Anreise über Mailand und Novara auf der A4 und A5 ins Aostatal. In Pont Saint Martin von der Autobahn abfahren und nordwärts ins Tal von Gressoney bis ans Ende nach Staffal auf gut 1800m auffahren. Alternativ kann man schon früher ins Sesiatal nach Alagna auf gut 1200m fahren.
Charakteristik
Skihochtouren auf technisch relativ leicht erreichbare 4000er in grandiosem Ambiente mit allen Gletschergefahren.
Der Zustieg zu den Hütten wird durch die Auffahrt mit den Seilbahnen der Monte Rosa Ski-Arena über Gabiet und Passo Salati zur Punta Indren deutlich erleichtert (hierher auch über die Seilbahnen von Alagna Valsesia). Gleich hinter der Bergstation wird der Indrengletscher in einem weiten Linksbogen flach bis zum Fuß eines steilen Hanges abgefahren. Hier wird nun aufgefellt und in wenigen Kehren der Hang überwunden. Über einen breiten Sattel gelangt man flach zum Garsteletgletscher, einem Seitenast des Östlichen Lisgletschers. Auf der rechten felsigen Begrenzung steht die Mantovahütte, die schnell in einem Rechtsbogen erreicht ist. Der zuerst flache Gletscherast wird allmählich steiler. Auf der linken felsigen Begrenzung erblickt man 200m höher die Gnifettihütte. Quert man den Steilhang nach links bis zum Felsfuß rechts unter der Hütte, erreicht man den Einstieg zum kurzen mit Seil und Spangen gesicherten felsigen Anstieg zur Gnifettihütte. Am Kamm über der Hütte steht die Kapelle, an ihr vorbei wird nördlich über eine sehr kurze gesicherte Felsstufe zum Östlichen Lisgletscher abgestiegen. Nach dem Kolkausstieg geht es ostwärts flach in das ebene Becken vor den Felsen der Vincentpyramide. Hierher gelangt man auch bei der Umgehung der Gnifettihütte über den Garsteletgletscher im weiten Linksbogen. Nun wird der mittelsteile Gletscherhang zwischen den gewaltigen Spaltenzonen links und der Eiswand der Vincentpyramide rechts in weiten Kehren angestiegen. Allmählich flacht der Hang ab und in einem sanften Rechtsbogen erreichen wir das flache Gletscherbecken unterhalb der Felsen des Balmenhorns. Zur Besteigung der Vincentpyramide wendet man nach Süd in Richtung Sattel zwischen Vincentpyramide und Schwarzhorn und danach mittelsteil über den breiten Nordhang bis zur Gipfelkalotte und nun flach südostwärts zum ungeschmückten Gipfel. Abfahrt in den Sattel. Der nördliche Felsfuß des Balmenhorns kann aus dem Sattel mit einer langen Querung des mittelsteilen Westhangs des Schwarzhorns einfach erreicht werden. Hierher gelangt man auch, wenn aus dem Becken links am Balmenhorn vorbei und zuletzt rechts etwas steiler angestiegen wird. Ein mit dickem Tau und Klammern gesicherter kurzer Klettersteig überwindet die wenigen beinahe senkrechten Meter im Fels zur großen Christusstatue am Gipfel des Balmenhorns. Etwas tiefer dahinter befindet sich das Biwak. Abstieg über den Klettersteig. Der Wandfuß des Schwarzhorns wird im Rechtsbogen über dem Balmenhorn erreicht. An der linken Seite des steilen Firnhanges (knapp 50°) wird bis unter die Gipfelfelsen im Firn (oder Eis) hoch gestapft und etwas ausgesetzt über Blockfelsen (I+) links querend zum Gipfel mit Madonna geklettert. Abstieg zum Skidepot. Den Westgrat der Ludwigshöhe erreicht man von hier über ein flaches Firnfeld und zuletzt den steiler werdenden Südhang in wenigen Kehren. Umwandert man den Berg nordwestlich, kann ebenfalls in wenigen Serpentinen über den Nordhang angestiegen und jenseits des Bergschrunds am Westgrat meist zu Fuß zum Gipfel der Ludwigshöhe angestiegen werden. Wird nordwärts abgefahren, steht man unter dem felsigen Teil des Südgrates der Parrotspitze. In einfacher Kletterei sind die wenigen Felsblöcke schnell überwunden und nun geht es immer an der mäßig geneigten scharfen Gratschneide zum Gipfel der Parrotspitze. Die Überschreitung aus dem Seserjoch von Nord nach Süd (evtl. nach Zumsteinspitze und Signalkuppe) ist aber günstiger, obwohl der Nordanstieg anspruchsvoller ist (eine Randspalte muss überwunden werden, ein kurzer steiler Nordhang führt zum Nordostgrat, der deutlich steiler als der Südgrat zum Gipfel der Parrotspitze führt). Nach dem Absteigen des Südgrates zum Lisjoch bleibt der Gegenanstieg aus dem Grenzgletscher erspart. Will man die Signalkuppe und/oder die Zumsteinspitze erreichen, wird links der Ludwigshöhe eher flach rechts oberhalb des breiten Lisjochs angestiegen. Am Fuß der Nordwesthänge der Parrotspitze muss nun ins große Becken des Grenzgletschers ca. 50m abgefahren werden. In einem weiten Linksbogen wird recht flach eine Steilstufe angesteuert, die in wenigen Kehren überwunden ist. Darüber wird das obere Grenzgletscherbecken links von der Zumsteinspitze und rechts von der Signalkuppe eingesäumt. Aus dem Becken steuert man die flache Einsattelung Colle Gnifetti an, wendet nach links zum Ostgrat der Zumsteinspitze und steigt mit Ski so hoch es geht. Der schmäler und steiler werdende Firngrat wird bis zu den Gipfelfelsen zu Fuß überwunden und die letzten Meter zum höchsten Punkt der Tour mit zwei Madonnen als Gipfelzeichen in leichter Felskletterei (I+) erreicht. Abstieg über den Ostgrat zum Skidepot. Das obere flache Gletscherbecken wird südwärts zum Gipfelansatz der Signalkuppe gequert. Bei guten Bedingungen wird mit Ski am steilen Nordhang zum Gipfel der Signalkuppe oder Punta Gnifetti mit der höchsten Hütte der Alpen – Capanna Margherita – angestiegen oder bei hartem Harsch bzw. Vereisung auch zu Fuß mit Steigeisen.
Abfahrt
Abfahrt über den Grenzgletscher, kurzer Gegenanstieg zum Lisjoch oder Überschreitung der Parrotspitze, Abfahrt am weiten Östlichen Lisgletscher zu den Hütten. Danach Abfahrt über den Garsteletgletscher, den Indrengletscher und die stangenmarkierte Variantenabfahrt zur Mittelstation Gabiet und über die Monterosa-Skipisten zurück nach Staffal.
Liskamm Ost Il Naso oder Schneedomspitze Abfahrt über Grenzgletscher zur Monte Rosa Hütte Umrundung des Monte Rosa Massivs
Karten
Kompass Karte Nr. 88: Monte Rosa
Bemerkung
Von der Bergstation Punta Indren alle Gipfel an einem Tag zu gehen ist ein kleiner Skitourenmarathon, wirklich genußvoll wird es mit einem ein bis zweitägigem Aufenthalt auf einer der beiden Hütten.