Aus Österreich von Landeck auf der B 315 und bei der Kajetansbrücke ins Unterengadin; weiter auf der B 27 über Scuol und Zernez ins Oberengadin; weiter an St. Moritz nördlich vorbei und Richtung Berninapass bis Pontresina und weiter zur Seilbahn auf die Diavolezza.
Charakteristik
Anspruchsvolle, kombinierte Tour auf den höchsten Gipfel der Ostalpen (Gletscher mit riesigen Spalten, Kletterei bis III)
Gipfel / Berg
Piz Bernina, 4049m
Ausrüstung
Komplette Gletscherausrüstung (Seil, Steigeisen, Pickel) und Kletterausrüstung
Fortezzagrat Kletterei bis Stellen III, Spalla-Grat Kletterei bis II+ und sehr schmale und ausgesetzte Firnschneide
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Von der Diavolezza steigt man auf einem guten Steiglein nach S zum Vadret Pers ab. Man quert den nur mäßig steilen Gletscher (Achtung Spalten!) nach SW zum Fuße des Fortezza-Grats. Über Firn, Eis und leichten Fels geht es hinauf zu einem breiten Gletscherhang und recht steil in einem weiten linksbogen zum zunächst breiten Grat. Kurz über Schutt/Fels wieder auf den Firn und weiter zum Felsansatz. Den ersten Sockel umgeht man noch O-seitig in Schnee und Fels und erreicht den nahezu senkrecht aufragenden Felsgrat. Über den Felsgrat (Stellen III, meist leichter: i - II) bis P 3480, wo man wieder das eis erreicht. Steil hinauf auf den obersten Teil des Vadret da Morteratsch, bis man sich auf der Bellavista-Trasse nach SW wenden kann. oberhalb eines imposanten Eisabbruchs, an riesigen Spalten vorbei, geht es unterhalb der Bellavista-Gipfeln Richtung W. Wenn man bereits das Rif. Marco e Rosa erblickt, geht es steil bergab in ein Gletscherbecken (ca. 250m Höhenverlust), um dann wieder zum Adlerhorts der Schutzhütte aufzusteigen. Nach einer Nächtigung in der Hütte steigt man am nächsten Morgen sehr steil Richtung N an (bis zu 40° steiles Eis - bei Blankeis sehr unangenehm), umgeht ein paar Felsen und erreicht über eine Eisrinne den Spallagrat. Teils im Fels (bis II+), teils auf sehr schmaler Firnschneide folgt man immer der Gratlinie (Die weniger ausgesetzte Spur durch die steile Gletscherflanke ist nur bei besten Bedingungen machbar bzw. meist nicht zu empfehlen - wenn der Schnee wegbricht, ist man verloren). kurz vor dem Gipfelaufbau erreicht man wieder Fels und die letzten Hm sind dann Genusskletterei (I-II) auf einer Himmelsleiter. Der Abstieg erfolgt auf derselben Route. Am Spalla-Grat sind zumindest an Wochenenden Wartezeiten bei den Abseilstellen einzuplanen. Die Abseilrouten am Fortezzagrat sind nicht immer ident mit der Aufstiegskletterei (siehe Ringe, Ketten zum Sichern!). Beim Abstieg sollte man wegen der steigenden Spaltengefahr im Tagesverlauf nicht zu spät dran sein. Zu beachten sind weiters die Gegenanstiege zur bellavista-Trasse sowie die 250 Hm vom Vadret Pers zur Diavolezza-Bergstation.
Stützpunkt
Rifugio Marco e Rosa, 3609m, CAI Sondrio, bewirtschaftet: März - Mai und Juli - Sept.; Tel./Fax: +390342 454053; Mobil: +39347 2563096; E-Mail: biancoextrem@libero.it; Internet: www.waltellina.com/valmalenco/marcorosa/
Zielpunkt
Piz Bernina
Rast / Einkehr
Diavolezza Bergrestaurant, Rif. Marco e Rosa
Kombinationsmöglichkeiten
Piz Palü, 3905m (siehe www.alpintouren.com) Touren vom Rif. Marco e Rosa
Karten
Landeskarte der Schweiz 25 Bl.: 1277 (Piz Bernina) Kompass Digital Map "Schweiz"
Beschilderung
Gletscher-/Felsroute
Bemerkung
Sehr anspruchsvolle Tour auf den höchsten Gipfel und zugleich einzigen 4000er der Ostalpen. Sehr luftige Passage am Spallagrat. Schmale Firnschneide, die auf beiden Seiten steil abbricht. Gletschererfahrung sowie klettertechnisches Können notwendig. Aber es ist ein tolles Gefühl, auf dem alles überragenden Gipfel des Piz Bernina zu stehen.