Meran erreicht man von Süden über Bozen bzw. von Westen durch den Vinschgau, von Norden über den Jaufenpass oder das Timmelsjoch und das Passeier Tal. Auf der ostseitigen Umfahrung von Meran (SS 8, Straße Schenna – Passeier Tal) bis zur Abzweigung der Auffahrt nach Hafling – Falzeben (Hinweistafeln Meran 2000) und auf dieser Straße bis zur Talstation der Seilbahn. Alternativ kann man über Hafling bis Falzeben hochfahren und von dort mit der Einseilumlaufbahn zum Ausgangspunkt gelangen. Auffahrt mit einer der Bergbahnen zum Piffinger Köpfl.
Charakteristik
Der Klettersteig auf den Kleinen Ifinger wurde zum Gedenken an den bekannten Südtiroler Skialpinisten Heini Holzer errichtet und folgt dessen Skiabfahrt über die Südwestflanke an deren südlicher Begrenzungskante. Während der Begehung des Steiges bekommt man so immer wieder Eindrücke von der Steilheit dieser Skiabfahrt. Aber nicht nur deswegen ist eine Begehung des Klettersteiges lohnend. Dieser ist zwar für „gestandene“ Ferratisten keine große technische Herausforderung, stellt aber durch seine Länge doch einen gewissen Anspruch an die Kondition. Das sollte man sowohl bei einer Begehung mit Kindern als auch als „Klettersteigneuling“ bedenken. Der Steig weist keine freien Abschnitte auf, sondern ist durchgehend mit Stahlseil gesichert. Sparsam gesetzte Trittklammern erleichtern die Bewältigung der steilen Felspartien. Kleine Metallmarken mit Nummern gliedern den Steig in einzelne Abschnitte, um im Fall des Falles eine notwendige Bergung zu beschleunigen. Der bei Trockenheit teils recht staubige Steig ist nach Regen oder bei Nässe wegen der vielen erdigen Passagen sicher sehr unangenehm und rutschig zu begehen, also sollte man besser halbwegs trockene Verhältnisse abwarten. Durch die sonnseitige Exposition dürften die Grashänge jedoch meist rasch wieder auftrocknen. Einen besonderen Reiz machen die landschaftlichen Eindrücke aus, insbesondere der Tiefblick auf Meran aber auch die Ausblicke in die Dolomiten, Texelgruppe oder in das Ortlergebiet.
Gipfel / Berg
Kleiner, 2552 m und Großer Ifinger, 2581 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von einer der beiden Bergstationen auf dem breiten Weg Nr. 3 Richtung Meraner Hütte / Missensteiner Joch einige Minuten in einen sanften Sattel, wo von rechts ein Fahrweg heraufkommt. Gleich darauf steht links am Waldrand eine Hinweis- und Übersichtstafel für den Klettersteig. Durch ein Gatter und auf dem Ifinger Schartlweg (Weg Nr. 18) insgesamt rund 50 bis 60 Höhenmeter durch den Wald absteigen (zwei Holzstege), an einer Wegabzweigung vorbei, dann ansteigend unter die steile Südflanke des Kleinen Ifinger. Bald sieht man die hölzerne Plattform, die den Einstieg des Klettersteiges kennzeichnet. Nach einer kurzen mit Ketten gesicherten Passage (Klettersteigschwierigkeit A) erreicht man den wenige Meter über dem Weg befindlichen Einstieg zum Klettersteig. Bei größerem Andrang ist es wegen möglicher Steinschlaggefahr ratsam, den Helm schon bei der Baumgruppe unterhalb der Einstiegsplattform aufzusetzen (Warntafel!).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Von der Anseilplattform „Ochsenboden“ geht es gleich einmal steil schräg rechts hinauf (B, evtl. kurz B/C) zu einer Wiese. Über sie (A) zum Höhlenquergang. Unterhalb der teilweise überhängenden Felswand nach links hinaus (Brennnesseln, Steig, A) bis zum nächsten Steilaufschwung. Über diesen (Trittklammern, B/C, allenfalls ganz kurz C) zum sogenannten „Gsteier-Blick“. Einfacher weiter zum dritten Steilaufschwung, dem „Bergführerweg“. Über ihn zuerst gerade, dann kurzer Quergang nach links (B/C) und wieder gerade hinauf zu einem Kastl mit Edelweiß vorne drauf. Im Kastl befindet sich ein Personenzählgerät! Über schöne Platten (B), am „Dolomitenpanorama“ vorbei in ein kleines Waldstück, abwechselnd A bis A/B und weiter zum „Geistergrat“. Der scharfe Grat und die anschließende niedrige Steilwand weisen die Schwierigkeit B auf. Anschließend ins „Waldele“ und über den „Goasberg“ zum Heini Holzer Rastplatz mit einer schönen, zum Verweilen einladenden Sitzbank (durchwegs A), Kreuzungspunkt mit der seinerzeitigen Skiabfahrt von Heini Holzer. Man sollte an dieser Stelle mit einem Blick nach oben und nach unten bewusst einmal versuchen, die Abfahrtslinie zu finden! Weiter über den felsdurchsetzten Wiesenhang (A) zu einem neuerlichen Steilaufschwung. Dieser ist kurz (B), dann geht es wieder leicht weiter (A) zur „AVS Schenna Kanzel“. Das originelle Wandbuch sollte man sich unbedingt ansehen, der Buchdeckel ist aus Holz gefertigt. „Engelskante“ und die „Ausstiegsmeile“ sind dann noch einige schöne Steigpassagen im Wechsel mit grasigen Abschnitten, wobei die Schwierigkeit meist im A/B bzw. B-Bereich liegt, ehe man den Ausstieg auf der Südschulter des Kleinen Ifinger erreicht. Von hier in wenigen Minuten zum Normalanstieg – unmittelbar daneben der Einstieg zum Großen Ifinger - und über ihn die letzten Meter hinauf zum Gipfel. Es ist fast ein „Muss“, auch noch den Ifingersteig auf den Großen Ifinger anzuhängen. (Wenn man das vorhat, braucht man also die Klettersteigausrüstung beim Ausstieg des Heini Holzer Klettersteiges noch nicht abzulegen.) Von der Hinweistafel die ersten Meter ungesichert zum Beginn der neuen Drahseilsicherungen. Auf einem Band quert man teils eben, teils ansteigend (A bzw. A/B) in die Scharte zwischen den beiden Gipfelerhebungen. Kurzer Abstieg auf der anderen Seite (A/B) und ungesichert auf schmalem Steig zu einem steilen Aufschwung. Über ihn etwas abdrängend (B/C) aufwärts, dann über die folgende große Platte (B) an ihr oberes Ende und nach links hinaus. Die letzten Meter auf einem etwas exponierten, nicht gesicherten Steig links um ein Eck herum und über harmlose Blöcke (max. 1-) zum Gipfelkreuz auf dem Großen Ifinger.
Abstieg
Vom Kleinen Ifinger: Vom Ausstieg des Heini Holzer Klettersteiges hinauf zum Normalweg auf den Kleinen Ifinger. Nach Osten über den breit ausgetretenen Pfad entlang des Kammes absteigen und auf einem schmalen, die ganze grasige Südostflanke des Kleinen Ifinger durchschneidenden Steig direkt hinunter in das Naifjoch und auf die wenige Meter unterhalb verlaufende breite Wanderpiste mit der Weg Nr. 3. In einem Bogen in den Wald hinein, wo man bald auf die Abzweigung des Zustiegsweges zum Klettersteig trifft. Gemütlicher, aber weiter ausholend wandert man einer großen Schleife über die Kuhleitenhütte, die Oswaldscharte (Abkürzer möglich) und an der Kapelle St. Oswald vorbei, auf dem Weg Nr. 19, dann Nr. 3, zurück zum Ausgangspunkt. Vom Großen Ifinger: Über den Ifinger Klettersteig zurück zur Abzweigung, dann wie oben beschrieben auf einem der Abstiegswege.
Rast / Einkehr
Berggasthaus Kuhleiten, 2362 m (soll nach dem Lawinentod des Hüttenwirtes angeblich ab der Saison 2016/17 wieder geöffnet werden) Infos zu weiteren Hütten und Almen unter: https://www.merano-suedtirol.it/de/meraner-land/sommer/wandern/huetten/
Karten
Carta Topografica 1:25 000, Blatt Nr. 011 Meran und Umgebung, Tabacco Verlag Kompass, DVD Wander-, Rad- und Schitourenkarte Südtirol
Bemerkung
Die Länge des Klettersteiges am Kleinen Ifinger beträgt ca. 1000 m (!), wenn man den Großen Ifinger noch mitnimmt, dann kommen etwa 1300 Längen- und rund 650 Höhenmeter Klettersteigvergnügen zusammen (Abstieg über den Klettersteig am Großen Ifinger mitgerechnet). Die Zeitangaben für den Heini Holzer Klettersteig variieren offiziell zwischen 3 und 4 Stunden, man kann den Steig aber durchaus (sofern keine Wartezeiten) und ohne Stress in der Hälfte der angegebenen Zeit gehen. Auskunft zu den Betriebszeiten der Bergbahnen Meran 2000 unter: www.meran2000.com
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