Leihwagen obligat. Die Ortschaft Emponas (bzw. Embonas) ist im Westteil der Insel
direkt an der NW-Flanke des voluminös aufragenden Ataviros- Gebirges.
Von praktisch jedem Rhodos- Urlaubshotel in max 1 Fahrstunde (beste Strassen)
erreichbar. An der Strasse die von Emponas nach SW führt, folgt wenige hundert Meter nach Ortsende die (Strassentafel) Taverna Restaurant Emponas View.
Parkplatz darf benützt werden, Einkehr als Gegenleistung wird erwartet und ist im Umkreis ohnehin empfehlenswert.
Charakteristik
Keine Anfängertour. Bergerfahrung im Kalk-Hochgebirge, Trittsicherheit und gute
Orientierung im weglosen Steilgelände sind Voraussetzung. Aufstieg in
immer steileres Gelände kann gefährlich werden wenn Wegmarkierungen,
Steinmännchen oder Trittspuren von Bergziegen nachgegangen wird.
(Wenn unproblematische Familienwanderung gewünscht bitte unserem Beitrag „Top of Rhodos Ataviros antiker Weg“ folgen). Konsequent nach unserem Schema blaue+rote Linie nachgegangen eine schöne Bergwanderung.
UNMÖGLICH anhand gängiger, renommierter Wanderkarten (wir nennen höflicher Weise keinen Hersteller), welche sich sowohl Ausgangspunkt(e) als auch Wegverlauf regelrecht zusammenfantasiert haben.
Gipfel / Berg
Ataviros Agios Ioannis 1216 m
Ausrüstung
Teleskopstöcke, beste Bergschuhe. Labbrige Trekkingschuhe ungeeignet, Joggingschuhe
verbieten sich genauso wie kurze Hosen, denn Disteln und Dornensträucher warten, durchdringen jedes Mesh-Gewebe von Schuhen.
Höchste UV-Schutzklasse- Cumuli und helles Gestein verstärken die Brennwirkung, Schatten nur anfänglich und sporadisch. In den Sommermonaten extrem heiss, dann nur in den Morgenstunden empfehlenswert. Trinkvorrat entsprechend. GPS Tracking empfohlen für Rückweg. Höhenmesser kalibriert an o.a. Ausgangshöhe empfehlenswert als Anhaltspunkt unserer genannten Wegpunkte.
Zuerst von der Taverna die Direttissima zum Gipfel peilen und sich die Topografie
einprägen. Unseren im Schema rot eingezeichneten Wegverlauf antizipieren. Unten die Weinfelder, oberhalb dieser die „linke“ Steilrinne, die an ihrer rechten Begrenzung im unteren Teil begrünt und begehbar ist. Das obere Ende der Steilrinne
ist ein steiler Abbruch (Felsband), das rechts umgangen werden wird. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite der Taverna beginnt ein betonierter privater Feldweg, kann und darf nicht befahren werden. Dieser windet sich steiler werdend im Weinberg Richtung Rinne (blaue Linie im Foto). Abzweigungen (unbetoniert) nicht nachgehen. Wem die ca 30 Prozent Steigung zu anstrengend sind sollte gleich umdrehen, denn später werden es gut 30 Grad. Bei 580msl passieren wir ein Strassengatter, bei 640msl ist unter einem mächtigen Baum rechts (abzweigend zu suchen) eine Wegspur Kompasskurs 120 Grad, die in direkter Linie zum Gipfel weist. Mit kleiner Kraxelei im Unterholz queren wir den trockenen Bacheinschnitt zu dessen Nordseite. Entlang dieser finden wir in 670msl im Zaunverlauf den (einzigen) Überstieg (A-Leiter). Wir sind also am „richtigen Weg“. In der Folge queren wir den Bacheinschnitt gleich zurück auf dessen SWseite, die im weiteren Verlauf NIE MEHR verlassen werden wird. Wir halten uns offset des Couloirs entlang des SO- verlaufenden Geländewulstes, der die steiler werdende Rinne begrenzt. Durch unsere sehr direkte Linie bleibt der Ausgangspunkt (Taverna) die meiste Zeit im Blickfeld. KEINESFALLS Wegmarkierungen, Steinmännchen, Steigspuren Richtung in die Rinne nachgehen. Diese verheissen nur eines: Abwege ....s. schwarze Linie: Im Couloir unten sind wir letztlich mit fast 40 Grad Steigung am Limit des Schüttwinkels eines Bruchschotterfeldes vor dem weithin sichtbaren Felsabbruch angelangt. Die darin erkennbare Querung (Felsband) ist wanderungsmässig unerreichbar. Fehltritte und drohendes Aus/Abrutschen sind dort (schwarze Aufstiegslinie im Fotoschema) erheblich gefährlicher als auf unserer eingezeichneten roten Linie. Dem nachfolgenden Partner droht auf der schwarzen Linie abgetretener Steinschlag des Vordermannes.Links hinüber geht es am oberen Ende des Couloirs auch nicht bzw mit erheblichem Umweg, weil sich die Abbruchkante hinüberzieht. Wir haben das Terrain im Umfeld der schwarzen Linie genau erkundet und raten dringend ausschliesslich zur im Fotoschema rot verzeichneten Route. (Nur) diese führt mit konstanter, aber gangbarer Steigung zum Grossteil über Alm- Terrain. Wir nutzen dort vorhandene Fels/bzw. Geländestufen. Bei etwa 1000msl ist ein Schwenk auf Südkurs angesagt, womit die Oberkante des begangenen Geländewulstes (im SW des Couloirs) gesucht wird. An gangbarer Stelle (kleine Kraxelei ist dabei) überwunden flacht das Gelände nach Westen hin ab, der Windpark kommt ins Blickfeld. Wir schwenken auf SO Kurs, wo alsbald der übertechnisierte Gipfelaufbau sichtbar ist. Auf diesen zuhaltend erreichen wir den Betonpoller des Gipfels. Wesentlich interessanter ist die Ruine des Zeus-Tempels aus dem 4. Jhdt v. Chr., der sich in Fussballfeldgrösse SO unterhalb des heute verschandelten Gipfels erstreckt hat. Es ist klar, dass dieses gewaltige Bauwerk weder auf unserem Aufstiegsweg, noch der neuzeitlich hinaufführenden (für uns verbotenen) Militärstrasse hochgezogen worden sein kann. Der Sache nachgegangen finden wir bei weiterer Erkundung den leichten, fast 2500 Jahre alten Südaufstieg siehe unseren Beitrag „Top of Rhodos Ataviros antiker Weg“.
Stützpunkt
Ausschliesslich Taverna Restaurant Emponas View. Wir haben uns aus Sicherheitsgründen beim Start mit Ziel Ataviros "angemeldet" und wurden am Ende freundlich erleichtert zurück empfangen.
Zielpunkt
Ataviros Agios Ioannis 1216 m
Rast / Einkehr
Taverna Restaurant Emponas View.
Kombinationsmöglichkeiten
Querung zum namenlosen, aber markanten Vorgipfel (851msl) im W wäre denkbar - genauso wie der Voskotopi 1071 msl (Aussichtshügel im SW). Abstieg über das zum Beschriebenen nächste Couloir im SW denkbar (sogar tw. weniger steil), jedoch noch nicht von uns geprüft.
Karten
Keine von uns empfohlen, ganz im Gegenteil. Möglicherweise haben zwei darin eingezeichnete Wanderwege bis zur Vernichtung 2008 bestanden, als auf 100 qkm fast das ganze Massiv abgebrannt ist. Selbst die Suche nach den zwei angeblichen Ausgangspunkten ist sinnlos. Dort ist nichts. Verzeichnete Fahrstrasse von W hinauf ist anfänglich asphaltiert, geht in derart ausgewaschene Strecke über, dass Reifen-/Kat- und Ölwannenschäden vorprogrammiert sind. Leihwagenschäden gehen hier UNVERSICHERBAR zu Lasten des Benützers, weil der Betrieb auf befestigten Straßen Vertragsgrundlage ist.
Beschilderung
Keinerlei. Im Gegenteil: Markierungen im Bereich des Couloirs NICHT nachgehen.
Bemerkung
Bergsteigkultur made in .gr? Haben wir an Top of .gr / Mytikas („Olymp“) angetroffen, hier aber nirgends. Niemand kennt diesen Berg unter „Agios Ioannis“, sondern nur als „Ataviros“ (die Betonung liegt auf der zweiten Silbe). Niemand weiss, was „Ataviros“ heisst. Man empfahl uns im Archeol. Museum Rodos zu fragen. Dort fand man anhand gr. wikipedia heraus: Es heisst „Damhirsch“- der auch tatsächlich gesichtet wird. Dafür wusste dort niemand, dass oben die Ruine eines gewaltigen Zeustempels zu finden ist. Man rief Personal herbei, um unsere diesbez. Fotos zu sehen.