bis auf drei kurze Stellen (C/D) ein meist mittelschwerer Klettersteig mit überdurschnittlich vielen, schön zu kletternden Passagen; zu Beginn einige Passagen FT 1-; kaum künstliche Tritthilfen
San Martino di Castrozza liegt an der SS50 südlich des Passo Rolle und 13,4 km nördlich von Fiera di Primiero.
Charakteristik
Die Via ferrata Bolver-Lugli gehört sicherlich zu den bekanntesten Klettersteigen in den Dolomiten und besticht besonders durch ihre konsequente Routenführung. Diese folgt der 1921 durch die Geschwister Langes begangenen "Higusi-Führe" und erreicht selten mehr als den 3. Grad. Daher wird dieser Kletter steig auch gerne geklettert, ohne ins Seil zu greifen ... beachten sollte man hier nur, dass dies leicht zu Staus in dieser doch häufig begangenen Route führt. Oben gibt es neben dem grandiosen Panorama auch 2 verschiedene Abstiegsvarianten, die den Tag zu einem gelungenen Abschluss bringen können.
Mit der Seilbahn fährt man zur Mittelstation Colverde (1965 m). Hier beginnt der nicht zu steile Zustieg (Weg 712) bis an den Wandfuß der beeindruckenden Südwand des Cimon della Pala (2242 m; Tafel; 1 Std.). Nun in teils leichter Kletterei (FT 1-) bis zum eigentlichen Einstieg (2560 m; 45 Min.). GPS Einstieg: N46.28121 E11.82576
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Nach der Einstiegsrinne (B/C) gelangt man zur imposanten Rampe, die in schöner Kletterei (max. C) gemeistert wird. Überhaupt merkt man schon vom Einstieg weg, dass man hier eine der am besten zu kletternden Touren begeht, die es erlaubt (bei ausreichendem Können) das Stahlseil meist nur zur Sicherung zu verwenden. Nach wechselndem Gelände (siehe Topo) erreicht man nach einem Sattel und kurzem Aufschwung (C) eine enge Rinne, die mittels Bügeln entschärft ist (senkrecht; C/D). Dann wieder leichter durch 2 enge Felsen in einen Winkel (B) und über einen Grat in die Verschneidung (Bügel; C/D). Nun ist es nicht mehr weit, man steigt kurz in eine Rinne ab, an der rechten Felswand empor (B) und erreicht den Grat (2939 m) auf dem man schon auf der anderen Seite des Kessels das Bivacco Fiamme Gialle (3005 m) sieht, welches sich am Fuße des Cimon della Pala (3184 m) befindet.
Abstieg
Vom Bivacco hinunter zum Passo del Travignolo (2925 m), wo möglicher Aufstieg zur Cima della Vezzana (3192 m; 30 Min.) und Übergang zur Ferrata Ignoti (T-e-1) besteht. Nun über Schotter hinab ins Valle del Cantoni (Weg 716), wobei eine Steilstufe (Warnhinweis) nach rechts umgangen wird. Am Ende des Tales nach rechts und ansteigend zum Passo Bettega (2660 m). Auf der anderen Seite gelangt man bald zu einem Abzweig (2592 m; 1 Std.): a) nach links über das Rif. Rosetta und einen kurzen Anstieg zur Rosetta-Bergstation (30 - 45 Min.), b) geradeaus teils steil hinab zur Mittelstation Colverde (1 - 1,5 Std.; teils steil; kurze gesicherte 10 m - Wand; B).
Stützpunkt
Rif. Rosetta (Rif. Pedrotti, 2581 m; CAI SAT; Tel. 0439-68308), Biv. Fiamme Gialle (3005 m; CAI Fiamme Gialle: Tel. 0462-501661).
Karten
Kompass 76 "Pale di San Martino" (1:50"); Tabacco 22 "Pale di San Martino" (1:25")
Beschilderung
gut
Literatur
Klettersteig-Atlas Dolomiten & Südtirol (Auflage Mai 2009) Schall-Verlag (www.schall-verlag.at)
Bemerkung
Bei guter Kondition kann man auf die Cima della Vezzana (3192 m) weitergehen und über den d"Ignoti- Steig absteigen (lange Tagestour). Der Cimon della Pala kann vom Bivacco über einen Grat bestiegen werden (FT 2). Trotz der Höhe ist diese Tour eher ein sportlicher Klettersteig und weist unerwartet wenig alpine Anforderung auf (viele Begeher sind komplett "overdressed" und tragen zu viel Ausrüstung mit sich auf diese Tour). Ein möglicher Abstieg von der Bergstation nach S. Martino (Weg 701, 2008 saniert) dauert 2 - 2,5 Std.