental (ca. 900m, km 71,5). Nun leicht fallend (3 unbeleuchtete Tunnels mit Belagschäden bzw. Kopfsteinpflaster) bis St. Pankraz (730m). Dann kurvig und nochmals kurz bergan – hoch über der Talschlucht – bis eine letzte, schöne Kehrengruppe hinab nach Lana (320m, km 88,0) führt. Die restlichen 25 km zurück nach Bozen entweder auf der westlichen Seite des Etschtals (Nals, Andrian, Frangart), oder auf der wenig befahrenen Straße auf der Ostseite (Burgstall, Gargazon, Terlan, Siebeneich). Als dritte Möglichkeit bietet sich der Radweg entlang der Etsch an.
Zielpunkt
Bozen
Rast / Einkehr
entlang der Route zahlreiche Möglichkeiten
Kombinationsmöglichkeiten
Sehr empfehlenswert, weniger anspruchsvoll und lang ist die klassische Nonsbergrunde über Mendelpaß und Gampenjoch (1512m). Hier folgt man von Fondo der SS 238 – nur rund 8% steil, aber viel Verkehr – hoch zum Gampenjoch, dann hinab nach Lana, oder schon vorher über Tisens und Prissian nach Nals im Etschtal.
Karten
Freytag & Berndt 50 Blatt WKS 1 (Bozen, Meran und Umgebung) Wenig empfehlenswert sind die Karten des Tabacco-Verlags, da für dieses Gebiet die Blattschnitte sehr unvorteilhaft sind.
Beschilderung
durchgehend sehr gut beschildert
Bemerkung
Die beiden kleinen Gemeinden Laurein und Proveis – am Südabhang des Nonsbergs gelegen, aber von N aus dem Ultental über das Hofmahdjoch besiedelt – waren verkehrstechnisch bisher nur über die Provinz Trient erreichbar und somit Südtiroler Exklaven, ehe 1998 mit der Fertigstellung des Scheiteltunnels unter dem Hofmahdjoch eine recht aufwendige Direktverbindung aus dem Ultental geschaffen wurde.