Von der Autobahn Bozen – Verona (A 22) über die Ausfahrt Trento Centro in Richtung Riva del Garda durch das Sarcatal oder von der Ausfahrt Rovereto Sud über Mori – Nago nach Arco und weiter nördlich ins Sarcatal. Von Norden kommend über Pietramurata an der Fischzucht vorbei bis zu einem auffallenden Parkplatz an der Westseite der SS 45. Als markantes Kennzeichen dienen die mächtigen und überhängenden Ostwände des Monte Brento, deren Sockel die Sonnenplatten bilden. Von Arco aus nach Norden bis zur Tankstelle und gleich danach links zum Parkplatz.
Charakteristik
Die Via Claudia ist eine der bekanntesten und meistbegangenen Routen an den Sonnenplatten. Die an sich ausgesprochen schöne Plattenkletterei in Verbindung mit der Variante Superclaudia, über die heute üblicherweise ausgestiegen wird, leidet allerdings an der hier allgemein verbreiteten Politur der Felsen. Gleich die glatte Einstiegsplatte zeigt, was die Claudia draufhat, wenn man aber die paar Meter geschafft hat, wird man auch mit der restlichen Tour gut zurechtkommen.
Ausrüstung
55 m – Seil, 10 Expressschlingen, Helm!
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Vom Sonnenplatten Parkplatz nach Westen in den Wald und auf dem gut angelegten und breiten Weg an den Wandfuß, den man bei einem Schuttplatz erreicht. Rechts des markanten Kamins der Via Rita geht man bis zu dem Schuttrücken, hinter dem sich der Einstieg der Via Claudia befindet (alte rote Aufschrift, 3 m rechts davon der Einstieg).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Alle Standplätze und Zwischensicherungen sind mit Bohrhaken versehen. Eine genaue Routenbeschreibung erübrigt sich auch bei der Via Claudia, da man im Grunde nur den polierten Griffen und Tritten folgen muss.
1. SL: Über die glatte Platte mit kleinen Griffen 15 m hinauf (1 BH, 1 SU), früher 5, jetzt 5+/6- wegen der Politur, dann etwas links haltend in leichterem Fels (3+) zu Stand, 46 m. 2. SL: Gerade weiter zu Stand, 35 m, 4-. 3. SL: Gerade hinauf und etwas links zu Sanduhr, dann hinauf zum Stand, 40 m, 3+. 4. SL: Links haltend, dann gerade in eine Rinne, über deren kleinen Überhang nach links zu Stand, 42 m, 3 bis 4-. 5. SL: Weiter leicht rechts ansteigen 40 m zum nächsten Stand, 4-. 6. SL: 10 m nach rechts über herrlichen Plattenfels (SU) und gerade hinauf, zuletzt etwas links zu Stand, 35 m, 4-. 7. SL: Vom Stand waagrecht 7 m nach rechts und gerade hinauf zum Stand, 35 m, 4, 3 m 4+/5-. 8. SL: 3 m nach links und gerade hinauf (H), den zweimal unterbrochenen Riss 10 m schräg links (H) zu Stand, 25 m, 5/5+.
9. SL: Gerade weiter zu Riesensanduhr und links hinauf zu Stand. Bei der Riesensanduhr zweigt die Originalführe rechts ab (weniger schön, teilweise erdig und grasig, Schwierigkeiten bis 4-, kaum noch begangen). Geradeaus bzw. schräg links führt der heute gebräuchliche Ausstieg über die Variante Rossi (Superclaudia) weiter. 10. und 11. SL: Schräg links ansteigen über die herrlichen grauen Platten, Stellen 5+ und 5, je ca. 50 m. 12. SL: Etwas nach rechts und gerade hinauf zu Stand auf einem Band, 50 m, 4.
13. SL und 14.SL: Leicht links haltend, zuletzt gerade hinauf zum Ausstieg auf dem Schuttband, je 50 m, 4, teilweise leichter.
Abstieg
Waagrecht auf dem Schuttsteig nach Süden bis zum Rand der Felswand. Hier links abwärts und über leichte Felsen und Schutt entlang der Wände hinunter zum Einstieg und auf dem Zustiegsweg zurück zum Parkplatz.
Rast / Einkehr
Bar Parete neben der Tankstelle, einige wenige Gasthäuser entlang der Straße zwischen Sarche und Arco.
Kombinationsmöglichkeiten
Noch eine lange Tour als Draufgabe? Dann sind es an die 800 Höhenmeter und gut 30 bis 35 Seillängen!
Karten
Arco, Blatt 5, 1:25 000, Vivalda editori – Ingenia, ISBN 88-7807-707-6 (die Sonnenplatten sind hier mit der Nr. 18 in der Karte eingezeichnet) Kompass-Wanderkarte 1:50 000, Blatt 071, Alpi di Ledro Valle Giudicarie
Bemerkung
Die Sonnenplatten (Placche zebrate oder Parete zebrata, gestreifte Platten) sind in Klettererkreisen weithin bekannt, was dazu geführt hat, dass fast alle Anstiege zum Teil sehr unangenehm abgeklettert sind und man ohne weiteres einen halben bis ganzen Schwierigkeitsgrad draufgeben kann. Bei Kletterbetrieb ist in jedem Fall auf Steinschlag zu achten, ein Helm ist hier unbedingte Pflicht! Auch beim Ausstieg aus den Kletterrouten und beim Abstieg, der oberhalb der Felswände entlangführt, ist tunlichst ein Abtreten von Steinen zu vermeiden. Die Kletterer in den Routen werden es zu schätzen wissen! Auch die Via Claudia sollte man während der Kletterhochsaison nach Möglichkeit meiden, Wartezeiten sind ansonsten an der Tagesordnung.
Außerhalb der Saisonzeiten kann es jedoch ohne weiteres vorkommen, dass man die ganze große Wandflucht für sich alleine hat! Im Hochsommer ist bei Sonneneinstrahlung und der damit verbundenen Hitzeentwicklung in den prallen Platten generell vom Klettern an den Sonnenplatten abzuraten.